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Stadtreparatur (IV): Die Paulinenbrücke:
Eine Brücke als Parkhausdach?

8. Juni 2011 von H. Wittmann

Die Paulinenbrücke überquert mit einer vierspurigen Straße auf einem eleganten Betonbogen entlang und über der Paulinenstraße die Tübingerstraße und führt dann die Autos zum > Österreichischen Platz, wo sie auf die > Hauptstätter Strasse treffen. Blickt man unter der Brücke in Richtung des Österreichischen Platzes entdeckt man einen Parkplatz. Eine eher etwas unangenehme Gegend. Eigentlich wird von dem Paulinenbauwerk nur die Tübingerstraße kreuzungsfrei überquert. Oben brausen die Autos, und unten dämmert ein zerrissenes Stadtviertel vor sich hin, dem man mit dem Bau der Brücke die Seele genommen hat. Auf der einen Seite wird das Gerber gebaut, auf der anderen Seite ist noch eine Brache, auf der Plakatwände auch von einem Neubau künden. Wie werden die Architekten sagen? Das Gerber und dieser Neubau werden sich nichts zu sagen haben. Die Paulinenbrücke wird weiterhin einen Stadtteil in 2 Teile zerschneiden, die nicht miteinander kommunizieren können.

Links und rechts der Paulinenbrücke, © Manfred Storck. Mehr Luftbilder: Kissinger Straße 60, 70372 Stuttgart. E-Mail: storck.manfred@t-online.de. Das Foto zeigt links die Häsuer, die im Mai/Juni 2011 dem künftigen Gerber weichen mussten.

Stadtplanung sieht anders aus, kann man dazu sagen oder ein wenig drastischer, das Problem der Paulinenbrücke zeigt an einem Ort den Geist der Stadtplanung in Stuttgart. Bleibt die Brücke stehen, ist das Quartier total verkorkst. Auf beiden Seiten der Brücke werden Insellösungen gebaut, deren Bewohner sich kaum unter die Brücke trauen werden. Schade. So werden Chancen in dieser Stadt verpasst.

In der anderen Richtung stehen unter der Brücke große Säulen, die die Brücke tragen. Wieviel verschenkter Stadtraum, der Nützlich für einen wunderbaren Boulevard neben dem > Gerber genutzt werden könnte.

Warum lässt man die Brücke bei dem nun anstehenden Neubau des Gerbers stehen?

> Stadtreparatur in Stuttgart (I): Die Paulinenbrücke

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