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Archiv für die Kategorie 'Geschichte'

15. März 1943 März-Deportationen von Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau – Veranstaltungen zum Gedenken

Donnerstag, 9. März 2023

Ab März 1943 wurden fast 500 Sinti und Roma aus dem heutigen Baden-Württemberg deportiert. Wir gedenken ihrer am 80.Jahrestag des 15.März 1943. An diesem Tag fand der erste und größte Abtransport statt: Von Stuttgart wurden 234 Sinti nach Auschwitz-Birkenau verschleppt. Fast alle wurden dort ermordet.

Insgesamt wurden während der NS-Diktatur bis zu 500.000 Sinti und Rom umgebracht. Leider setzte sich die Geschichte der Diskriminierung weiter fort: Auch nach 1945 wurden Sinti und Roma ausgegrenzt und diskriminiert, die gegen sie verübten Verbrechen erst spät anerkannt und deren Entschädigung verzögert.

Wir erinnern an diesem 15. März an die schrecklichen Verbrechen,die an Sinti und Roma verübt wurden. Wir lassen uns heute ermahnen zum Abbau von Vorurteilen und einer wachsenden Solidarität und Begegnung mit Sinti und Roma.

15.3.: 14 Uhr Domkirche Sankt Eberhard, Königstraße 7A: Ökumenischer Gottesdienst

16 Uhr: Zeichen der Erinnerung, Otto Umfrid-Straße

18 Uhr: Hotel Silber, Dorotheenstraße 10

Flyer zur Gedenkveranstaltung am 15. März 2023

Donnerstag, 01.12.2022: Gedenken an die Deportation von Jüdinnen und Juden aus Stuttgart in das Konzentrationslager Riga

Freitag, 25. November 2022

E i n l a d u n g
Donnerstag, 01.12.2022
Gedenken an die Deportation von Jüdinnen und Juden aus Stuttgart in das Konzentrationslager Riga Innerhalb der Reihe „30 Tage im November“

Am Morgen des 1. Dezember 1941 zwischen 8 und 9 Uhr wurden rund eintausend württembergische Jüdinnen und Juden vom Inneren Nordbahnhof ins Lager »Jungfernhof« bei Riga verschleppt. Nach wenigen Wochen wurden die meisten im nahe gelegenen Biernicki-Wald ermordet/erschossen.
* * * * * * * *
14 Uhr • Höhenpark Killesberg
Gedenkstein / Gedenkstätte
mit Rabbiner und Repräsentanz der IRGW sowie Herrn Bürgermeister Dr. Clemens Maier

15 Uhr • Zeichen der Erinnerung
Innerer Nordbahnhof
Otto Umfrid-Straße
Schülerinnen und Schüler der Alexander-
Fleming-Schule sowie der Hedwig-Dohm-
Schule werden mit ausgewählten Texten an die
Lebenswege einiger der Opfer erinnern.
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Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW),
die Landeshauptstadt Stuttgart,
die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart (GCJZ)
und der Verein „Zeichen der Erinnerung“
laden herzlich zu diesen beiden Gedenkveranstaltungen ein.

Buchpremiere des neuen Stuttgarter Manifests: Florian Werners »Der Stuttgart-Komplex«

Freitag, 9. September 2022

Am Montag, dem 26.09. um 19:30 Uhr findet im Literaturhaus Stuttgart die Buchpremiere des neuen Stuttgarter Manifests statt: Florian Werners »Der Stuttgart-Komplex«.

Florian Werner geht der Frage nach, warum wir alle ein bisschen Stuttgart sind.
Stichwort Stuttgart 21 und Wutbürger, aber auch die ökologische Transformation und dann erschienen während der Pandemie die “Querdenker”, aber es gibt auch eine “Willkommenskultur”. Florian Werner ordnet dies alles ein und auf dem Cover steht “So wie Athen der Inbegriff der antiken Demokratie war und Manchester die Schlüsselmetropole des modernen Industriekapitalismus, ist Stuttgart jene Stadt, die emblematisch für Deutschland am Beginn des dritten Jahrtausends steht. Der Regierungssitz mag sich noch in Berlin befinden: Wir leben schon längst in der Stuttgarter Republik.”

