home

Archiv für die Kategorie 'Plätze'

#S21: Die ersten Konturen des Manfred-Rommel-Platzes

Sonntag, 24. September 2023

Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (I) (deutsch-fanzösisch)- 25. November 2007


Allmählich bekommt der neue Manfred-Rommel-Platz versteckt hinter dem Bahnhof und als Deckel des neuen Stuttgart Tiefhauptbahnhofs seine Konturen: “Ãœber der Bahnhofshalle entsteht ein großer, klar konturierter Platz, der Manfred-Rommel-Platz, der in die Parklandschaft des Schlossgartens integriert ist.” So steht es auf der Website des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm -aufgerufen am 24.9.2023 – er wird überhaupt nicht integriert sein, sondern nur ein Durchlaufplatz um die Glasaugen herum werden; den Bildern im Bahnhof am Bauzaun nach zu urteilen, möglicherweise sogar gepflastert oder geteert, mit einem Park hat das überhaupt nichts zu tun.

> S21 auf diesem Blog

Und die Kritik am Manfred-Rommel-Platz muss noch viel grundsätzlicher formuliert werden. Es ist ein Platz ohne Funktion, abgesehen davon, wie erwähnt, dass er als Deckel für den Tiefbahnhof herhalten muss. Gut, er liegt zwischen dem Park und dem amputierten Bonatzbau, ein Zeichen dafür, wie die Stuttgarter es mit dem Denkmalschutz halten… ist nicht das oberirdische Gleisvorfeld auch denkmalgeschützt? Und die Ãœberwerfungsbauwerke?

Florian Werner, > Der Stuttgart-Komplex
Stuttgart: Klett-Cotta, 4. Druckaufl., 2023, erschienen am: 24.09.2022, 192 Seiten, gebunden -ISBN: 978-3-608-96584-1

> Lesebericht und Interview: Florian Werner, Der Stuttgart-Komplex. Streifzüge durch die deutsche Gegenwart Aufgezeichnet von Heiner Wittmann

Man hat alle Chancen verpasst. Einen großartigen renovierten Bahnhof im heilen Bonatzbau. Die Reisenden kommen an und könnten von der City auf ebener Erde mit offenen Armen empfangen werden. Sich nicht über die Ãœberwege zwängen, sondern über einen Platz hinüber zur City gehen, da hätte der Manfred-Rommel-Platz hingehört. Natürlich hätte man den Verkehr vor dem Bahnhof vom Arnulf-Klett-Platz – gar kein Platz, sondern ein Straße – verbannen müssen und einen Empfangsplatz dort einrichten müssen. Man führt mit dem Zug in die Stadt hinein und nicht unten durch. Das hätte doch jedem, der die Stadt liebt, einleuchten müssen: So wirbt man doch für diese Stadt mit ihrer tollen Topographie, nein, ein Durchgangsbahnhof mit Gefälle muss es sein, zu eng, zu klein… und das Gleisfeld wird oben erhalten bleiben.

> Genügend Platz im Tiefbahnhof Stuttgart21? – 8. März 2023

Wie schön zum Zug zu gehen, 16 Gleise und fast überall steht ein Zug… man steigt ein… die Fahrt geht los, aber da unten rennt man hin- und her, alle ist zu eng, die Wege werden weiter, so ähnlich wie jetzt, wenn man rechts oder links je 400 m um den Bahnhof herumlaufen muss, um die Gleise zu erreichen. Mit Stadt- oder Reisekultur hat das nichts zu tun. Es gab sehr wohl Alternativen aber nein, 1997 versteifte man sich darauf, die Gleise abbauen zu wollen, den Bahnhof um 45 Grad zu drehen und zu vergraben. Ingenieure wetteiferten miteinander und es entstand ein beeindruckendes Betongewölbe, dass die Kritiker von S21 verstummen lassen könnte. Und es gab ja auch eine Volksbefragung…

> François Hollande: Zum Stuttgarter Bahnhof gab es eine Volksbefragung… 14. Juni 2016.

Wenn da nicht die fehlende Anbindung an die Stadt zu beklagen wäre. Bisher wurde kaum etwas über die Anbindung der umliegenden Stadtquartiere an den neuen Tiefbahnhof bekannt. Ein Architekt könnte sagen, die Häuser sprechen nicht zum Bahnhof, sie haben ihm ja auch nichts zu sagen. Die Ketten als Teilung der Fahrbahnen auf dem Arnulf-Klett-Platz werden auch künftig die Passanten daran hindern die Straße zu überqueren.

