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S 21 oder ein modernisierter Kopfbahnhof ?

11. Oktober 2008 von H. Wittmann

Damit der Abbruch der Seitengebäude des Stuttgarter Hauptbahnhofs

und eine Verwüstung des Schloßgartens vermieden wird, die Reisenden nach Stuttgart auch künftig mit dem Zug an die Innenstadt heranfahren können, um dort in einem renovierten Kopfbahnhof empfangen zu werden, anstatt im Dunkeln unter und an der Stadt vorbeizubrausen, ließen heute rund 2-3000 Demonstranten grüne Luftballons rund um den Stuttgarter Hauptbahnhof zugunsten des von ihnen favorisierten > Kopfbahnhofs steigen.

Unter den Rednern der Kundgebung mahnte Professor Ostertag, die Planer von S21 sollten sich auf die Vernunft besinnen und an das Grundgesetz der Stadt Stuttgart denken, das durch die Neubaupläne in vielfacher Hinsicht beschädigt werde:


Zum Erhalt und zur Renovierung des Stuttgarter Hauptbahnhofs gehört auch eine Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Auf einer Reise nach > Metz kann man viel über eine Neuauflage des Empfangszenario für Bahnreisende in einer Stadt lernen. Auch in > Straßburg wurde der Bahnhofsplatz umegbaut und den Reisenden zurückgegeben. Der Arnulf-Klett-Platz verdient eine gründliche Renovierung, entweder eine Namensänderung in Arnulf-Klett-Boulevard, weil er eben kein Platz ist, sondern eine Schnellstraße mit 4 Spuren, die dort gar nicht hingehören, oder eine > richtige Inszenierung, damit man gerne in der Stadt ankommt. Am Bahnhof begrüßt die Stadt ihre Gäste und der Arnulf-Klett-Platz ist zur Zeit kein besonders schönes Empfangskomitee. Im Verlauf der Planungen zu S21 werden die Vorteile für den Fernverkehr immer wieder unterstrichen aber die Eingliederung in die Stadtlandschaft, die von einer durch das Tal bis zum Neckar gehende Linie geprägt wird, und die das Grundgesetz der Stadt genannt wird, wird von den Befürwortern nur selten genannt. Die Zerstörung des Schloßgartens ist ein Skandal, der auch mit dem Hinweis darauf, dass die Planung schon 10 Jahre alt ist, nicht kleiner. Statt die > Schillerstraße als Fremdkörper im Schloßgarten verschwinden zu lassen, wird ein weiteres Bollwerk zwischen Innenstadt und dem wunderbaren Schloßgarten gebaut. Heimlich begann damals im Morgengrauen der Abriß der Häuser an der > Willy-Brandt-Straße. Auf dem schmalen Streifen zwischen der Straße und dem Schlo´ßgarten sollen ein Ministerium entstehen. Und das Lusthaus hinter dem Zaun? Auch wenn sich jetzt Dank des Engagements des Vereins von Professor Ostertag villeicht doch eine Verbesserung in Sicht ist, so zeigt gerade sein Engagement um die Ruine des > Lusthauses, dass dei Stuttgarter Bürger in ihrer Stadt viel wachsamer sein müssen, denn Geschichte und Tradition gehören in dieser Stadt bald nicht mehr zu den wesentlichen Baustoffen.

Alle Fotos und Collagen: © Heiner Wittmann, 2008. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung.

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