Eigentlich dokumentiert die Riesenbaustelle im Zentrum der Stadt ökologischen Aufbruchswillen, soll doch der neue unterirdische Durchgangsbahnhof die Mobilität im Südwesten, von Paris bis Bratislava dokumentieren und es gab auch 21 Gründe für das Jahrhundertbauwerk, das vor der Volksbefragung für 4.8 Mrd. Euro versprochen wurde, damit das Nein zum Einstellungsgesetz den Bürgern abgerungen werden konnte. Hat die S21-Diskussion das vertrauen in die Demokratie erschüttert? Auf dem Buchcover steht auch: “Man könnte meinen, der berühmte Stuttgarter Talkessel sei in Wirklichkeit eine riesige Petrischale: Was hier keimt, wird demnächst auch im Rest der Republik virulent werden. In DER STUTTGART KOMPLEX stürzt sich Florian Werner in diesen Kessel und geht ihm in fünf Streifzügen auf den Grund.”

Bald wird unsere Redaktion den Lesebericht zu diesem Buch auf dem Blog von Klett-Cotta schreiben.

Florian Werner
, geboren 1971 in Berlin, ist Schriftsteller. Er studierte Anglistik, Amerikanistik und Germanistik und wurde 2007 mit einer Arbeit über Rap und Apokalypse promoviert. Er schreibt Sachbücher und Prosa und arbeitet für den Hörfunk. Seine Sachbücher wurden mehrfach ausgezeichnet. Er ist mit Svenja Flaßpöhler verheiratet und lebt, gemeinsam mit seiner Frau und zwei gemeinsamen Kindern, in Berlin

Florian Werner
> Der Stuttgart-Komplex
Streifzüge durch die deutsche Gegenwart
1. Auflage 2022, 192 Seiten, Gebunden. Abbildung vom Cover in s/w
ISBN: 978-3-608-96584-1

Gedenkveranstaltung „Deportation in den Tod“ am Sonntag 21. August 2022 um 16 Uhr

Dienstag, 16. August 2022

Nun liegen die Gedenkveranstaltungen am 21.08.2022 – 80 Jahre Deportation nach Theresienstadt am 22.08.1942 – schon fast 4 Wochen zurück und jetzt lädt Andreas Keller, die > Dokumentation der Veranstaltung um 16 Uhr am “Zeichen der Erinnerung” auf der Website “Zeichen der Erinnerung” anzuschauen (Video auf YouTube), die Beiträge nachzulesen.

Einladung zur Gedenkveranstaltung „Deportation in den Tod“ am Sonntag 21. August 2022 um 16 Uhr für die im August 1942 von Stuttgart ins KZ Theresienstadt deportierten und ermordeten Jüdinnen und Juden

(Quelle: Redaktion des „bloch-akademie-newsletters“) Am 22. August 1942 wurden über 1.000 Jüdinnen und Juden aus Württemberg, Hohenzollern und anderen Landesteilen vom Sammellager auf dem Stuttgarter Killesberg zum Inneren Nordbahnhof verbracht. Von dort aus wurden sie nach Theresienstadt deportiert. Der Verein Zeichen der Erinnerung e. V. in Kooperation mit zahlreichen weiteren Partnern lädt anlässlich des 80. Jahrestags der Deportation zur Gedenkveranstaltung ein.

Deportation: Zur letzten großen Deportation aus Stuttgart wurden – wie zuvor Ende November 1941 und im April 1942 – Jüdinnen und Juden aus ganz Württemberg, Hohenzollern und anderen Landesteilen auf Anordnung der Gestapo auf den Killesberg verbracht. Viele von ihnen waren zuvor in jüdische Landgemeinden oder in Zwangsaltenheime umgesiedelt worden.


