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Archiv für März 2012

Nicht verpassen:
Mark Z. Danielewski, Only Revolutions, am Mo 26.3.
im Stuttgarter Literaturhaus

Donnerstag, 22. März 2012

“Der Plymouth PG schüttelt alle, trägt UnS dahin, bis Rumtrödler unsere Eile fliehen.” (S. 128/233)

Am Montag, 26.03.12, 20.00 Uhr war Mark Z. Danielewski zu Gast im > Stuttgarter Literaturhaus. Thomas Böhm hat den Abend moderiert: – > Mark Z. Danielewski ist der Autor von > Das Haus – House of Leaves. Er hat 2006 das Buch Only Revolutions. The Democracy of Two Setout & Chronologically Arranged geschrieben, das jetzt bei Tropen erschienen ist: > Only Revolutions. Die Demokratie von Zweien dargelegt & chronologisch angeordnet.

Der Fotofilm von der Lesung im Literaturhaus:

Geben Sie das Buch jemandem in die Hand und schauen Sie bei der erste Daumen- und Leseprobe zu: Man kann vorne anfangen, oder das Buch auch rumdrehen und von hinten anfangen. Zwei Jugendliche – Haley (Buch einmal rundrehen:) und Sam durchqueren den amerikanischen Kontinent und die Zeit. 2000 Jahre unterwegs, aber sie bleiben immer sechzehn. Vielleicht versuchen sie, Ihrer Zeit zu entfliehen. Die Weltgeschichte und die amerikanische Geschichten sind ihnen immer direkt und ganz dicht auf den Fersen. Bücher kann man antesten mit dem Vorlesen der ersten acht Seiten. Probieren Sie das mal, dann wieder das Buch herumdrehen. Sam: “Endlich entsprungen!” “Allmächtige sechzehn Jahre alt und freiiiiii.” und “Ich begrüße jedes Wagnis.” “Hi. Ich heiße Sam,” und der andere? “Mein Oldsmobile Tornado fliegt” “Ich heiße Hailey. Hi.” (Buch rumdrehen).

Was ist das für eine Textsorte, Was für ein Genre? Lyrische Poesie, auf jeden Fall mehr als ein Spiel nur mit Worten. Die Typographie, braune Buchstaben im Text, eingerückte Zeilen: “ich bin die Straße. Ich raße.” Worterfindungen:

“Und ich schon ganz rattig
auf’n Lustsprung, ziehe
meine Firebird 400 hinüber
zur Purpurnen Trichterwinde, die wummert:
– Der Sommer ist da!” (S. 59/302)

Sam und Haley können nicht voneinander lassen, während um sie herum die Geschichte weiterzieht. “Geräuschlos. Lahmgelegt.” Und trotzdem erleben beide ihre Zweisamkeit ganz unterschiedlich: Buch wieder herumdrehen Dann brausen sie wieder weiter. Der BuickCenturySpecial rumpelt weiter, Stress im Progress.” Sie wechseln die Autos. Der > Camaro LT lehrt die Faulen, warum der Juli niemals stirbt, während Sam nach Ohrenschmalz bohrt.”

Ziemlich viel Sex, “Meine sechzehnjährige Hailey lächelt,” der aber auch wieder nur die Reise der beiden illustriert. Zwei Lesebändchen, für jede Leserichtung eins, aber die braucht man nicht, wenn man einmal das Buch aufgeschlagen hat, man klappt es nicht so schnell wieder zu: “Lassen Hasch und Alk kreisen….” An Ulysses von James Joyce erinnert dieses Buch. Experimentelle Literatur? “Mein Model T klunkert weiter.” Später ist es wieder ein DeSoto Six: Der DeSoto Six rumpelt weiter, außerplanmäßig, fahrzeugwesig. Allzeit hundtagsdösig.” Automobilgeschichte, Fortbewegung, Geschichte in der Mittelspalte. Mnachmal klingelt der Kühlerverschlussdeckel “ohne Zwischenstopp”. “Kolbende Räder rollen und rallen.” Genug. Danielewski wird uns Montagabend um 20 Uhr erklären, wie er daraufkam, so ein Buch zu schreiben, mit einer ihm so eigenen Syntax und den vielen Wortinventionen: “Wir dampfen weiter.” Vergessen Sie das Umdrehen des Buches nicht. Die Schrift wird mit jedem Kapitel kleiner. Ein Kapitel laut vorlesen. Probieren Sie es aus. Dann lesen Sie die anderen Kapitel bestimmt auch. Das ist so.

