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Archiv für Mai 2007

Die Bebauung der Hauptstätter Straße

Sonntag, 27. Mai 2007

In Stuttgart ist niemand mit der Stadtautobahn so recht glücklich. Die einen wollen am liebsten die ganze Strecke unter die Erde verbannen, die anderen wollen die noch offenen Schächte neudeutsch zudeckeln, so wie gegenüber der Stadtbibliothek Deutschlands vielleicht teuerste Rasenfläche auf einem Stückchen Deckel angepflanzt wurde. Stuttgart Aber es gibt auch Alternativen: Im Februar 207 haben Prof. Dipl.-Ing. Gunter Kölz und Prof. Dipl.-Ing. Roland Ostertag, Stuttgart, unter der Überschrift Der Stadtboden gehört allen. Gedanken zu einer städtebaulichen Entwicklung der Stadt in einer umfangreichen Broschüre, die alle Pläne enthält, ihre Vorschläge zu einer grundlegenden Sanierung der Hauptstätter Straße und damit zu einer Reparatur des durch die Stadtautobahn entstandenen Schadens in der Stadtmitte Stuttgarts vorgelegt.

Alle auf diesem Blog veröffentlichten Pläne und Ausschnitte aus Plänen:
(c) G. Kölz und R. Ostertag, Stuttgart 2007.

Aus dem Gesamtkonzept der beiden Architekten für die Stadtautobahn zeige ich hier erstmal zwei Ausschnitte – weitere werden mit den nächsten Beiträgen hier folgen -, die den Abschnitt zwischen dem Österreichischen Platz und der Leonhards-Kirche betreffen:

Stuttgart

Die Zahl von > 14 Fahrspuren scheinen beiden Architekten Recht zu geben. 30-40 m könnten die Bebauung in der Mitte breit sein, will man immer noch vier Fahrspuren erhalten. Demnächst reise ich mal nach Ulm, um die neuen Gebäude auf der Neuen Straße genauer anzusehen, von denen der Architekt Stephan Braunfels (München / Berlin) zwei errichtet hat. Der Streit um die Bebauung der Neue Straße hat jahrelang gedauert, und das Ergebnis kann sich offenkundig sehen lassen. Vielleicht geben sich die Bürgern und die Politiker in Stuttgart doch noch einen Ruck, die Wunden der Nachkriegsbebauung zu tilgen.

Stuttgart

Jetzt noch ein Blick in die Sophienstraße. Die folgende Bemerkung mag vielleicht in diesem Zusammenhang als ein Detail erscheinen, bei näherem Hinsehen illustriert sie aber das Problem, worum es hier eigentlich geht. Die vorbeifahrende Limousine zeigt, wie die Stadt durch die Autobahn in zwei Hälften geteilt wird. Dann steht da auch noch ein Bäumchen, das den Schaden verdecken soll (?). Der verschämt nicht in die Sichtachse gerückte Fußgängerüberweg, ist auch keine Verbesserung der Situation, allenfalls ein ganz kleines Zeichen dafür, daß die Stadtplaner, die hier am Werk waren, wissen, das zu Unrecht Getrenntes wieder zusammengefügt werden soll…

Stuttgart

Und jetzt ein Blick auf die mögliche neue Verkehrssituation. Die beiden folgenden Ausschnitt geben nur Teilaspekte eines Gesamtkonzepts wieder, auf das ich in den nächsten Beiträgen noch genauer eingehen werde:

Stuttgart

Stuttgart

Soviel Platz!

Sonntag, 27. Mai 2007

Schauen wir nochmal auf die Hauptstätter Straße vom Österreichischen Platz aus in Richtung der Leonhards-Kirche. Zählen wir nochmal. Sind es wirklich 14 Spuren? Gehen wir noch auf die andere Seite:

Wenn man an beiden Enden der Stadtautobahn mit ihren großzügigen Auf- und Abfahrten nicht im Stau stehen würde, weil an der einen Seite, sich die Fahrbahn im Tunnel auf eine Spur verengt, oder an der anderen Seite Richtung Bad Cannstatt es ebenfalls wieder zwei Spuren werden. Hier ist die Situation noch vergleichsweise günstig. Wenn man den Verkehr an sich vorbeibrausen läßt, gibt es meistens Grüne Welle. Man fährt halt meistens in der Rush hour ziemlich langsam, weil so viele Fahrzeuge über die Stadtautobahn gebraust kommen. Jedem, der an einem der beiden Ende im Stau steht, müßte eigentlich die Frage nach dem Sinn und Zweck der Stadtautobahn kommen. Immerhin die neuen Fußgängerüberwege haben das Tempo der Raser gedrosselt, aber die Zahl der Spuren ist immer noch die gleiche. Allerdings hat man schon eine Spur geschlossen, weil an dieser Stelle die Fahrzeuge für die Fußgänger zu gefährlich wären.

