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15. März 1943 März-Deportationen von Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau – Veranstaltungen zum Gedenken

9. März 2023 von H. Wittmann

Ab März 1943 wurden fast 500 Sinti und Roma aus dem heutigen Baden-Württemberg deportiert. Wir gedenken ihrer am 80.Jahrestag des 15.März 1943. An diesem Tag fand der erste und größte Abtransport statt: Von Stuttgart wurden 234 Sinti nach Auschwitz-Birkenau verschleppt. Fast alle wurden dort ermordet.

Insgesamt wurden während der NS-Diktatur bis zu 500.000 Sinti und Rom umgebracht. Leider setzte sich die Geschichte der Diskriminierung weiter fort: Auch nach 1945 wurden Sinti und Roma ausgegrenzt und diskriminiert, die gegen sie verübten Verbrechen erst spät anerkannt und deren Entschädigung verzögert.

Wir erinnern an diesem 15. März an die schrecklichen Verbrechen,die an Sinti und Roma verübt wurden. Wir lassen uns heute ermahnen zum Abbau von Vorurteilen und einer wachsenden Solidarität und Begegnung mit Sinti und Roma.

15.3.: 14 Uhr Domkirche Sankt Eberhard, Königstraße 7A: Ökumenischer Gottesdienst

16 Uhr: Zeichen der Erinnerung, Otto Umfrid-Straße

18 Uhr: Hotel Silber, Dorotheenstraße 10

Flyer zur Gedenkveranstaltung am 15. März 2023

Genügend Platz im Tiefbahnhof Stuttgart21?

8. März 2023 von H. Wittmann

Nach viel Kritik an dem Tiefbahnhof mit seinem nutzlosen Platz über ihm, den explodierten Baukosten und dem jahrzehntelangen Baustellenärger, den langen Wegen zu den Bahnsteigen über provisorische Brücken, unter denen heftig gebuddelt wird, abgesehen von den vielen Tunneln, die unter der Stadt un unter ihrem Umland gebohrt wurden, scheint es nun sicher zu sein, dass im Untergrund unter dem tiefergelegten Bahnhof genügend Platz sein wird, zumindest schaut CHatGPT beruhigt in die Zukunft.

Bald werden die Touristen im neuen Bahnhof ankommen, vielleicht sogar aussteigen, die Kelchkonstruktionen bewundern und wieder einsteigen, um unter der Stadt davonzubrausen, auf dem Weg von Paris nach Prag. Früher kam man im Bahnhof an und spazierte auf fast gleichem Niveau in die Innenstadt. Diese Empfangszeremonie ist vorbei, die Bahn macht aus dem Hauptbahnhof, in dem an ankommt, einen Tiefbahnhof zum Durchfahren und oben bleiben die Stuttgarter wieder unter sich.

> 78 Beiträge zu S21 auf unserem Blog

> ChatGPT : Künstliche Intelligenz ? -www.france-blog.info – 2.3.2023

Donnerstag, 01.12.2022: Gedenken an die Deportation von Jüdinnen und Juden aus Stuttgart in das Konzentrationslager Riga

25. November 2022 von H. Wittmann

E i n l a d u n g
Donnerstag, 01.12.2022
Gedenken an die Deportation von Jüdinnen und Juden aus Stuttgart in das Konzentrationslager Riga Innerhalb der Reihe „30 Tage im November“

Am Morgen des 1. Dezember 1941 zwischen 8 und 9 Uhr wurden rund eintausend württembergische Jüdinnen und Juden vom Inneren Nordbahnhof ins Lager »Jungfernhof« bei Riga verschleppt. Nach wenigen Wochen wurden die meisten im nahe gelegenen Biernicki-Wald ermordet/erschossen.
* * * * * * * *
14 Uhr • Höhenpark Killesberg
Gedenkstein / Gedenkstätte
mit Rabbiner und Repräsentanz der IRGW sowie Herrn Bürgermeister Dr. Clemens Maier

15 Uhr • Zeichen der Erinnerung
Innerer Nordbahnhof
Otto Umfrid-Straße
Schülerinnen und Schüler der Alexander-
Fleming-Schule sowie der Hedwig-Dohm-
Schule werden mit ausgewählten Texten an die
Lebenswege einiger der Opfer erinnern.
* * * * * * * *
Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW),
die Landeshauptstadt Stuttgart,
die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart (GCJZ)
und der Verein „Zeichen der Erinnerung“
laden herzlich zu diesen beiden Gedenkveranstaltungen ein.