Sie waren doch schon mal im > Stuttgarter Literaturhaus?

Mark Z. Danielewski
> Only Revolutions
Roman
Aus dem amerikanischen Englisch von Gerhard Falkner und Nora Matocza (Orig.: Only Revolutions. The Democracy of Two Setout & Chronologically Arranged)
1. Aufl. 2012, 365 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, farbig gedruckt
ISBN: 978-3-608-50123-0

Heute abend gehen wir aus:
Weinstube am Stadtgraben in Stuttgart-Bad-Cannstatt

Freitag, 16. März 2012

Sind Sie abends schon mal duch Stuttgart-Bad-Cannstatt gegangen? Haben Sie die > Weinstube am Stadtgraben gefunden? Nein? > hier gehts lang. Sebastian Ludwig wird Sie empfangen. Es ist ein vergnügen, dort zu speisen. Ambiente, Weine, Speisen. Alles bestens. Und der Chef kommt vorbei und passt auf, das alles stimmt. Beim Plaudern und Schwärmen mit dem Karamellisierter Kaiserschmarren mit Haselnüssen, Rosinen, Apfelmus und Vanilleeis habe ich vergessen, das Dessert als Foto zu verewigen.

> Weinstube am Stadtgraben
Am Stadtgraben 6
70372 Stuttgart-Bad Cannstatt
Tel.: 0711 (für Stuttgart) 567 006
Fax: 0711-30 54 227
info@weinstube-stadtgraben.de

Öffnungszeiten ab 1.März:
Mittagstisch: Mo-Fr 12.00-14.00
Abends Mo-So ab 18.00
So 12.00-15.00
für besondere Anlässe zu jeder Tages- und Nachtzeit

Die Baustelle (3)

Freitag, 16. März 2012

Girl’s Day auch der Uni Stuttgart am 26. April 2012

Donnerstag, 15. März 2012

Auch in diesem Jahr wird sich die Universität Stuttgart wieder am bundesweiten “Girls’ Day“ beteiligen. Er wird am 26. April 2012 stattfinden und wendet sich an Schülerinnen der Klassen 5 bis 10.

Insgesamt 39 Institute der Universität Stuttgart offerieren an diesem Tag jeweils mehrstündige Workshops für Schülerinnen der Unter- oder Mittelstufe. Neben der Möglichkeit, unsere Uni von innen zu erleben, ergeben sich spannende Einblicke in die Arbeit von Natur- oder IngenieurwissenschaftlerInnen sowie die seltene Chance, dabei selbst praktisch zu arbeiten. Näheres zum Angebot der Universität Stuttgart finden Sie auf den Webseiten der Universität Stuttgart unter www.uni-stuttgart.de/girls-day.

Lesung in Stuttgart:
Jasmin Ramadan, Das Schwein unter den Fischen

Freitag, 2. März 2012

Montag, 5.03, 20:00

Jasmin Ramadan las in Wurst&Fleisch, Rotebühlplatz 9, 70178 Stuttgart aus ihrem gerade erschienenem Band > Das Schwein unter den Fischen Es geht um die mehr oder weniger herzlichen Familienbande. Man wird dort hineingeboren und kann sich die Mitglieder nun wirklich nicht aussuchen. Ramadan führt das ganze Personal vor, eine Tante, nicht nur seltsam auch exaltiert und dazu liebestoll, die Stiefmutter mag bauchtanzen, der Vater kann von seinen Mentholzigaretten einfach nicht lassen, und die Katze frisst Zwiebelmett und schnurrt danach nicht mehr und auch nicht wieder.

Und Stine? Sie versucht sich mit allen zu arrangieren. Immerhin ihr Vater Reiner Fehrmann schafft es nach dem Tod seiner geizigen Mutter sich einen eigenen Imbiss aufzubauen. Und das Zwiebelmett wird sein Hit. Ramona, Tochter einer Tankstellenpächters , wird sein große Liebe. Stines Mutter hatte sich sich nach ihrer Geburt verzupft. Für den Imbiss fühlt Stine sich zu klug. Wie entkommt man der Familienbande? – Nach dem grandiosen Start, den Birgit Querengäßer im November im Wurst&Fleisch hingelegt hat, führt Jasmin Ramadan diese junge Tradition nun fort. Dieses Mal inklusive Mettwurstbrötchen!

