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Archiv für Oktober 2012

Die Luftzirkulation im Stuttgarter Talkessel

Sonntag, 28. Oktober 2012

Die Gebäude hinter dem Bahnhof auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs einschließlich der Stadtbibliothek sind schon oder wachsen nach oben. Auch von einem etwas erhöhten Standpunkt aus, kann man erkennen, dass hier ein Riegel in die einzige Talöffnung gesetzt wird, der sich für die Luftaustausch im Stuttgarter Talkessel als ungünstig erweisen dürfte:

> Klimatische Aspekte bei der Stadtentwicklung von Stuttgart

Das neue > Einkaufszentrum Milaneo, das jetzt gerade aus der Baugrube emporzuwachsen beginnt > Noch ein letzter Blick auf die Stadtbibliothek, dürfte die Riegelwirkung noch verstärken.

Warum blüht der Kastanienbaum im Oktober?

Montag, 8. Oktober 2012


Stuttgart, Rotebühlstraße, 7. Oktober 2012.

Neckarpark-Neckarstadt – Symposium zum Thema Stadtgestaltung im deutsch-französischen Vergleich

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Im Haus der Architekten Danneckerstr. 54 70182 Stuttgart, findet am 9.10.2012, 14:00 Uhr – 21:00 Uhr ein Symposium zum Thema Stadtgestaltung im deutsch-französischen Vergleich

Wasser stellt ein stets wiederkehrendes wichtiges Element der Stadtplanung dar, bedeutet es doch Leben und Bewegung und verbindet so als Brückenelement verschiedene Teile der Stadt. Bisher wurden die Möglichkeiten des nassen Elements im Neckartal jedoch noch bei weitem nicht ausgeschöpft.

Die Architektenkammer Baden-Württemberg veranstaltet am 09. Oktober daher ein Symposion im Haus der Architekten, das sich mit eben diesem Thema beschäftigt. Ideen und Konzepte finden sich beispielsweise auf der anderen Seite des Rheins. In Lyon nutzen Stadt und Region mit ambitionierten Programmen das Potential der Flussufer für die urbane Entwicklung. In Größe, wirtschaftlicher und politischer Bedeutung weist Lyon viel Ähnlichkeit mit Stuttgart auf, zudem ist es mit Stuttgart über die Region Rhone-Alpes partnerschaftlich verbunden. Das Beispiel Lyon steht aber auch stellvertretend für vergleichbare Projekte in zahlreichen europäischen Großstädten. Im Gespräch mit zwei Vertretern der Stadtplanung Lyon möchten wir verschiedene Ansätze diskutieren und neue Anregungen sammeln.

Die aktuellen politischen Veränderungen und das gestiegene öffentliche Bewusstsein für Fragen der Stadtentwicklung lassen uns dabei auf eine neue Offenheit hoffen. Auf Grund dessen wendet sich das Symposium sowohl and die Fachöffentlichkeit, an Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft sowie an Alle, die an der städtebaulichen Entwicklung unserer Stadt interessiert sind. Die Veranstaltung ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten.

> Neckarpark – Neckarstadt

Ohne Selbstauslöser und ohne Stativ

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Und dann Geisterbahn oder Bärenschießen per Pfeile auf Luftballons oder Bälle auf Dosen (kann man vorher zu Hause üben) …

Ein bisschen Theorie für den täglichen Sprachkurs

Montag, 1. Oktober 2012

Beim Durchblättern der letzten Ausgaben der DUZ findet man einen Artikel von Benjamin Lahusen > “Hän Sie koi Luschd?” DUZ, 20. Juli 2012, der einige wichtige Erkenntnisse über das Schwäbische vermittelt.

“Schwäbisch fördert die Karriere an der Hochschule eher weniger. Bestenfalls noch als sogenannter Honoratiorenschwabe aus dem Raum Stuttgart kommt man gut durch. In der Wissenschaft wird eben nicht geschwäbelt und wenn, dann bitteschön mit schlechtem Gewissen,” so fängt Lahusen seinen Artikel an.

“Aber der Honoratiorenschwabe weiß, dass er mit seiner Mischsprache außerhalb der Heimat kaum als gesellschaftsfähig gilt. Was zuhause den feinen Ton der gehobenen Stadtbevölkerung mit gemütlicher Bodenständigkeit verbindet, klingt in der Fremde lediglich kleinbürgerlich und provinziell.” Stimmt das wirklich? Sieht und hört man bestimmte bodenständige Politik im TV, achtet man unweigerlich schnell mehr auf ihre Herkunft, als das was sie zu sagen haben. Lahusen kennt sich aus: “Ein kehliges R in gerne, ein breites Sch in Ballaschd, ein nasales A in Andere, und schon sitzt der Honoratiorenschwabe wieder in seinem Niemandsland zwischen Natur- und Kultursprache,…” Oft fehlt bei Verben ein “n”. Buchstaben werden weggelassen…


Johann Christoph von Schmid, > Schwäbisches Wörterbuch mit etymologischen und historischen Anmerkungen, Stuttgart 1831, S. VIII.

“Höckschdleischdungen” gibt es hier. Fleiß, Finten, Ordnungssinn und die Erfundung des Autos. Und die Kehrwoche, die hier schon ein lange Tradition hat:

Karl Pfaff, Geschichte der Stadt Stuttgart. Teil 2, Stuttgart 1846, S. 202.

“Neugier und Entdeckerlust, Disziplin und Strebsamkeit, dazu Umsicht und maßvolle Risikobereitschaft,” nennt Lahusen als günstig für das Schwabenland. Stimmt, damit bin ich bisher hier gut gefahren.