Institut français de Stuttgart : 100 x Retour de Paris – Anas Kahal (Nr. 98)

2. November 2022 von H. Wittmann

Bis Fr 31.03.2023 | Öffnungszeiten im Internet | Institut français Stuttgart, Schlossstr. 51, 70174 Stuttgart | | Eintritt frei | Anmeldung unter: info.stuttgart@institutfrancais.de

Eröffnung der Ausstellung mit Anas Kahal am Do 10.11. um 19:30 Uhr.

Retrospektive und drei Einzelausstellungen zum Jubiläum.

„Mit den Stipendien an der Cité Internationale des Arts in Paris fördert das Land Baden-Württemberg außergewöhnlich begabte und qualifizierte Künstlerinnen und Künstler. Sie profitieren von der einzigartigen Atmosphäre an der Cité, die einen exzellenten Rahmen für?die internationale Vernetzung über die Disziplinen hinweg ermöglicht. Es ist uns ein großes Anliegen, dass die Stipendiatinnen und Stipendiaten aktiv am internationalen Kulturaustausch teilhaben und diesen für ihre künstlerische Entwicklung produktiv umsetzen.“ (Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg)

Seit 1986 bietet das Institut français Stuttgart Stipendiat*innen der Cité Internationale des Arts – es handelt sich dabei um ein vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg gefördertes Projekt – nach deren Rückkehr aus Paris die Gelegenheit, eine Auswahl ihrer dort entstandenen Arbeiten zu präsentieren. Damit soll ihnen ermöglicht werden, einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, inwiefern der Aufenthalt in Paris sich auf die Entwicklung ihres künstlerischen Schaffens auswirkte.

2023 wird die 100. Ausstellung in dieser Reihe organisiert. Zu diesem Anlass wird eine Archivausstellung vorbereitet, die die in den vergangenen Jahren entstandenen 100 Begleitpublikationen in einer installativen Präsentation – künstlerische Umsetzung durch das deutsch-französische Künstler-und Grafikerpaar Nathalie Wolff und Matthias Bumiller – zeigt. Außerdem stellen drei aktuelle Stipendiat*innen ihre in Paris entstandenen Arbeiten vor: Anas Kahal, Mohammed Laouli und Marleine Chedraoui.

Den Auftakt im Jubiläumsreigen macht Anas Kahal. Unter dem Titel „al Haggar“ zeigt er die „Pietà“ des syrischen Krieges. Der Verlust, den viele Syrerinnen und Syrer durch den Krieg in ihrem Heimatland erleiden, ist nur schwer in Worte zu fassen. Abgesehen vom Verlust des eigenen Zuhauses, von Jobs, Geld und Autos, haben viele Familien mindestens ein Familienmitglied verloren.

Ausgangspunkt der Serie „al Haggar“ (der Stein) bilden von Anas Kahal ausgewählte Filmstills aus Found Footage von YouTube. Sie zeigen Mütter im Moment des Sterbens ihrer Söhne oder bei deren Beerdigung. Durch den Verlust der Bildqualität beim Ausdrucken der Filmstills scheinen die Frauen ihrer individuellen Identität beraubt. Sichtbar machen die Foto-Collagen die Essenz – die menschliche Katastrophe von Müttern beim Verlust ihrer Söhne.

Anas Kahal, in Damaskus geboren und aufgewachsen, hat dort Kunst studiert. Er hatte Glück, es gelang ihm am letzten Tag vor der Schließung der deutschen Botschaft, ein Visum für ein fortführendes Kunststudium in Karlsruhe zu beantragen. Heute lebt und arbeitet Anas Kahal in Freiburg. Mehr Infos zu seiner Arbeit unter: www.anaskahal.com

Eröffnung der Ausstellung mit Anas Kahal am Do 10.11. um 19:30 Uhr.

Es sprechen: Gaël de Maisonneuve, Generalkonsul Frankreichs in Baden-Württemberg und Leiter des Institut français Stuttgart, Dr. Claudia Rose, Ministerialdirigentin / Leiterin der Kunstabteilung des MWK Baden-Württemberg. Mit anschließendem Gespräch mit den Ausstellungsmachern und dem Künstler.

