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Archiv für September 2011

Und was war mit dem Sommer?

Dienstag, 27. September 2011

Facebook überall und allumfassend – die digitale Kontrolle kann eine Bedrohung werden

Freitag, 23. September 2011

Die Pläne des Facebook-Gründers Marc Zuckerberg sind sehr ehrgeizig. Facebook will künftig alle digitalen Aktivitäten seiner Teilnehmer umfassend aufzeichnen und sofort ihren Bekannten zur Verfügung stellen (dürfen?). “Timeline” heißt das neue Feature, mit dem die Teilnehmer ihr digitales Leben dokumentieren und ordnen sollen. Immer offener und unverhohlener legt Facebook seine Ansprüche vor, unser Privatleben organisieren zu wollen. Die von Google + abgekupferte Einteilung der Freunde in Bekannte, enge Freunde, etc. ist kein bloßes Gadget. Das ist der Versuch, noch mehr über die Gewohnheiten der Teilnehmer zu erfahren, immer mit dem Hintergedanken, die Werbeerlöse zu optimieren. Alle Daten, die irgendwo liegen, können immer mal missbraucht werden, oder Zwecken zugeführt werden, die ihr Eigentümer nicht wünscht. Die Verführung für Facebook und eines Tages auch für andere, mit diesen Daten Unfug anzustellen ist riesengroß.
Die grenzenlose Exposition individueller Vorlieben, Gewohnheiten, Aktivitäten oder Präferenzen auf einem öffentlichen Platz hat einen allumfassenden Anspruch, der nicht nur Freude bereitet, sondern Angst vor Missbrauch macht.

> Wie sozial sind soziale Netzwerke?

1983 wurde Richard Sennetts Buch The Fall of Public Man übersetzt und erhielt einen deutschen Titel der Sennetts Thesen akzentuierte: Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität, (Frankfurt/M. 1983). Man kann seine Thesen sehr wohl auf die heutigen sogenannten social networks anwenden: Die sozialen Netzwerke sind keinesfalls sozial, sondern sei tragen zum Niedergang der Öffentlichkeit gerade durch die Vorspiegelung der Öffentlichkeit erheblich und entscheidend bei. Je mehr gemeinsame Identität festgestellt oder entwickelt wird, je gleicher alle werden, so möchte man hinzufügen, so unmöglicher wird die Verfolgung gemeinsamer Interessen, erklärt Sennett (S. 295). Das ist nicht unbedingt so paradox, wie es klingt. Nur Unterschiede lassen Neugier entstehen und führen zum Entdecken von Neuem.

Befürworter von Facebook sagen vielleicht, Facebook bietet so viel interessantes neues, so dass man sich das erstmal angucken sollte.

Verberkennung? Damit Facebook unserer Nachrichten besser verstehen und einordnen kann? O je, was kommt da auf uns zu? Irgendwann gibt es einen Kaufgutschein, wenn wir die richtigen Texte schreiben… > Facebook: Größte Semantikmaschine der Welt

Tag des offenen Denkmals
Neues Lusthaus, Mittlerer Schlossgarten

Dienstag, 6. September 2011

Am kommenden Sonntag, 11.September 2011 findet bundesweit der Tag des offenen Denkmals statt, der alljährlich Gelegenheit gibt, Denkmalschutz „hautnah zu erleben“.Mit dieser Veranstaltung verbindet sich u.a. die Möglichkeit, Arbeitsmethode und Erfolge, aber auch Probleme, vor die der Denkmalschutz gestellt wird, interessierten Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen.

Der Förderverein Neues Lusthaus Stuttgart nimmt diese Gelegenheit mit Zustimmung des zuständigen Amts Vermögen und Bau Baden-Württemberg zum Anlass, die im vergangenen Jahr weitgehend sanierte Ruine dieses kunstgeschichtlich bedeutenden Bauwerks der Hoch-renaissance allen Interessierten, den Freunden, den Mitgliedern des Fördervereins vorzustellen und sie über die Geschichte des Lusthauses und den bisherigen Verlauf der Sanierungsarbeiten vor der Ruine von 11.00 bis 15.00 zu informieren.

Wir werden einen Stand mit Büchern, Broschüren und anderen Informationen zum Thema, bei gutem Wetter auch mit Getränken und Kuchen vor der Ruine im Mittleren Schlossgarten aufstellen. Herr Ostertag wird ab 11.00 Uhr, Herr Schweizer ab 12.00 Uhr, Herr Schukraft ab 13.00 Uhr, Herr Haug ab 14.00 Uhr Führungen anbieten.