Auf unserem Blog:

> Zeichen der Erinnerung: Die Gedenkstunde am 1. Dezember 2011

> Zeichen der Erinnerung – 28. Januar 2009

> Gedenken an die Deportation vor 75 Jahren von Sinti und Roma aus Stuttgart, aus Baden-Württemberg – 7. März 2018


Sammellager Killesberg: Das Reichssicherheitshauptamt und die regionalen Gestapobehörden agierten mit drakonischer Härte für ein „judenfreies“ Deutschland. Der Stuttgarter Gestapochef Friedrich Mußgay hatte in seinem Erlass angeordnet, dass alle kranken und gebrechlichen Menschen ohne jede Ausnahme deportiert werden müssten und die lokalen Behörden rechtzeitig Krankentransporte nach Stuttgart zu organisieren hätten. In den Tagen vor der Deportation flohen Menschen, die zur Deportation bestimmt waren, in den Tod. Auf dem Killesberg mussten die Deportierten sich strikten Kontrollen unterziehen, wurden all ihrer Besitztümer beraubt und unter unmenschlichen Bedingungen in der „Ehrenhalle des Reichsnährstandes“ (1938 für die Reichsgartenschau errichtet) interniert. Acht Menschen starben im Sammellager, zwölf wurden sterbend zurückgelassen.

Am Morgen des 22. August 1942: mussten die Jüdinnen und Juden vom Killesberg an der Brenzkirche vorbei, durch den Eckartshaldenweg, an der katholischen Kirche St. Georg vorbei, durch den Pragfriedhof zum Inneren Nordbahnhof bei der Evangelischen Martinskirche gehen. Kranke, nicht mehr gehfähige Menschen und Familien mit kleinen Kindern wurden mit LKWs bzw. Bussen vom Killesberg zum Inneren Nordbahnhof verbracht. Von dort wurden alle mit der Reichsbahn in Begleitung von Gestapobeamten und Schutzpolizei nach Theresienstadt deportiert. Die Zugreise dauerte zwei Tage. Viele überlebten die ersten Tage und Wochen in Theresienstadt nicht. Fast alle anderen wurden in den Folgemonaten dort oder in Treblinka, Maly Trostinez und Auschwitz ermordet. Nur 48 der 1078 deportierten Jüdinnen und Juden überlebten.

Am 21. August 2022 – 80 Jahre danach wollen wir mit vielen Bürgerinnen und Bürgern aus dem ganzen Land an alle Deportierten erinnern. Seinerzeit wurden die Menschen aus 58 Orten nach Stuttgart verbracht. Vor der Hauptveranstaltung am „Zeichen der Erinnerung“ laden wir zu einem stillen Gedenken auf dem Killesberg (Gedenkstein) ein.

Forschungen der letzten Jahre
haben ergeben, dass auf der „Wand der Namen“ in der 2006 eingeweihten Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ etwa 440 Namen fehlen. Sie werden im Frühsommer 2022 aufgetragen und sollen dann am 21. August 2022 der Öffentlichkeit übergeben werden.

Internet: www.zeichen-der-erinnerung.org

Programm der Gedenkveranstaltung

Zur Gedenkveranstaltung wird Garry Fabian, der als Kind in Theresienstadt war, von Australien nach Stuttgart kommen. Das Gespräch mit ihm und jungen Menschen steht im Zentrum. Um dieses gruppieren sich biografische Texte von deportierten Jüdinnen und Juden – gelesen von Jugendguides des Gedenkstättenverbundes Gäu Neckar Alb Ansprachen und Grußworte von Michael Kashi, Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg, Vertretern der christlichen Kirchen und aus der Politik. Text von Eberhard Jäckel „Die einen und die anderen“ (Rudolf Guckelsberger), Musik von J. S. Bach und Mieczyslaw Weinberg für Violine allein (Linus Roth), Begrüßung, Einführung und Moderation Andreas Keller, Zeichen der Erinnerung e.V., Kantor Nathan Goldman von der Jüdischen Gemeinde Stuttgart beschließt das Gedenken mit einem Gebet, danach Gang durch die Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“.