Ausstellungsdauer Anas Kahal bis 16.12.2022.

Die gesamte Ausstellung ist bis 31.03.2023 zu sehen.

Eine Veranstaltung des IF Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem MWK BW. Mit freundlicher Unterstützung der Freunde des IF Stuttgart.

Stuttgart: 30 Tage im November

1. November 2022 von H. Wittmann

Die AnStifter haben Kulturinitiativen, KünstlerInnen, Kinos und Theater, Büchereien, Schulen und Unis, Kirchen und Gewerkschaften, Verbände sowie die Stadtgesellschaft zum Mitmachen eingeladen: als VeranstalterIn, AkteurIn, als Publikum, VorleserIn, AnStifterIn, als Verantwortliche für Frieden, Demokratie und Menschenrechte.

Die Reihe will mit Ihnen und Euch, den Kulturschaffenden aus Stadt und Region, auf die Suche gehen, mit Bild, Text und Ton, Theater, Musik und Film, mit Freude an Experimenten, Dialog, öffentlichem Denken und Machen. Die Reihe „Vom Wert der Menschenrechte“ mit mehr als 140 Veranstaltungen wird bisher von über 230 zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen, Theatern und anderen Einrichtungen mitgetragen.

Zu der Reihe ist eine 20-seitige Programmzeitung erschienen. Gesamtübersicht „30TageimNovember“ über alle 140 öffentlichen Veranstaltungen in der Region Stuttgart vom 27. Oktober bis 04. Dezember 2022: Siehe https://30tageimnovember.de/

Nachgefragt: Florian Werner, Der Stuttgart-Komplex. Streifzüge durch die deutsche Gegenwart

8. Oktober 2022 von H. Wittmann

Gerade ist bei Klett-Cotta der Band > Der Stuttgart-Komplex mit dem Untertitel Streifzüge durch die deutsche Gegenwart erschienen:

Auf dem Blog von Klett-Cotta: > Lesebericht: Florian Werner, Der Stuttgart-Komplex. Streifzüge durch die deutsche Gegenwart

Wohlgemerkt, der Autor unternimmt keine Streifzüge durch Stuttgart, sondern durch die deutsche Gegenwart, die erheblich ärmer wäre, würde es die Stuttgarter Zutaten, nein Errungenschaften und Erfolge nicht geben. Erfolge von Porsche über den Stern bis zur Geburt der Grünen. Und manches mehr, das in seinem Buch nachzulesen ist. … So begann unsere Buchvorstellung auf diesem Blog > Neu. Florian Werner, Der Stuttgart-Komplex. Streifzüge durch die deutsche Gegenwart.

Gestern war Florian Werner zu Besch in unserem häuslichen TV-Studio…

und wir haben über alle bemerkenswerten Errungenschaften der Landeshauptstadt gesprochen, auch über die meisterhaften Tunnelbohrungen und die besonderen Betonkelche im neuen unterirdischen Bahnhof, den man ebenso wie den Nesenbach längs durch Stuttgart vergräbt. Das Automobil, die Demo-Kultur, aber auch die so erfolgreiche Eingliederung von Bürgern aus 185 Nationen wie auch die Anthroposophen sind Vorbilder für die ganze Republik. Mit Feingefühl beschreibt Werner die Stuttgarter Seele und was ohne sie der ganzen Republlik fehlen würde.

Termine:

19. November 2022 : Kantinenlesen : Kulturbrauerei Berlin
22. November 2022 : Lesung „Der Stuttgart-Komplex“ : Café gottlieb*, Bad Cannstatt
23. November 2022 : Lesung „Der Stuttgart-Komplex“ : Haus der Wirtschaft Stuttgart

Florian Werner
> Der Stuttgart-Komplex
Streifzüge durch die deutsche Gegenwart
Klett-Cotta
1. Auflage 2022, 192 Seiten, Gebunden. Abbildung vom Cover in s/w
ISBN: 978-3-608-96584-1

Neu. Florian Werner, Der Stuttgart-Komplex. Streifzüge durch die deutsche Gegenwart

27. September 2022 von H. Wittmann

Gerade ist bei Klett-Cotta der Band > Der Stuttgart-Komplex mit dem Untertitel Streifzüge durch die deutsche Gegenwart erschienen:

Auf dem Blog von Klett-Cotta: > Lesebericht: Florian Werner, Der Stuttgart-Komplex. Streifzüge durch die deutsche Gegenwart

Wohlgemerkt, der Autor unternimmt keine Streifzüge durch Stuttgart, sondern durch die deutsche Gegenwart, die erheblich ärmer wäre, würde es die Stuttgarter Zutaten, nein Errungenschaften und Erfolge nicht geben. Erfolge von Porsche über den Stern bis zur Geburt der Grünen. Und manches mehr, das in seinem Buch nachzulesen ist.