Auch für eine große Straße mit hohem Verkehrsaufkommen sind 14 Spuren einfach zuviel. Schaut man genau hin, sind mindestens 2 Spuren mit Parkplätzen mit dabei. Und einige Spuren sind nur dafür da, den Autos beim Beschleunigen, Einfädeln und Bremsen auf der Ausfahrtsspur zu helfen. Und Umweltaspekte aufgrund des kurzfristigen Beschleunigens sind hier noch gar nicht erwähnt. Fußgänger spielen bei dieser Verkehrssituation nur erst kurzem auf den neuen Überwegen eine Rolle, ansonsten haben die Erbauer dieser Stadtautobahn sie völlig übergangen.

Der Kreisverkehr auf dem Wilhelmsplatz

Dienstag, 1. Mai 2007

Auf dem Wihelmsplatz soll für 1,2 Millionen Euro ein Kreisverkehr entstehen.

Ist die Einrichtung von Kreisverkehren in Stadtzentren wirklich sinnvoll? Ihre runden Plätze können von den Autos umfahren werden, die nicht mehr wegen der roten Ampeln vor dem Kreisverkehrbereich warten müssen, sondern fast kreuzungsfrei sich in die neue Spur beim Abbiegen einfädeln können. Wenn da nicht die Fußgänger wären, die wegen ihrer Überwege Signalanlagen benötigen. Also müssen die Autofahrer doch wieder vor roten Ampeln stehenbleiben. Im übrigen kann ein Kreisverkehr von Füßgängern nicht überquert werden. Weil die Autos außen herumfahren, werden die Wege der Füßgänger von ihren Fahrbahnen noch mehr beschnitten werden. Aber die Stadtplaner haben bestimmt richtig ausgemessen und ihre guten Gründe.

So breit!

Dienstag, 1. Mai 2007

Ein Blick auf die Hauptstätter Straße vom Österreichischen Platz aus Richtung Wilhelmsplatz.

Zählen wir mal von links nach rechts. Das sind 8 Spuren, wenn man knapp zählt. Da wäre auch Platz für neun Spuren. Das sind so viele, daß man eine der Abfahrten, die beinahe zwei Spuren einnimmt, gesperrt hat. Das ist nicht ganz richtig. Die Sperrung war notwendig, damit die Autos nicht so schnell aus dem Tunnel auf die rote Ampel am Fußgängerweg zusausen. Der Fußgängerweg hatte letztes Jahr die beiden durch die Stadtautobahn getrennten Teile der Sophienstraße zumindest ansatzweise wiedervereinigt.

Wie gesagt acht oder neuen Spuren für eine Straße, die vor dem Österreichischen Platz vier Spuren hat und nach dem Ende der Stadtautobahn in der Neckarstraße auch nur vier Spuren hat. Die Auf- und Abfahrten bedingen die Breite der gesamten Stadtautobahn, an deren beiden Enden man eigentlich immer Stau steht.

Gucken wir nochmal aus der Richung des Wihelmsplatzes in die Richtung Österreichischer Platz :

Rechts vom Gebüsch und der Litfaßsäule sind zwei Spuren, dann die unbenutzte Spur, dann die “Schnell-“straße mit 4 Spuren und auf der anderen Seite wieder 2-3 Spuren. Bald hier mehr zu diesem Thema.

Der Sommer ist fast da: Jetzt gehts weiter

Dienstag, 1. Mai 2007

Die Pause auf diesem Blog war ehrlich gesagt ein bißchen lang, aber die Präsidentschaftswahlen in Frankreich sind so spannend geworden und erst am nächsten Sonntag vorbei.