Robert Spaemann im Stuttgarter Literaturhaus

Sonntag, 4. September 2011

Der Philosoph Robert Spaemann ist am Dienstag, 6.9.2011 um 20 Uhr, zu Gast im Literaturhaus Stuttgart.

Die Veranstaltung, die vom stellvertretenden Feuilletonchef der Zeit, Ijoma Mangold, moderiert wird, trägt den Titel des gleichnamigen Buches, das im Sommer bei Klett-Cotta erschienen ist: > Nach uns die Kernschmelze.

Seit über 50 Jahren wendet sich der Stuttgarter Philosoph Robert Spaemann mit Nachdruck gegen die Nutzung der Atomenergie. Seine Einsprüche gegen die menschliche Hybris im atomaren Zeitalter sind nun in einem neuen Bändchen versammelt: „Nach uns die Kernschmelze“. Im Gespräch mit dem Ijoma Mangold diskutiert Spaemann über unsere Gewissheit, eine Technologie handhaben zu können, bei der jeder Fehler unabsehbare Folgen nach sich ziehen kann.

Thema des Abends ist überdies der zweite Band von Spaemanns Reden- und Aufsatzsammlung > Schritte über uns hinaus: »Wir tun niemals einen Schritt über uns hinaus«, so charakterisierte David Hume pointiert die »moderne Weltanschauung«, deren Schattenseiten Robert Spaemann entfaltet. Wir können gar nicht anders, als uns zu überschreiten.

> Literaturhaus Stuttgart

> Ein Gespräch mit Robert Spaemann Blog Klett-Cotta

Robert Spaemann
Nach uns die Kernschmelze. Hybris im atomaren Zeitalter
1. Aufl. 2011, 108 Seiten,gebunden ohne Schutzumschlag

Schritte über uns hinaus
Gesammelte Reden und Aufsätze I
2. Aufl. 2010, 376 Seiten

Schritte über uns hinaus
Gesammelte Reden und Aufsätze II
1. Aufl. 2011, 347 Seiten

Facebook oder wie stelle ich meine Privatsphäre ein?

Sonntag, 4. September 2011

Diese Texte, die heute auf Facebook oder vielleicht auch schon früher u sehen waren, zeigten ganz eindeutig, wie Facebook es sich anmaßt, Regeln für die Verwaltung der Privatsphäre aufzustellen:

Von den Herstellern von Facebook: “Kontrolliere deine Privatsphäre, wenn du etwas postest.Jetzt kannst du die Privatsphäre deiner Statusmeldungen, Fotos und Profilinformationen mithilfe der Inline-Funktion zur Publikumsauswahl verwalten – wenn du Beiträge teilst oder im Nachhinein. Hinweis: Die Personen, mit denen du die Inhalte teilst, können deine Informationen jederzeit mit anderen Personen oder Anwendungen teilen.” und “Verwende diese Schaltfläche, um Personen zu markieren und so anzugeben, mit wem du unterwegs bist. Du kannst jeden Nutzer markieren. Wenn du (und andere Personen) Markierungen hinzufügen, können die markierten Personen und ihre Freunde den Beitrag ebenfalls sehen. Du kannst einstellen, dass du Markierungen, die von anderen Personen zu deinen Inhalten hinzugefügt werden, überprüfen möchtest.”

Verstehen Sie das? Ich “soll meine Privatsphäre kontrollieren”? FB gibt uns die Möglichkeit (Danke!) unsere Privatsphäre nach den Regeln von FB einzustellen? Das ist doch nichts anderes, als der Versuch von FB, möglichst viele Informationen über die Nutzer zu gewinnnen, am besten noch mit Querverbindungen zu deren Freunden. Man kann beinahe fühlen, wie die Werbeströme sich organisieren mit unserer Hilfe. Jeder Querverweis verbessert die Kenntnis von FB über die Bewegungsprofile. O je.

Facebook: “Kontrolliere deine Privatsphäre, wenn du etwas postest – oder im Nachhinein 3 von 3”

Viele Facebook-Nutzer wissen vielleicht gar nicht, dass Sie mit diesen Fragen einstellen können, wer sich auf ihrer Pinwand tummelt:

“Wer kann an deine Pinnwand posten?” oder “Wer kann Pinnwandeinträge von anderen Personen in deinem Profil sehen?”

> Ein soziales Netzwerk ist nicht das reale Leben

> Wie sozial sind soziale Netzwerke?