Aber Werner stellt auch Fragen. Zum Beispiel warum der Nesenbach, der dem Tal schon immer seine Struktur gegeben hat, nicht sichtbar sei? Wäre er es, wäre > S21 vielleicht nie gebaut worden. Roland Ostertag (1931-2018) wurde nicht müde, den Befürwortern von S21 immer wieder entgegenzuhalten, dass das Projekt für Stuttgart völlig ungeeignet sei, weil es quer zum Tal verlaufe und nicht dazu beitrage, dass sich der Bahnhof hin zum Neckar orientiere.

Auf präzise Weise analysiert Werner die Protestbewegung der Gegner von S21 und gibt zwischen den Zeilen genausogut zu verstehen, wie die Politik die so berechtigte Kritik an dem Projekt ignoriert habe. Ja, es wurde mit der Demokratie gespielt, als ein Deckel von 4,75 Milliarden an Baukosten versprochen wurde und das Volk über das Ausstiegsgesetz befragt wurde: nein, musste man stimmen, damit S21 grünes Licht bekam: vgl. > François Hollande: Zum Stuttgarter Bahnhof gab es eine Volksbefragung…): „So lautete die Frage am 27. November 2011: „Stimmen Sie der Gesetzesvorlage ‚Gesetz über die Ausübung von Kündigungsrechten bei den vertraglichen Vereinbarungen für das Bahnprojekt Stuttgart 21‘ (S21-Kündigungsgesetz) zu?“ Wer wohl alles in guten Glauben mit Nein gegen/für S21 gestimmt hat?

Auch wer Stuttgart gut kennt, wird sein Vergnügen an diesem Band haben. Geschickt beschreibt Florian Werner den Aufbau der Stuttgarter Seele und was sie sich für den Rest der Republik ausdenkt. 185 Nationen treffen sich in Stuttgart. Diese Weltoffenheit ist auch ein Vorbild für die ganze Republik. Noch ist Berlin die Hauptstadt, aber wir leben schon längst in der Stuttgarter Repubik, so der Tenor dieses Buches.

Termine:

19. November 2022 : Kantinenlesen : Kulturbrauerei Berlin
22. November 2022 : Lesung „Der Stuttgart-Komplex“ : Café gottlieb*, Bad Cannstatt
23. November 2022 : Lesung „Der Stuttgart-Komplex“ : Haus der Wirtschaft Stuttgart

Florian Werner
> Der Stuttgart-Komplex
Streifzüge durch die deutsche Gegenwart
Klett-Cotta
1. Auflage 2022, 192 Seiten, Gebunden. Abbildung vom Cover in s/w
ISBN: 978-3-608-96584-1

Buchvorstellung in Stuttgart: Jean-Christophe Rufin, Der Gehängte von Conakry

9. September 2022 von H. Wittmann

Am 13. September 2022 wird der Prix Goncourt-Preisträger Jean-Christophe Rufin im Institut français Stuttgart seinen Kriminalroman »Der Gehängte von Conakry« vorstellen.

Aurel Timescu liebt Weißwein und lange Tweedmäntel. Mit seinem Job ist er aber unzufrieden Job. Er ist französischer Konsul in Guinea, und ein schlechter noch dazu. Viel lieber wäre er Kriminalkommissar. Da taucht in der Stadt plötzlich eine Leiche auf. Jetzt sieht Timescu seine Chance gekommen. Goncourt-Preisträger Jean-Christophe Rufin hat wohl einen der liebenswertesten Ermittler der Kriminalgeschichte geschaffen, herrlich schräg und ganz und gar nicht stilsicher. Er soll nur die Identität des Toten feststellen. Für die Polizei scheint der Fall klar zu sein. Es gibt schon eine Festnahme, aber Timescu sieht das alles ganz anders und ermittelt auf eigene Fazst.