Unterstützerinnen und Unterstützer: Die Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg, die Landeshauptstadt Stuttgart, der Landesbischof der Evang. Landeskirche in Württemberg, der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg.

Kooperationspartner:
Zeichen der Erinnerung e.V. mit Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V. (ACK) , Die AnStifter, Evangelische Kirchengemeinde Stuttgart-Nord, Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart, Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb e.V., Geschichtswerkstatt Stuttgart Nord, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ), Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Initiative Gedenkort Killesberg, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V., Internationale Christliche Botschaft Jerusalem – ICEJ Dt. Zweig e.V., Katholische Kirche Stuttgart Mitte, Kulturgemeinschaft Stuttgart, Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG), Landeszentrale für politische Bildung (LpB), Lernort Geschichte, sjr Stadtjugendring Stuttgart, SKS Russ Stuttgart, Stiftung Geißstraße 7, Stuttgarter Stolperstein-Initiativen, Türkische Gemeinde Baden-Württemberg, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN BdA), Organisation, Zeichen der Erinnerung e.V.

Ort der Gedenkveranstaltung

Gedenkstätte »Zeichen der Erinnerung« Stuttgart / Innerer Nordbahnhof / Otto-Umfrid-Straße. Am Inneren Nordbahnhof (Otto Umfrid-Straße) gibt es keine Parkmöglichkeiten. Wir empfehlen dringend die Anreise mit der U12 Haltestelle Mittnachtstraße (möglich auch U 5, 6, 7, 15 H Pragfriedhof, S-Bahn H Nordbahnhof.) (Aus der Ankündigung des Veranstaltungsnetzwerkes)

Die Arbeit an der Vorstudie „Kolonialistisches Denken und Kolonialkultur in Stuttgart“ beginnt

Mittwoch, 7. Juli 2021

“Das Stadtarchiv Stuttgart hat die Werkverträge für die Vorstudie „Kolonialistisches Denken und Kolonialkultur in Stuttgart“ vergeben. Beauftragt wurden die Kulturwissenschaftlerin Linda Addae (Universität Konstanz) und der Historiker Michael Rösser (FernUniversität in Hagen/Universität Erfurt), die beide die Vorstudie im Tandem erarbeiten.” Bitte weiterlesen.

> Die Arbeit an der Vorstudie „Kolonialistisches Denken und Kolonialkultur in Stuttgart“ beginnt  von Günter Riederer

19. Juli 2021 um 18 Uhr:
Online-Veranstaltung „DialogRaum #Decolonize – Kolonialismus und koloniales Denken in Stuttgart“ In diesem Rahmen werden die Ergebnisse der Vorstudie vorgestellt, die von dem multiperspektivischen Team Linda Addae (Kulturwissenschaftlerin) und Michael Rösser (Historiker) in Zusammenarbeit mit Stuttgarter Initiativen und Kultureinrichtungen erarbeitet wurden. Gemeinsam wollen wir an diesem Abend weitere Perspektiven für Stuttgart diskutieren: Wie kann die Kolonialgeschichte Stuttgarts dekolonial aufgearbeitet werden? Wie können wir als postkoloniale Stadtgesellschaft zukünftig agieren?

Die Veranstaltung wird im Livestream auf dem YouTube-Kanal des Stadtarchivs übertragen. In Kürze wird das Programm veröffentlicht.