Die Touristen kommen durch den Berg im Tunnel dort unten an, steigen aus und staunen, um dann da unten wieder einzusteigen und weiter nach Bratislava zu brausen. Oben bleiben die Stuttgarter unter sich und freuen sich an ihrer Topographie, die dieser Tiefbahnhof so nachhaltig beschädigt, weil er sie ignoriert. Natürlich denke ich an die vielen Jahre mit Roland Ostertag (1931-2018 , der diese Art der Stadtzerstörung nie verstehen konnte:

Heiko Stachel: > Virtueller Rundgang: > Die Ausstellung am Gähkopf von Roland Ostertag.

Stuttgart ist zum Neckartal hin ausgerichtet und wer von da kommt, möchte in der Stadt empfangen werden. Nun kommt er unter dem Manfred-Rommel-Platz an … oder  verschwindet auf der anderen Seiten wieder in einem Tunnel.

Das Stuttgart-Modell von Roland Ostertag – 2. April 2019

Und dann ist der Manfred-Rommel-Platz so etwas wie eine offene Wund in der Stadtlandschaft, weil er immer an den Schwarzen Donnerstag, den 30. September 2010, erinnern wird, als der Schlossgarten von der Polizei so gewaltsam geräumt wurde. Im Gedächtnis der Stadt bleibt eine Narbe zurück und der funktionslose Platz, der der Stadtlandschaft abgerungen wurde, erinnert an die Wunden im Schlossgarten. Das war ja so beeindruckend, der Schlossgarten der vom Rosenstein bis fast in die City reichte… um den Hauptbahnhof herum, war das ein bemerkenswerter Magnet in der Stadt: Noch zwei letzte Blicke in den Schlossgarten – 16. April 2009.

13. Oktober 2023: Stuttgart21 wird nochmal um 0,6 Mrd EUR teurer und auch 2025 nicht ganz fertig?

> Stuttgart 21 verteuert und verz̦gert sich weiter РDIE ZEIT 13.10.2023

und immer noch versprechen die 21 Gründe – abgerufen am 12.10.2023 -, der “Finanzierungsrahmen liegt bei 4,526 Mrd.”

Heiko Stachel: Salonausstellung 08.04.2022 bis 26.06.2022 – VRgangene Orte

Freitag, 1. April 2022

Noch 2 Wochen bis zum 26.6.2022. Räumliche Erinnerungen, das ist die Sache von Heiko Stachel. Er kann Orte so dokumentieren, dass man in ihnen herumgehen kann. Sicher, über manches geht die Zeit hinweg, aber Stachels Dokumentationen sind mehr als nur Erinnerungen an vergangene Zeiten. Seine Werke zeigen auch, wie nachlässig mit so manchen wichtigen Orten in dieser Stadt umgegangen wurde. So hat er zum Beispiel das > Büro am Gäkopf des Architekten Roland Ostertag (1931-2018) vor der Vergessenheit bewahrt und zugleich mit einer Dokumentation das Schaffen und das Engagement für unsere Stadt von > Roland Ostertag so eindrucksvoll gewürdigt.

Heiko Stachel bietet persönliche Führung an. Er schlägt folgende Termine vor, jedoch nur, wenn sich jemand über seine Mailadresse zu einem Termin anmeldet:
Sonntag, 12.6. um 13 oder 15 Uhr.
Sonntag, 26.6. um 13 oder 15 Uhr (letzter Ausstellungstag).

Zudem gibt es noch 2 offizielle Führungen:
Die sind an den Sonntagen jeweils um 14 Uhr.

Termin-Tipp für einen Besuch: Unter der Woche gibt es wenig Gedränge an den VR-Brillen.

Heiko Stachel fotografiert seit 10 Jahren Stuttgarter Gebäude, die verschwinden, als virtuellen Rundgang. In der Ausstellung kann man solche Gebäude in VR-Brillen, in einem Projektionsraum, auf Touch-Screens, mit Kunstdrucken, Großformatdrucken und mit Infotexten erleben. Gezeigt werden 56 Projekte, darunter das Bad Berg vor der Sanierung, die Villa Bolz, das Innenministerium, mehrere Industriebetriebe, Kirchen, Kneipen, etc.