Jean-Christophe Rufin, geboren 1952, ist Arzt und Schriftsteller, Mitbegründer und ehemaliger Vizepräsident von »Ärzte ohne Grenzen«. Er war Staatssekretär im französischen Verteidigungsministerium und beim Roten Kreuz. Er ist einer der erfolgreichsten und renommiertesten Autoren Frankreichs. 2001 gewann er den Prix Goncourt. Er ist das jüngste Mitglied der Académie française.

Beginn: 13. September, 19.30 Uhr

Moderation: Susanne Weber-Mosdorf

Institut français Stuttgart, Schlossstr. 51, 70174 Stuttgart

Bitte melden Sie sich an: info.stuttgart@institutfrancais.de

Buchpremiere des neuen Stuttgarter Manifests: Florian Werners »Der Stuttgart-Komplex«

9. September 2022 von H. Wittmann

Am Montag, dem 26.09. um 19:30 Uhr findet im Literaturhaus Stuttgart die Buchpremiere des neuen Stuttgarter Manifests statt: Florian Werners »Der Stuttgart-Komplex«.

Florian Werner geht der Frage nach, warum wir alle ein bisschen Stuttgart sind.
Stichwort Stuttgart 21 und Wutbürger, aber auch die ökologische Transformation und dann erschienen während der Pandemie die „Querdenker“, aber es gibt auch eine „Willkommenskultur“. Florian Werner ordnet dies alles ein und auf dem Cover steht „So wie Athen der Inbegriff der antiken Demokratie war und Manchester die Schlüsselmetropole des modernen Industriekapitalismus, ist Stuttgart jene Stadt, die emblematisch für Deutschland am Beginn des dritten Jahrtausends steht. Der Regierungssitz mag sich noch in Berlin befinden: Wir leben schon längst in der Stuttgarter Republik.“

Eigentlich dokumentiert die Riesenbaustelle im Zentrum der Stadt ökologischen Aufbruchswillen, soll doch der neue unterirdische Durchgangsbahnhof die Mobilität im Südwesten, von Paris bis Bratislava dokumentieren und es gab auch 21 Gründe für das Jahrhundertbauwerk, das vor der Volksbefragung für 4.8 Mrd. Euro versprochen wurde, damit das Nein zum Einstellungsgesetz den Bürgern abgerungen werden konnte. Hat die S21-Diskussion das vertrauen in die Demokratie erschüttert? Auf dem Buchcover steht auch: „Man könnte meinen, der berühmte Stuttgarter Talkessel sei in Wirklichkeit eine riesige Petrischale: Was hier keimt, wird demnächst auch im Rest der Republik virulent werden. In DER STUTTGART KOMPLEX stürzt sich Florian Werner in diesen Kessel und geht ihm in fünf Streifzügen auf den Grund.“

Bald wird unsere Redaktion den Lesebericht zu diesem Buch auf dem Blog von Klett-Cotta schreiben.

Florian Werner
, geboren 1971 in Berlin, ist Schriftsteller. Er studierte Anglistik, Amerikanistik und Germanistik und wurde 2007 mit einer Arbeit über Rap und Apokalypse promoviert. Er schreibt Sachbücher und Prosa und arbeitet für den Hörfunk. Seine Sachbücher wurden mehrfach ausgezeichnet. Er ist mit Svenja Flaßpöhler verheiratet und lebt, gemeinsam mit seiner Frau und zwei gemeinsamen Kindern, in Berlin

Florian Werner
> Der Stuttgart-Komplex
Streifzüge durch die deutsche Gegenwart
1. Auflage 2022, 192 Seiten, Gebunden. Abbildung vom Cover in s/w
ISBN: 978-3-608-96584-1

Gedenkveranstaltung „Deportation in den Tod“ am Sonntag 21. August 2022 um 16 Uhr

16. August 2022 von H. Wittmann

Nun liegen die Gedenkveranstaltungen am 21.08.2022 – 80 Jahre Deportation nach Theresienstadt am 22.08.1942 – schon fast 4 Wochen zurück und jetzt lädt Andreas Keller, die > Dokumentation der Veranstaltung um 16 Uhr am „Zeichen der Erinnerung“ auf der Website „Zeichen der Erinnerung“ anzuschauen (Video auf YouTube), die Beiträge nachzulesen.