Virtuelle Rundgänge mit Heiko Stachel: Vergangene Stuttgarter Orte

Mittwoch, 12. Mai 2021

Der Fotograf, Architekt und Dozent Heiko Stachel hat sich zum Ziel gesetzt, die Erinnerung an interessante Gebäude seiner Heimatstadt Stuttgart zu bewahren, indem er detaillierte fotografische Dokumentationen so aufbereitet, dass man die Gebäude auch noch Jahre nach deren Abriss oder Sanierung durchschreiten kann – zumindest virtuell. Unsere Redaktion stellt hier einige seiner Rundgänge vor. Gehen Sie in diese Räume hinein… per Zoom lassen sich viele Details betrachten… so als wären Sie wirklich dort drinnen gewesen.

Heiko Stachel hat mit seiner Technik  das Büro von Roland Ostertag (1931-2018)  perfekt als > Virtuellen Rundgang  konserviert hat, so dass wir heute das Engagement von Roland Ostertag für unsere Stadt Stuttgart in vielen Details immer noch bewundern können:

Heiko Stachel hat Architektur und Stadtplanung an der Universität Stuttgart studiert und im Zuge seiner Diplomarbeit im Jahr 2001 seinen ersten virtuellen Rundgang fotografiert – damals noch mit Diafilm und Scanner.

Durch die Vorteile der heutigen Digitaltechnik ist es inzwischen möglich, selbst komplexe Gebäude in kurzer Zeit dokumentieren. So wurden beispielsweise das Kinderkrankenhaus Olgäle und das Bürgerhospital in den Jahren 2014 und 2015 jeweils innerhalb von 3 Tagen fotografiert. Jeder Rundgang hat knapp 800 fotografierte Standpunkte.

Kommen Sie mit ins Bürgerhospital Stuttgart:

www.zitronenwolf.com/rundgaenge/projekte/150526_Buergerhospital/Aussen/index.php

Der gesamte Rundgang kann im Stadtarchiv angeschaut werden.

Auf die zu dokumentierenden Gebäude wird Heiko Stachel z.B. durch Zeitungsartikel aufmerksam. Er freut sich aber auch, wenn aufmerksame Mitbürger Hinweise auf seiner Projektseite www.zitronenwolf.com hinterlassen. DIe Dokumentation kostet kein Geld, da das Projekt ehrenamtlich ist.

Eine Gebäudeart wurde in den letzten Jahren besonders häufig abgerissen: Kirchen. Die Gründe hierfür sind einerseits die schwindende Zahl an Kirchenbesucher und zum anderen ökonomische Gründe, wie bei der Kirche St. Peter in Bad Cannstatt:

Hier wurde die alte Nachkriegskirche durch einen kleineren Neubau ersetzt. Mit dem Verkauf des halben Grundstücks wurde das Bauvorhaben finanziert. Zudem sind die zukünftigen laufenden Kosten deutlich geringer, weil die Wärmedämmung nun auf dem Stand der Zeit ist.

www.zitronenwolf.com/rundgaenge/projekte/150929_StPeter/index.php

Aber auch denkmalgeschützte Gebäude werden trotz des Schutzes immer wieder abgerissen. Und obwohl die Denkmalämter in solchen Fällen selbst eine Dokumentation erstellen, lohnt sich die zusätzliche Erstellung eines virtuellen Rundgangs, da das vom Denkmalamt erstellte „Raumbuch“ so technisch ist, dass der Laie damit nicht unbedingt glücklich wird. Im Jahr 2015 hat Heiko Stachel eines der ersten Holzfertigbauhäuser aus den 1920er Jahren fotografiert. Das Gebäude des Architekten Hans Zimmermann war nicht auf dem Schirm der Denkmalbehörde, als es an einen Investor verkauft wurde. Nachträglich wurde das Wohnhaus zwar unter Denkmalschutz gestellt. Jedoch war es dem Investor nachträglich wirtschaftlich nicht mehr zuzumuten, auf die erhofften Gewinne zu verzichten. Ein letzter Versuch, das Gebäude ohne Grundstück für einen Euro für Selbstabholer zu verkaufen, scheiterte.