Jasmin Ramadan (* 1974) kommt aus Hamburg. Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Vater Ägypter. Sie studierte Germanistik und Philosophie. 2009 gelang ihr mit dem Debüt »Soul Kitchen« zum gleichnamigen Kino-Hit von Fatih Akin ein Überraschungserfolg. Für ihren neuen Roman »Das Schwein unter den Fischen« erhielt sie den Hamburger Förderpreis für Literatur.

> www.jasminramadan.de

> Das Schwein unter den Fischen
Klett-Cotta, Roman
1. Aufl. 2012, 272 Seiten, Klappenbroschur
ISBN: 978-3-608-50120-9

Lesung in Stuttgart:
Christian Tsiolkas, Nur eine Ohrfeige

Donnerstag, 1. März 2012

Am Dienstag, 6. März 2012 um 20 Uhr liest Christos Tsiolkas im Literaturhaus Stuttgart aus seinem Buch >Nur eine Ohrfeige, das gerade bei Klett-Cotta erschienen ist. Renate Brosch (Neuere Englische Literatur, Universität Stuttgart) moderiert den Abend. Der deutsche Text wird gelesen von der Schauspielerin Stela M. Katic.

Aufgezeichnet am Tag nach der Lesung:

Es ist ein heißer Sommertag. Im Garten wird das Barbecue für eine Fete aufgebaut, Freunde und die Familie treffen ein. Ein perfektes Fest bahnt sich. Im Getümmel verliert Harry auf einmal die Beherrschung und verpasst dem dreijährigen Hugo eine Ohrfeige. Klebt ihm eine. Und für alle, die dabei zusahen, hat dieser Vorfall weitreichende Folgen. Eine Ohrfeige, eine ausgerutschte Hand, zunächst ein eher beiläufiges Ereignis, das die Beteiligten gerne vergessen möchten, das aber die betroffenen Eltern ganz und gar nicht ungeschehen machen möchten, entwickelt sich zu einer packenden Erzählung über Liebe, Sex und die so unterschiedlichen Auffassungen von Ehe, Erziehung und Freundschaft. Nach und nach müssen die Partygäste ihr Familienleben, ihre Erwartungen, Überzeugungen und Wünsche hinterfragen. Christian Tsiolkas kann sich subtil in das Erleben aller Beteiligten hineinversetzen und hat einen großen Gesellschaftsroman – einen Roman über die moderne Familie geschrieben.

Eine einfache Ohrfeige, eine Tat, die alles auf den Kopf stellt. Monatelang auf den Bestsellerlisten in Großbritannien und Australien und ausgezeichnet mit dem »Commonwealth Writers’ Prize«. Auch nominiert für den »Man Booker Prize« und verfilmt als Fernsehserie

»Tsiolkas lese ich zur Zeit und bin begeistert; ein tolles, vielschichtiges Buch, das – wenn die Marktmechanismen nicht völlig aus dem Ruder laufen – auf die Bestsellerliste kommen MUSS.« Martin Gaiser, Buchhandlung Gondrom, Ulm

»”Nur eine Ohrfeige” ist wirklich ein Wahnsinnsroman, den ich atemlos verschlungen habe. Man taucht von der ersten Seite ein in die Handlung und ihre Figuren und möchte gar nicht mehr aufhören zu lesen, wirklich vergleichbar mit J. Franzen, nur mit viel sympathischeren Figuren. Das wird auf jeden Fall ein Bestseller! Man ist ein wenig wehmütig am Ende, könnte immer weiter lesen.« – Gisela Krentzlin, Buchhandlung Decius, Hannover

Karten erhalten Sie an der Abendkasse ab 19 Uhr. > Literaturhaus Stuttgart

Christian Tsiolkas
> Nur eine Ohrfeige
Roman, aus dem Englischen von Nicolai von Schweder-Schreiner (Orig.: The Slap)
2. Aufl. 2012, 510 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-93902-6

Waren Sie schon mal im Stuttgarter Literaturhaus?
Nein? Dann ist dieser Abend eine gute Gelegenheit.