Es gibt inzwischen einen virtuellen Rundgang, um einen groben Eindruck der Ausstellung zu erhalten:
www.zitronenwolf.com/rundgaenge/projekte/220516_VRgangeneOrte/index.php

Hier gibt es weitere Infos zur Ausstellung: www.zitronenwolf.com/rundgaenge/VRgangeneOrte_website.php

Und hier die Infoseite des Stadtpalais:
www.stadtpalais-stuttgart.de/ausstellungen/vrgangene-orte

Büro am Gäkopf des Architekten Roland Ostertag (1931-2018)

Wie lässt sich aber eine Großstadt dokumentieren, die ständig im Wandel ist? Und welche Möglichkeiten bieten uns neue Technologien an Orte zu erinnern, die geschlossen, umgebaut und abgerissen wurden? Seit 2012 ist der Stuttgarter Fotograf und Künstler Heiko Stachel mit seiner Kamera unterwegs und fotografiert Stuttgarter Orte kurz bevor sie verschwinden. Mittels Virtual-Reality-Brillen sind die 360-Grad-Aufnahmen in der Ausstellung auf ganz neue Art begeh- und erlebbar.

Salonausstellung im Stadtpalais
08.04.2022 bis 26.06.2022
> VRgangene Orte

„Die eindrücklichen Fotografien vergangener Orte stellen eine neue Technik des Erinnerns dar und dokumentieren Stadtgeschichte als visuelles Erlebnis“, so Dr. Torben Giese, Direktor des StadtPalais – Museum für Stuttgart.

Die Ausstellung ermöglicht Zeitreisen durch abgerissene Stuttgarter Kirchen, durch alte Fabriken, durch aufgegebene und umgewandelte Clubs, sowie ehemalige Szenelokale. Besuche in vergangene Alltagswelten sowie Momentaufnahmen von Orten kurz vor dem Verfall werden somit wieder erfahrbar. Dabei entsteht eine neuartige virtuelle Erinnerungsdimension, die es gestattet Stuttgarter Stadtarchitektur im stetigen Wandel zu präsentieren.

„Es entsteht eine Mischung aus Nostalgie und Optimismus angesichts einer Stadt, die sich ununterbrochen verändert“, so Ausstellungsleiter Dr. Yannick Nordwald. „Die Ausstellung zeigt ein Stuttgart bei dem manches Alte vergeht aber auch vieles Neue entsteht“.

In der Ausstellung „VRgangene Orte“ werden an zahlreichen VR-Stationen mit neuester Medientechnik über 20 Stuttgarter Örtlichkeiten vorgestellt, die seit einiger Zeit schon aus dem Stuttgarter Stadtbild verschwunden sind. In aufwendigen Inszenierungen werden die vergangenen Orte Stuttgarts präsentiert und der Künstler selbst führt die Besucher*innen virtuell durch seine 360-Grad-Welten. Noch einmal können die alten Duschräume des Bad Bergs zum Leben erwachen, die Flure der ehemaligen Kinderklinik Olgäle durchschritten werden und die Party-Wagons des Club Zollamt bestaunt werden.

Neue Haltestelle Staatsgalerie und die Bullaugen über dem neuen Tiefbahnhof

Sonntag, 20. September 2020

Mit großen Aufwand entsteht über dem neuen Tiefbahnhof ein Platz über den Gleisen, der überhaupt keine Aufenthaltsqualität hat. Der Platz mit den monumentalen Bullaugen soll vielleicht ein Pendant zur offenen Haltestelle Staatsgalerie sein: viel Beton, ein feiner Beton-Bogen, der die Kunst der Betonbauer unter Beweis stellt, in sich als Bauwerk bemerkenswert, funktional gesehen fragwürdig würde > Roland Ostertag (1931-2018) sagen, noch viel mehr Beton, man kann auf die Gleise einer offenen U-Bahn sehen, wodurch manifest wird, dass Architekt und Bau- und Städteplaner mit den Räumen über den Gleisen, > erst Straßburger Platz und dann Manfred-Rommel-Platz (Wikipedia) hier Bullaugen, dort Beton, nichts anzufangen wussten. Unten viel Tageslicht und viel, viel Beton, kunstvoll verarbeitet.