www.zitronenwolf.com/rundgaenge/projekte/150120_Leibnizstr83/index.php

Auch industriell hat oder hatte Stuttgart einiges zu bieten. Bis vor wenigen Jahren wurde in Zuffenhausen noch Parkett selbst hergestellt und es gab am Feuerbacher Bahnhof ein Chromwerk.

www.zitronenwolf.com/rundgaenge/projekte/140405_ParkettFrank/index.php

www.zitronenwolf.com/rundgaenge/projekte/141112_Schoch-Areal/index.php?html5=prefer

Im Mai 2022 soll es eine Ausstellung im Stadtpalais zu den virtuellen Rundgängen der letzten 10 Jahre geben. Diese hätte eigentlich schon im Jahr 2020 starten sollen, wurde aber Corona-bedingt verschoben. Dort soll man dann auch mit VR-Brillen tief in die alten Gebäude eintauchen können.

Weitere Rundgänge und Infos finden Sie unter www.zitronenwolf.com.

Vortrag: Zicke Zacke Zahnradbahn

Mittwoch, 15. Januar 2020

Mal ehrlich, wann sind Sie zum letzten Mal mit der Zahnradbahn nach Degerloch gereist?

Donnerstag, 30. Januar, um 19 Uhr in der Alten Scheune Degerloch, Agnes-Kneher-Platz.

Die “3 Trittbrettfahrer” Klaus Käppler, Uli Luipold und Hannes Münch werde sie wieder an die Zacke erinnern: All drei erzählen die Geschichte der Zacke mit vielen Fotos und amüsanten Anekdoten.

Eintritt 10 €: der Reinerlös geht an den Förderverein Degerloch. Die Bewirtung sichern Eberhard und Mara Gohl.

> Die Stuttgarter Zahnradbahn  – SSB

Hotel Silber. Eine Ausstellung zu Polizei, Gestapo und Verfolgung während der NS-Zeit in Stuttgart

Freitag, 3. Januar 2020

In Stuttgart gibt es das frühere Hotel Silber, das seit einem Jahr in ein Museum mit eine Ausstellung zu Polizei, Gestapo und Verfolgung während der Naziherrschaft umgewandelt worden ist: > www.geschichtsort-hotel-silber.de. Zu Zeiten des Dritten Reichs machten die Verwandten von > Roland Ostertag (1931-2018) mit dem Jungen immer einen weiten Biogen um dieses Haus: “Da passieren schlimme Sachen,” sagten sie ihm. Als das Stadtquartier am Karlsplatz umgebaut wurde, sollte auch das ehemalige Hotel Silber abgerissen werden. Mit Erfolg – wie auch beim beabsichtigten Abbruch des Bosch-Areals hat sich Roland Ostertag mit seiner ganzen Energie dagegen gewandt. So war er eben. Wenn die Stuttgart ihre Geschichte vergessen wollten, schrieb er viele Briefe, gründete einen Verein, bat mich um viele Fotos, machte in seinem Büro am Gähkopf den ganzen Tag lang Pressearbeit, schrieb Artikel, hielt Vorträge, solange bis sich die Stuttgarter wieder ihrer Geschichte besannen und der Abbruch oder der Verfall gestoppt war:

> Ruine des Lusthauses

> Zeichen der Erinnerung: Die Gedenkstunde am 1. Dezember 2011 – 2. Dezember 2011

> Architektur im Stuttgarter Literaturhaus. Von der Missachtung des Denkmalschutzes unserer kulturellen Vergangenheit und Zukunft – 21. März 2009 von H. Wittmann

Wäre es nicht angemessen, wenn auf der Website des > Museums Hotel Silber inbesondere bei der Beschreibung, wie es zu diesem Lernort kam  > virtuell.geschichtsort-hotel-silber.de das Engagement von Roland Ostertag zugunsten dieses Gedenkortes gewürdigt ausdrücklich werden würde?