Einladung zur Gedenkveranstaltung „Deportation in den Tod“ am Sonntag 21. August 2022 um 16 Uhr für die im August 1942 von Stuttgart ins KZ Theresienstadt deportierten und ermordeten Jüdinnen und Juden

(Quelle: Redaktion des „bloch-akademie-newsletters“) Am 22. August 1942 wurden über 1.000 Jüdinnen und Juden aus Württemberg, Hohenzollern und anderen Landesteilen vom Sammellager auf dem Stuttgarter Killesberg zum Inneren Nordbahnhof verbracht. Von dort aus wurden sie nach Theresienstadt deportiert. Der Verein Zeichen der Erinnerung e. V. in Kooperation mit zahlreichen weiteren Partnern lädt anlässlich des 80. Jahrestags der Deportation zur Gedenkveranstaltung ein.

Deportation: Zur letzten großen Deportation aus Stuttgart wurden – wie zuvor Ende November 1941 und im April 1942 – Jüdinnen und Juden aus ganz Württemberg, Hohenzollern und anderen Landesteilen auf Anordnung der Gestapo auf den Killesberg verbracht. Viele von ihnen waren zuvor in jüdische Landgemeinden oder in Zwangsaltenheime umgesiedelt worden.


Auf unserem Blog:

> Zeichen der Erinnerung: Die Gedenkstunde am 1. Dezember 2011

> Zeichen der Erinnerung – 28. Januar 2009

> Gedenken an die Deportation vor 75 Jahren von Sinti und Roma aus Stuttgart, aus Baden-Württemberg – 7. März 2018


Sammellager Killesberg: Das Reichssicherheitshauptamt und die regionalen Gestapobehörden agierten mit drakonischer Härte für ein „judenfreies“ Deutschland. Der Stuttgarter Gestapochef Friedrich Mußgay hatte in seinem Erlass angeordnet, dass alle kranken und gebrechlichen Menschen ohne jede Ausnahme deportiert werden müssten und die lokalen Behörden rechtzeitig Krankentransporte nach Stuttgart zu organisieren hätten. In den Tagen vor der Deportation flohen Menschen, die zur Deportation bestimmt waren, in den Tod. Auf dem Killesberg mussten die Deportierten sich strikten Kontrollen unterziehen, wurden all ihrer Besitztümer beraubt und unter unmenschlichen Bedingungen in der „Ehrenhalle des Reichsnährstandes“ (1938 für die Reichsgartenschau errichtet) interniert. Acht Menschen starben im Sammellager, zwölf wurden sterbend zurückgelassen.

Am Morgen des 22. August 1942: mussten die Jüdinnen und Juden vom Killesberg an der Brenzkirche vorbei, durch den Eckartshaldenweg, an der katholischen Kirche St. Georg vorbei, durch den Pragfriedhof zum Inneren Nordbahnhof bei der Evangelischen Martinskirche gehen. Kranke, nicht mehr gehfähige Menschen und Familien mit kleinen Kindern wurden mit LKWs bzw. Bussen vom Killesberg zum Inneren Nordbahnhof verbracht. Von dort wurden alle mit der Reichsbahn in Begleitung von Gestapobeamten und Schutzpolizei nach Theresienstadt deportiert. Die Zugreise dauerte zwei Tage. Viele überlebten die ersten Tage und Wochen in Theresienstadt nicht. Fast alle anderen wurden in den Folgemonaten dort oder in Treblinka, Maly Trostinez und Auschwitz ermordet. Nur 48 der 1078 deportierten Jüdinnen und Juden überlebten.

Am 21. August 2022 – 80 Jahre danach wollen wir mit vielen Bürgerinnen und Bürgern aus dem ganzen Land an alle Deportierten erinnern. Seinerzeit wurden die Menschen aus 58 Orten nach Stuttgart verbracht. Vor der Hauptveranstaltung am „Zeichen der Erinnerung“ laden wir zu einem stillen Gedenken auf dem Killesberg (Gedenkstein) ein.

Forschungen der letzten Jahre
haben ergeben, dass auf der „Wand der Namen“ in der 2006 eingeweihten Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ etwa 440 Namen fehlen. Sie werden im Frühsommer 2022 aufgetragen und sollen dann am 21. August 2022 der Öffentlichkeit übergeben werden.