> S21 auf unserem Blog

U-Bahnen müssen nach oben nicht offen sein, es sei denn, sie würden oben fahren…. so ist es verschenkter Stadtraum und ein Mahnmal – so wie die Bullaugen quer zum Tal gegen jede Vernunft gelegt werden- für die Zerstörung des Schlossgartens,

> Noch zwei letzte Blicke in den Schlossgarten – 16. April 2009

eines der schönsten Vorzeigeorte Stuttgarts: Morgens durch den ganzen Schlossgarten zu radeln bis in die Innenstadt, was war das für ein besonderes Vergnügen, und jetzt gibt es nur Chaos rund um den Bahnhof – schon bald 10 Jahre – und es gibt keine Perspektiven, wie dieses Bauwerk in die Umgebung eingefügt werden soll. Immerhin, die offene Haltestelle und ihr schüchterner Dialog mit der Baustelle und dann eines Tages mit den Bullaugen ist ein erster Anfang. Ein Dialog zwischen Bauwerken, und man vergisst die Bürger, die dazwischen umherirren. Unter den Bullaugen können die Durchreisenden die schicken Kelche bewundern, oder mal kurz in den Blick nehmen, sie brausen gleich weiter. Und das alles lassen sich die Stuttgarter gefallen. Reisende müssen nicht mehr ankommen, sondern können unter der Stadt durchfahren auf dem Weg von Paris nach Bratislava. Oben bleibt man dann unter sich.

Bürgerbeteiligung in Stuttgart: Samstag, 21. Juli 2018
Neuer Stadtraum B14

Freitag, 20. Juli 2018

Stuttgart startet einen städtebaulichen Wettbewerb “Neuer Stadtraum B14”. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen bei einer Bürgerbeteiligung Ideen und Vorschläge für den Auslobungstext einzubringen, vom 13. Juli – 6. August 2018 online > ww.stuttgart-meine-stadt.de/ und bei einer Veranstaltung am 21. Juli von 10 bis 15 Uhr im Rathaus, Großer Sitzungssaal sowie Foyers im 3. und 4. Stock.

Grundsätzliches: > Ein Tunnel unter der Kulturmeile? Unter der B14 ?

> Soviel Platz! – 27. Mai 2007 von H. Wittmann

Auf der Website der Stadt Stuttgart steht. “Oberbürgermeister Fritz Kuhn erklärte zum geplanten Wettbewerb: “Die Zukunft der B14 als Teil des Cityrings wird von den Stuttgarterinnen und Stuttgartern intensiv diskutiert. Dabei geht es um eine urbane Aufwertung des Stadtraums. Diese Diskussion wollen wir für den beginnenden Planungsprozess zur Umgestaltung der B14 aufgreifen und die Bürger aktiv in das weitere Vorgehen einbinden.” > Neuer Stadtraum B14: Bürgerbeteiligung zum städtebaulichen Wettbewerb

Warum geht es? Ein Blick auf eine Karte.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn spricht hier von der B14 als Teil des Cityrings… im Portal für die Bügerbeteiligung > www.stuttgart-meine-stadt.de/content/bbv/details/293/ steht: “Die B14 zwischen Österreichischem Platz und Gebhard-Müller-Platz soll umgestaltet und städtebaulich aufgewertet werden. Entlang dieses Teilstücks der B14 liegen zahlreiche kulturelle Einrichtungen, weshalb der nördliche Abschnitt auch als “Kulturmeile” bekannt ist. Die Sanierung der Stuttgarter Oper ist nicht Bestandteil dieses städtebaulichen Wettbewerbsverfahrens und wird als eigenständiges Vorhaben bzw. städtebauliches Projekt behandelt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, bei diesem Vorhaben mitzudiskutieren.”

Und auf dieser Website steht auch: “Durch die Beteiligung soll ein breiter Konsens über die planerischen Rahmenbedingungen erreicht werden. Dazu zählt auch das Wettbewerbsgebiet. Die gesellschaftliche Akzeptanz des künftigen Wettbewerbsergebnisses kann dadurch befördert werden. Außerdem dient Veranstaltung dazu, Kenntnisse über den Planungsraum zu sammeln und für das Verfahren festzuhalten. Die Wettbewerbsteilnehmer können später davon enorm profitieren und daher nachhaltiger planen. Aus den Ergebnissen der Beteiligung wird ein Auslobungstext mit einer Aufgabenbeschreibung erarbeitet, der als Grundlage für den städtebaulichen Wettbewerb zur B14 dient. Ãœber die Auslobung entscheidet dann der Gemeinderat.” Das geht in die richtige Richtung

Grundsätzliches: > Ein Tunnel unter der Kulturmeile? Unter der B14 ?