Virtueller Rundgang: > Die Ausstellung am Gähkopf von Roland Ostertag.

Zur Erinnerung auf unserem Blog:

> Der Fall Silber. Ein Skandal – 22. Februar 2011

> Soll das Hotel Silber wirklich abgerissen werden? oder Wie geht die Stadt Stuttgart mit ihrer Geschichte um? – 30. Januar 2010

> Hotel Silber: Erst verstecken – dann abreißen?  – 6. April 2011

> Die Gedenktafel hängt jetzt an der Außenwand des ehemaligen Hotels Silber – 19. Juli 2012

> „Man soll die Hoffnung nie aufgeben wie einen Brief ohne Adresse“. Gedenkveranstaltung Prof. Roland Ostertag – 19. September 2018

> NEU: Roland Ostertag, Stuttgart – Zauber der Topographie und Elend der Stadtplanung – 18. Juli 2016

> Rund um den Stuttgarter Hauptbahnhof (I)  –  5. Oktober 2014

> Stuttgart und seine Geschichte (I). 30 April 2004: Die Bagger in der Willy-Brandt-Straße – 25. Juli 2014

Vortrag in Stuttgart:
Jacques Offenbach und das Zweite Kaiserreich

Dienstag, 3. Dezember 2019

Heiner Wittmann, “Jacques Offenbach und das Zweite Kaiserreich” am 9.12.2019 um 18.30 Uhr
Sillenbucher ATRIUM: Gorch-Fock-Str. 30, S-Sillenbuch (U7 Haltestelle Silberwald)

Jacques Offenbach (1819-1880) ist der Künstler im Zweiten Kaiserreich, der eines der umfangreichsten Werke produziert hat. Die Vielfalt seiner Operetten ist eine in Musik gesetzte Menschliche Komödie, in der alle politischen, gesellschaftlichen und historischen Aspekte des Zweiten Kaiserreichs evoziert, kritisiert, persifliert und mit Spott und Satire gewürdigt werden.

Offenbachs geschickter Umgang mit der Zensur und den Mächtigen des Regimes sicherte ihm einen beherrschenden Einfluss als Künstler. Als musikalischer Botschafter brachte er den Glanz des Kaiserreichs in Wien, Berlin, Bad Ems, London New York auf die Bühne. Victor Hugo schreibt im Exil „Napoléon-le-Petit“.

Offenbach steht aber mit seiner Kritik an allem, was irgendwie Macht bedeutet, mitten in Paris auf der Bühne. Seine Frage nach der Legitimation der Macht ist wie immer geschickt gestellt. Er deplatziert die Handlungen in ferne Länder und ferne Zeiten und das Publikum ist zuweilen erst erstaunt, merkt dann aber mit der schon vertrauten Musik, dass die Protagonisten auf der Bühne doch gar nicht zeitlich und räumlich weit weg sind und die Komik entsteht durch den Vergleich, damals und dort war ES auch so. Wen hat Offenbach übertölpelt? Die Zensur, das Publikum oder das Regime? Natürlich alle auf einmal.

Mieux Se Connaître – Stuttgart Accueil e.V.
Französisch-deutsche Treffen in Sillenbuch
> Semesterprogramm_WINTER 2019-20b
Kontakt: Petra Kunert info-msc1@web.de