Internet: www.zeichen-der-erinnerung.org

Programm der Gedenkveranstaltung

Zur Gedenkveranstaltung wird Garry Fabian, der als Kind in Theresienstadt war, von Australien nach Stuttgart kommen. Das Gespräch mit ihm und jungen Menschen steht im Zentrum. Um dieses gruppieren sich biografische Texte von deportierten Jüdinnen und Juden – gelesen von Jugendguides des Gedenkstättenverbundes Gäu Neckar Alb Ansprachen und Grußworte von Michael Kashi, Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg, Vertretern der christlichen Kirchen und aus der Politik. Text von Eberhard Jäckel „Die einen und die anderen“ (Rudolf Guckelsberger), Musik von J. S. Bach und Mieczyslaw Weinberg für Violine allein (Linus Roth), Begrüßung, Einführung und Moderation Andreas Keller, Zeichen der Erinnerung e.V., Kantor Nathan Goldman von der Jüdischen Gemeinde Stuttgart beschließt das Gedenken mit einem Gebet, danach Gang durch die Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“.

Unterstützerinnen und Unterstützer: Die Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg, die Landeshauptstadt Stuttgart, der Landesbischof der Evang. Landeskirche in Württemberg, der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg.

Kooperationspartner:
Zeichen der Erinnerung e.V. mit Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V. (ACK) , Die AnStifter, Evangelische Kirchengemeinde Stuttgart-Nord, Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart, Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb e.V., Geschichtswerkstatt Stuttgart Nord, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ), Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Initiative Gedenkort Killesberg, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V., Internationale Christliche Botschaft Jerusalem – ICEJ Dt. Zweig e.V., Katholische Kirche Stuttgart Mitte, Kulturgemeinschaft Stuttgart, Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG), Landeszentrale für politische Bildung (LpB), Lernort Geschichte, sjr Stadtjugendring Stuttgart, SKS Russ Stuttgart, Stiftung Geißstraße 7, Stuttgarter Stolperstein-Initiativen, Türkische Gemeinde Baden-Württemberg, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN BdA), Organisation, Zeichen der Erinnerung e.V.

Ort der Gedenkveranstaltung

Gedenkstätte »Zeichen der Erinnerung« Stuttgart / Innerer Nordbahnhof / Otto-Umfrid-Straße. Am Inneren Nordbahnhof (Otto Umfrid-Straße) gibt es keine Parkmöglichkeiten. Wir empfehlen dringend die Anreise mit der U12 Haltestelle Mittnachtstraße (möglich auch U 5, 6, 7, 15 H Pragfriedhof, S-Bahn H Nordbahnhof.) (Aus der Ankündigung des Veranstaltungsnetzwerkes)

Wir haben nachgefragt: Das Stuttgarter Kammerorchester zu einem immersiven Resonanz-Projekt im öffentlichen Raum ein

24. Juni 2022 von H. Wittmann

So begann unser Bericht > Stuttgarter Kammerorchester lädt mit immersivem Resonanz-Projekt im öffentlichen Raum zum Spielen ein: „Zum 6o-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft der Landeshauptstadt Stuttgart mit der Europastadt Straßburg hat das Stuttgarter Kammerorchester (SKO) ein neues Projekt entwickelt. Das Projekt „Resonanz“ ist eine einzigartige Installation mit Musik, Kunst und Animation in einer Augmented Reality und stellt einen Ort der Begegnung und interaktiven Erfahrung für alle Menschen dar.

Jetzt hat unser Kollege vom Frankreich-Blog Gelegenheit gehabt die Konzeptorin dieses Projekts, Jana Günther, die Resonanz zusammen mit Tobias Scherer entwickelt hat, nach diesem Projekt zu fragen:

Das Projekt „Resonanz“ ist eine interaktive Installation, bei der die Zuschauer dem Projekt Leben verleihen? Sieben Streicherstimmen von „Shaker Loops” von John Adams, wieso haben sie diese Musik ausgesucht, eignet sie sich für das interaktive Spiel? Jana Günther bezieht sich mit dem Begriff Resonanz auf ein Buch des Soziologen und Politikwissenschaftlers Hartmut, und stellt Resonanz unserer täglichen Beschleunigung entgegen. Innehalten, in sich hineinlauschen.