Berichte über die > Neue Mitte Ulm auf unserem Blog


Grundsätzlich. Eine Teilreparatur der Stadtautobahn vom Marienplatz bis zum Neckartor wäre schon mal ein Anfang und die Absicht, einen Teil “städtebaulich aufzuwerten” ermöglicht gute Perspektiven. Und es wird eine Bürgerbeteiligung gestartet, am 21. 7. im Rathaus und online nur vom 13. Juli – 6. August 2018. Das ist alles, gemessen an dem Problem der B14 als Boll- und Trennwerk zwischen mehreren Stadtquartieren in Stuttgart viel zu kurz und zu knapp. Viele Stuttgarter sitzen auf gepackten Ferienkoffer, es sieht so aus, als wenn man hinterher sagen möchte, die Bürger/innen waren beteiligt. Stuttgart muss sich ein Jahr Zeit nehmen, um eine Grundlage dafür zu schaffen, das Elend der B14 durch Stuttgart neu im SInne einer echten Stadtreparatur zu planen. Hier oder dort einen Deckel draufzumachen ist Unsinn und löst kein Verkehrsproblem.
Roland Ostertag (1931-2018) war seiner Zeit oft voraus. Sein Fachwissen und seine Hartnäckigkeit fehlen uns heute. Aber besonders sein letztes Buch > Stuttgart ohne Geschichte. Stadtplanung im kritischen Rückblick, Stuttgart 2018, enthält eine Ãœbersicht seiner stadtplanerischen Grundgedanken. In seinem vorletzten Buch Das Wunder der Topographie und das Elend der Stadtplanung beklagte er mit Nachdruck die Insellösungen – zu denen aus der Sicht eines Stuttgarter Stadtplaners und nicht des Durchreisenden von Paris nach Bratislava #S21 zählt: “Die Stadt zerbrach, zerbricht an sich selbst, an ihrer Modernität, weil die Stadtplaner nach dem Krieg nur Insellösungen geplant und gebaut haben. Stuttgart 21 ist eine solche katastrophale Insellösung im Geist tiefsten 19.Jahrhunderts, die in jedem ihrer Bauteile, Baugebiete und Bauabschnitte die Anbindung, die Ableitung an ein Gesamtkonzept vernachlässigt.” Eine bloße Aufhübschung der Kulturmeile – das riecht nach Tunnellösung > > Kulturmeilentunnel als Verkehrsansaugrohr – 27. Juni 2018 – ist keine Hilfe, keine Perspektive, nur ein noch größeres Unglück für die B14 mit ihren 12-16 Fahrspuren durch die Stadt.

Es muss noch mehr passieren. Heute am 19.7. gibt es schon > zwei Tweets mit Neuer Stadtraum B14.


> Stadtreparatur in Stuttgart (II): Die Hauptstätter Straße – 6. Juni 2011 von H. Wittmann

Also nochmal:

40 Prozent sind Hin-und Herfahrer *
30 Prozent nutzen die Stadtautobahn, weil es sie gibt, ohne sie
würden sie den Zielort ihrer Fahrt direkt ansteuern
30 Prozent sausen wirklich von der Filderstraße bis zum Neckartor auf der Stadtautobahn
und gehören eigentlich nicht in die City
20 Prozent machen ohnehin Fahrten unter 3 oder 4 Km

120 % – das sind nur Schätzungen, aber diese Größe legt nahe, dass wir diese Stadtautobahn nicht brauchen und schon gar nicht den Tunnel, denn Tunnel brauchen Ein- und Ausfahrten, die für den Stadtboden gestaltungsmäßig verloren sind.

> Warum braucht Stuttgart die Hauptstätterstraße? – 18. April 2017 von H. Wittmann


2007 hat > Roland Ostertag zusammen mit Dipl.-Ing. Gunter Kölz unter Ãœberschrift Der Stadtboden gehört allen. Gedanken zu einer städtebaulichen Entwicklung der Stadt in einer umfangreichen Broschüre, die alle Pläne enthält, ihre Vorschläge zu einer grundlegenden Sanierung der Hauptstätter Straße und damit zu einer Reparatur des durch die Stadtautobahn entstandenen Schadens in der Stadtmitte Stuttgarts vorgelegt: > Die Hauptstätter Strasse und das neue Mobilitätskonzept – 13. Juni 2007 von H. Wittmann.

Die Hauptstätter Strasse und das neue Mobilitätskonzept

> Die Bebauung der Hauptstätter Straße – 27. Mai 2007

Ist “Aufbruch Stuttgart” ein Signal für eine neue umfassende Stadtplanung?