Stadtarchiv Stuttgart: Die Reise nach America

Montag, 8. April 2019

ist es wirklich möglich, dass eine württembergische Kaufmannsfrau am Ende des 18. Jahrhunderts allein zu einer einjährigen Reise über die Kontinente hinweg aufbricht, ihre Kinder zurücklässt, sich tödlichen Gefahren aussetzt und am Ende unversehrt wieder zu Hause eintrifft? Wie sieht so eine Schiffspassage von Rotterdam nach Philadelphia und von dort nach Charleston in South Carolina eigentlich wirklich aus? Und was kann uns die transatlantische Auswanderung im 18. Jahrhundert über das zeitlose Phänomen der Migration und ihrer Folgen heute noch sagen? Antworten auf diese und viele andere Fragen liefern wir bei unserem nächsten Vortragsabend, der am Mittwoch, den 10. April 2019, um 19 Uhr im Stadtarchiv Stuttgart, Bellingweg 21, 70372 Stuttgart stattfindet und zugleich Band 112 der Reihe “Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart” der Öffentlichkeit vorstellt.

Am 15. Juni 1786
machte sich die in Stuttgart geborene Eberhardine Christiane Lotter (1749-1834) von ihrem damaligen Wohnort Herrenberg auf eine abenteuerliche Reise nach Charleston in South Carolina. Dort suchte sie ihren ein Jahr zuvor ausgewanderten Ehemann auf, um die familiären Verhältnisse zu klären. Nach vier Monaten Aufenthalt kehrte Frau Lotter ohne ihren Ehemann nach Herrenberg zurück, wo sie ihre Erlebnisse in der „Beschreibung meiner Reise nach Charlestown“ schriftlich niederlegte. Meine Kollegen Dr. Katharina Beiergrößlein und Dr. Jürgen Lotterer haben diesen Reisebericht ediert und kommentiert und daraus ein wunderschönes Buch gemacht, dass Sie an diesem Abend auch käuflich erwerben können.

Prof. Dr. Georg Fertig (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
wird den Reisebericht in die transatlantische Migrationsgeschichte des 18. Jahrhunderts einordnen. die Sprecherin und Sprechtrainerin Emily Dohna liest Passagen des Editionstextes, die die beiden Herausgeber kommentieren. Im Anschluss gibt es – wie im Text der Ãœberfahrt nach “America” vermerkt – Rum, Schiffszwieback und grüne Erbsen. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Zentrum (DAZ).

Vortrag und Buchvorstellung mit Dr. Christof Rieber
Albert Einstein und seine Cannstatter Wurzeln

Dienstag, 12. März 2019

Stadtarchiv Stuttgart, Bellingweg 21, 70372 Stuttgart
Donnerstag, 14. März 2019, 19 Uhr

Albert Einstein, geboren 1879 in Ulm, war der wohl bekannteste Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Seine Theorien zu Materie, Raum und Zeit revolutionierten die bisherigen Vorstellungen grundlegend. Weniger bekannt ist, dass der Physik-Nobelpreisträger Wurzeln in Bad Cannstatt hat und sehr stark durch die dort aufgewachsene Mutter Pauline Einstein (geb. Koch) und den Cannstatter Großvater Julius Koch geprägt wurde. Der Vortrag nimmt diese Cannstatter Bezüge des berühmten Wissenschaftlers in den Blick und ordnet sie in seine gesamte Biographie ein. Der Termin des Vortrags ist nicht zufällig gewählt – am 14. März 2019 ist nicht nur Albert Einsteins 140. Geburtstag, sondern zugleich auch der 123. Todestag des Cannstatter Fruchthändlers und königlichen Hoflieferanten Julius Koch, seines Großvaters. Er gab aus jüdischer Familiensolidarität dem Schwiegersohn Hermann Einstein in München Kredite für dessen unterkapitalisierte dortige „Elektrotechnische Fabrik“.

Christof Rieber ist Historiker in Ulm, zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen Demokratiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts von der Revolution 1848/49 über das Kaiserreich bis 1933. Soeben erschien im Thorbecke Verlag sein Buch „Albert Einstein. Biografie eines Nonkonformisten“.

In Kooperation mit Pro Alt-Cannstatt e.V.

Landeshauptstadt Stuttgart
Kulturamt – Stadtarchiv
41-2
Bellingweg 21
70372 Stuttgart