“… die Geischdeswissenschaften?” passen mit der hier üblichen Mundart nicht so recht zusammen: “Man stelle sich nur vor, Hegel, selbst ein Stuttgarter, hätte permanent einen Weltgeischd beschworen. Oder sein Zimmernachbar im Tübinger Stift, Friedrich Schelling, hätte den Lesern aufgegeben, dem Menschhen soi Wille als oi Band von lebendigen Kräfthen anzomsehen. Oder der dritte berühmte Wohnungsgenosse, Friedrich Hölderlin, hätte es für ôglaublich gehalten, dass der Mensch sich vor dem Schönschden fürchthen soll, aber zugleich bedauernd geseufzt: Aber es ischt so.” Gottseidank. Sie haben sich alle Schirftdeutsch geschrieben.

Und dann untersucht Lahusen, ob nicht doch im mündlichen Diskutrs ein wenig geschwäbelt wird: “Der Diskurs selbst findet in hochdeutscher Schrift statt, aber die Diskursbedingungen werden mündlich ausgetragen.”

Die Analyse wird richtig wissenschaftlich: “Also teilen sich die Forscherschwaben in drei Gruppen. Man könnte sie als Echtschwaben, Tarnschwaben und Weltschwaben bezeichnen (eine vierte Gruppe, die der Urschwaben, ist mangels intersubjektiver Verständlichkeit ohnehin von wissenschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen).” Man kennt und erkennt sich untereinander, und das hilft beim Networking.

Lahusens Schlußfolgerung: “Schwaben genießen kein Dialektprivileg.” Müssen sie wirlich “ihre linguistischen Besonderheiten besonders ängstlich” verbergen? “…Weil sie in vielen Nachbarländern als Synonym für alle schlechten Eigenschaften der Deutschen überhaupt verwendet werden. Oder weil Schwaben zwar als fleißig, aber auch als geizig und engstirnig gelten.”

Lahusen kann auch alles von oben betrachten: “Seit ein paar Semestern diene ich an der Universität Rostock und bin dort durch größtmögliche Distanz von meiner Heimat getrennt. Ein sonniges schwäbisches Gemüt trifft auf maulfaule und unterkühlte Norddeutsche.” Seiner Überzeugung: “Dialekt geht immer,” AUsdruck verleihend: “Hen Sie koi Luschd?, frage ich dann in die gelangweilte Stille hinein und kann mir sicher sein, dass für die nächsten zehn Minuten Aufmerksamkeit herrscht.”

Anton Birlinger, > Schwäbisch-augsburgisches Wörterbuch, München 1864

Johann Christoph von Schmid, > Schwäbisches Wörterbuch mit etymologischen und historischen Anmerkungen, Stuttgart 1831.

Über diese Bücher spricht man im Oktober in Stuttgart

Montag, 1. Oktober 2012

12.10. / 20 Uhr
Theaterpremiere “Schlag auf Schlag” nach dem Buch von Ingrid Müller-Münch > “Die geprügelte Generation” Klett-Cotta, Stuttgart, 2. Aufl. 2012, 284 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag. ISBN: 978-3-608-94680-2.
“Erst nachdem bekannt wurde, dass in Heimen und Privatschulen Misshandlungen an der Tagesordnung waren, dass Geistliche Kinder mit Stöcken schlugen – erst seitdem wird offen über die damals an Kindern verübte alltägliche Gewalt geredet. Fragen nach dem WARUM kommen auf: War es der Zeitgeist, der zu Watsch’n und einer Tracht Prügel verleitete?”
Weitere Vorstellungen bis zum 3.11., www.theaterrampe.de/Stuecke.php?From=Spielplan&Id=406

22.10. / 20 Uhr
Ingrid Müller-Münch, “Die geprügelte Generation”
Theater Rampe zu Gast im Literaturhaus
Moderation: Eva Hosemann, Szenische Lesung: Ensemble “Schlag auf Schlag”
www.literaturhaus-stuttgart.de/event/2450-1-die-gepruegelte-generation/


20.10. / 19.30 Uhr
Ines Geipel, “Der Amok-Komplex oder die Schule des Tötens”
“Ist der Amoklauf Teil unserer westlichen Gesellschaft und was verbindet die Taten der jungen Todesschützen weltweit? Ines Geipel stellt fünf exemplarische Orte ins Zentrum ihrer vielschichtigen Recherchen – darunter auch die drei Amokläufe in Deutschland: Erfurt, Emsdetten, Winnenden…. Was treibt junge Amokläufer an? Warum sind Waffen noch immer so mühelos verfügbar? Wie schützt die Polizei, was klärt die Politik, wer ist für die Hinterbliebenen da? Unveröffentlichte Akten und Materialien, Gespräche mit Augenzeugen, Angehörigen und Experten geben tiefe Einblicke in den Amok­Komplex. ”
Vaihinger Lesefest, Kinderhaus Büsnau, Stuttgart-Vaihingen


22.10. / 20.30 Uhr
Roger Smith, “Stiller Tod”
“Nick Exley ist mit Frau und Kind in die Stadt seiner Kindheit zurückgekehrt, das gepflegte Kapstadt der reichen Weißen. Doch sein luxuriöses Leben wird zum Albtraum, als seine vierjährige Tochter stirbt und Expolizist Vernon Saul teuflischen Nutzen aus der Tragödie zieht. Bald läuft Exley Gefahr, nicht nur seine Familie, sondern auch sich selbst zu verlieren.”
Club Wurst & Fleisch, Rotebühlplatz 9