Donnerstag, 14. September 2017

Unter der Ãœberschrift “„Aktivisten und Artisten“ auf der B14” kommentiert Nikolai Forstbauer in seinem Artikel > Stadtautobahn als Bürgerbühne, Suttgarter Nachrichten, 14. September 2017, über die für Sonntag den 17. September geplante Aktion des Vereins > Aufbruch Stuttgart. Die Aktion zieht die Aufmerksamkeit der Stuttgarter auf einen Teil der Stadtautobahn.

Unter der Ãœberschrift “Die Stadtschneise” berichtet N. Forstbauer am 15. September 20017 über die Aktion von > Aufbruch Stuttgart am 7. September 2017.

Das Gebot der Stunde wäre aber ein Symposium, eine Konferenz über die Neue Stadtplanung in Stuttgart oder wie wird die gesamte Hauptstätter Straße zurückgebaut? >

Dazu erinnern wir an unsere Artikel auf diesem Blog: Das > Elend der Hauptstätter Straße in Stuttgart.

Alle Fotos auf diesem, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet: © Heiner Wittmann

A propos Interimsoper: > Der Eckensee: Vom Zubauen und Verdichten – 17. August 2017

Aber die Aktion nimmt nur einen Teil des Problems in den Blick. Marschiert werden soll – so die Stuttgarter Zeitung vom 15. September 2015 – vom Wilhelmsplatz bis zum Gebhard-Müler-Platz. 1,2 km. Natürlich wünschen wir dem “Aufbruch Stuttgart” und der Stadt einen Erfolg. Vielleicht geht ja auf diesem Teilstück dann nichts mehr: Kein Marsch, alles steht, weil so viele kommen.

Warum spazieren wir eigentlich nicht zumindest an jedem 2. Sonntag vom Marienplatz bis mindesten zum Neckartor oder noch weiter auf einer autofreien Hauptstätter Straße. Wie bereits im letzten Artikel hier gefordert > „Aufbruch Stuttgart“: Das Ende der Hauptstätter Strasse: Stadtreparatur oder Stadtplanung? muss die neue Aufmerksamkeit für die Stadtplanung in dieser Stadt für eine umfassende Neubewertung der Stadtplanung in unserer Stadt genutzt werden. Die Aufmerksamkeit, die dem > Aufbruch Stuttgart auch von Seiten der Politik zukommt, lässt vermuten, dass die Ablenkung von allen anderen Verkehrsproblemen in unserer Stadt gerne gesehen wird. Die Anbindung des Neuen Bahnhofs an die unmittelbar ihn umgebenden Stadtquartiere ist noch nicht mal in der Planung, solange dürfen die Autofahrer sich von den schnell brausenden meist schwarzen lebensgefährlichen SUVs in Slalomkurven bedrängen lassen. Der Umbau der Stuttgarter Stadtautobahn muss natürlich in einem Zusammenhang mit den angrenzenden Stadtquartieren gesehen werden. Sie sollen durch das Verschwinden der Stadtautobahn wiedervereint werden. Also kein Hin- und Herfahren mehr. Dazu s. hier unten. Wenn die Bürger den Stadtboden wieder erobern, ihre Parks wieder schützen und zurückbekommen dürfen, dann wird die Stadt und ihre Bürger der Bahn wohl doch sagen müssen, das wars mit S21. Zu teuer und unterirdische Konzepte sind von gestern. Da war eine Volksabstimmung? Das meinte auch > François Hollande: Zum Stuttgarter Bahnhof gab es eine Volksbefragung… , 14. Juni 2016.

Zur Erinnerung hier zwei Fotoserien mit Fotos der Stadtautobahnschneise durch Stuttgart auf unserem Blog zuerst aus den letzten Monaten…

dann aus den vergangenen Jahren:

Bevor Sie eines dieser beiden Fotoalben öffnen, muss diese Seite erst vollständig geladen sein. Das Fotoalbum öffnet sich sich per Klick auf ein Foto auf schwarzem Hintergrund, rechts erscheint ein Pfeil zum Weiterklicken. Schließen mit Klick auf CLOSE rechts unten. Tipp: F 11 vergrößert den Bildschirm.

Betrachten wir die gesamte Haupstätter Sraße, einschließlich der Willy-Brandt-Straße vom Neckartor bis zum Marienplatz und zitieren wir aus unserem Artikel vom 6. Juni 2011 > Stadtreparatur in Stuttgart (II): Die Hauptstätter Straße:

“40 Prozent sind Hin-und Herfahrer die U-Turns umrunden müssen, um die Stadtautobahn zu überqueren.
30 Prozent nutzen die Stadtautobahn, weil es sie gibt, ohne sie würden sie den Zielort ihrer Fahrt direkt ansteuern
30 Prozent sausen wirklich von der Filderstraße bis zum Neckartor auf der Stadtautobahn und gehören eigentlich nicht in die City
20 Prozent machen ohnehin Fahrten unter 3 oder 4 Km

120 % – das sind nur Schätzungen, aber diese Größe legt nahe, dass wir diese Stadtautobahn nicht brauchen und schon gar nicht den Tunnel, denn Tunnel brauchen Ein- und Ausfahrten, die für den Stadtboden gestaltungsmäßig verloren sind.”

Haben Sie das > Modell der Stadt Stuttgart in der Ausstellung von Professor Ostertag am Gäkopf schon einmal ganz genau angesehen?

Ulm hat es Stuttgart vorgemacht: > Das Modell für Stuttgart: Die neue Mitte Ulm

Alles über die Hauptstätter Straße auf unserem Blog:

> „Aufbruch Stuttgart“: Das Ende der Hauptstätter Strasse: Stadtreparatur oder Stadtplanung? – 11. September 2017

> Warum braucht Stuttgart die Hauptstätterstraße? – 18. April 2017

> Eine Vision für Stuttgart: Von der PS-Meile zum lebendigen Kulturviertel – 28. Januar 2017

> Der Rückbau der Hauptstätter Straße – 16. Dezember 2016

> Die Autobahn kommt weg: Vorbild Stadtreparatur in Lyon – 14. Juni 2016

> Wie viele Spuren hat die Hauptstätter Straße? – 25. Juli 2014

> Stadtplanung und Stadtreparatur in Stuttgart – 28. August 2012

> Die Barriere Hauptstätter Straße – 16. April 2012

> Stadtreparatur (V): Der Österreichische Platz – 13. Juni 2011

> Stadtreparatur in Stuttgart (III): Die Hauptstätter Strasse – 8. Juni 2011

> Stadtreparatur (V): Der Österreichische Platz – 13. Juni 2011

> Stadtreparatur in Stuttgart (II): Die Hauptstätter Straße – 6. Juni 2011

> Stadtreparatur (IV): Die Paulinenbrücke: Eine Brücke als Parkhausdach? – 8. Juni 2011

> Die autogerechte Stadt (III): Der Österreichische Platz – 24. August 2010

> Warum (will) / wollte ! man die Kulturmeile untertunneln? – 25. Februar 2009

> Das Modell für Stuttgart: Die neue Mitte Ulm – 4. Januar 2010

> Stadtreparatur: Die Hauptstätter Straße in Stuttgart – 12. April 2009

> Andrea Palladio, Die Vier Bücher zur Architektur und Stuttgart 21 – 27. Januar ´2009

> 14 Spuren sind zuviel – 28. November 2008

> Vorrang für die Autos auf 10 Spuren – 2. Juli 2008

> Die Neue Stadtplanung – 16. April 2008

> Die Kulturmeile soll in den Tunnel – 8. September2007

> Der Knopfdruck – 12. September 2006

> Kommt die Kulturmeile wirklich in den Tunnel? – 30. Dezember 2007

> Von der Leonhardskirche zum Charlottenplatz – 13. Juni 2007

> Soviel Platz! – 27. Mai 2007

> So breit! – 1. Mai 2007

> Ein Ausflug zur Neuen Mitte Ulm – 12. November 2007

> Ulm Neue Mitte – Die Rückeroberung des Stadtraums oder was geschieht mit der Hauptstätter Straße in Stuttgart? – 7. November 2007

> Die Bebauung der Hauptstätter Straße – 27. Mai 2007

> Die Hauptstätter Strasse und das neue Mobilitätskonzept – 13. Juni 2007

> Stuttgart – Stadt ohne Fußgänger – 8. April 2017

Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (I-IV)

Montag, 9. Januar 2017

french german 

Nachverdichtung (V). Stadtbibliothek und das Elend von A1: In Stuttgart wird alles zugebaut

Samstag, 17. September 2016

Der Buchtitel des neuen Buches von Roland Ostertag lautet: > Zauber der Topographie und Elend der Stadtplanung. Und dieser Titel ist durch den Blick auf die Hänge, auf die Spitzenlage der Stadt und das Elend inspiriert, was die Stadtplaner dieser Stadt daraus machen.

Es gab mal eine Brache hinter dem Hauptbahnhof… bis die Stadtplaner kamen:

brache

in: > Stuttgart 21 – Ein neuer Stadtteil – 21. Juli 2007 von H. Wittmann: “Kann man einen Stadtteil auf dem Reißbrett entwerfen und auf diese Brache bauen?” Anscheinend können die Stuttgarter das nicht.

b-5

Ende 2011 jubelten wir in Stuttgart mit Recht über die neue Stadtbibliothek, > Die neue Stadtbibliothek am Mailänder Platz – 28. Oktober 2011 von H. Wittmann – der Kubus mit seinen nachts blau leuchtenden Augen, ein neuer Büchertempel,

der innen zwar hübsch aber unpraktisch ist, jedoch außen drumherum in sich eine ständig weithin sichtbare Einladung ist, nein war, einzutreten und zu lesen.

Und was haben die Stadtplaner mit / aus der Umgebung des Bücherkubus gemacht? Eingebaut zwischen anderen Bauten haben sie ihn, so als ob die Schwaben die Bücher und die Literatur verstecken wollten. Wenn man von den Hängen herunterfährt, sieht man noch eine Seite des Kubus, bevor sie dem Vernehmen nach auch demnächst zugebaut werden wird.

> Die neue Stadtbibliothek in Stuttgart wird zugebaut – 27. Mai 2013

> Die Abriegelung der Stuttgarter Talmulde – 30. März 2016

> Nachverdichtung in der Innenstadt IV. Das Dorotheen-Quartier in Stuttgart

> Ortsbesichtigung (II): Das Europaviertel – 22. April 2014

> Stuttgarter Riegelbebauung und Nachverdichtung – 31. Januar 2013, erstmals, 15. Oktober 2010

> Ortsbesichtigung: S-21 – Bauabschnitt A 1 – 25. Januar 2015

Die Kronprinzenstraße wird renoviert.

Montag, 1. August 2016

> Warum wird die Kronprinzenstraße keine echte Fußgängerzone? – 16. Juli 2011

Endlich. Die Kronprinzenstraße wird renoviert. Jetzt werden 5100 qm Stuttgarter Platte für 2,4 Mio Eur verlegt:

Kann man Stadt als Text lesen?

Freitag, 13. Februar 2015

Welche Sprache haben wir, um eine Stadt und die Wege, auf denen wir uns täglich durch sie hindurch bewegen, zu beschreiben? Zwei Architektinnen, ein Wissenschaftler für Stadtfragen, ein Lyriker und drei Baubotaniker haben sich auf den Weg gemacht und ihre ganz eigenen Gänge durch Stuttgart für Sie als Tonspur aufgezeichnet. Nun ist die Reihe an Ihnen: Vier Stuttgarter Routen sind ab jetzt zu erkunden. Das Literaturhaus Stuttgart lädt Sie von Februar bis April 2015 ein, den aufgenommenen Wegbeschreibungen und Stadt-Lektüren zu folgen. Sie selbst werden dabei nicht nur zum direkten Leser der Stadt, sondern können der Route während des Spaziergangs ihre eigene Beschreibung hinzufügen. Lassen Sie sich auf ein Experiment ein, das erforschen möchte, wie sich die vielstimmige Textur einer Stadt lesbar machen lässt.

Begehungen für jeweils zwei Spaziergänger sind zweimal wöchentlich möglich. Genaue Einführung und Aushändigung von Mikrofon und Kopfhörer erfolgen bei Anmeldung unter 0711 2202173 oder landschaften@literaturhaus-stuttgart.de; die Teilnahme ist kostenlos. Spazierdauer pro Route ca. 1–2 Stunden.

Routenautoren: Ulf Stolterfoht, Karsten Michael Drohsel, m-a-u-s-e-r (Asli Serbest und Mona Mahall) Bureau Baubotanik (Hannes Schwertfeger, Oliver Storz und Sebastian Gabriel Becker).

17. / 18. April 2015:
Lesung der gesammelten Beschreibungen im > Literaturhaus. Stuttgart

Ein Projekt von Lea Letzel und Ivna Ziç.

Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung

3. Oktober 2013
Der Tag der Deutschen Einheit in Stuttgart

Freitag, 4. Oktober 2013

…und abends gehen wir mal über den Schlossplatz.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Ein Gang über den > Schlossplatz:



Haben Sie schon mal etwas auf diesem Blog gelesen?