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Archiv für die Kategorie 'Kultur'

Joachim Gauck: Winter im Sommer / Frühling im Herbst

Freitag, 11. Februar 2011

Joachim Gauck war am Mittwoch, 16. Februar 2011, 20 Uhr, zu Gast im > Stuttgarter Literaturhaus – Veranstaltungsreihe: Architektur – Moderation: Roland Ostertag

Joachim Gauck, in Rostock geboren, studierte Theologie, arbeitete viele Jahre als evangelischer Pfarrer und war Mitbegründer des Neuen Forums in Opposition zum Regime der DDR. Nach dem Mauerfall wurde er Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und von 1990 bis 2000 erster Bundesbeauftragter für die Stasiunterlagen. 2010 war er Kandidat bei der Wahl des Bundespräsidenten.

Zwei Schwerpunkte setzte Gauck in seiner Veranstaltung: Zuerst sprach Gauck mit Professor Ostertag über den Kampf gegen Vergessen und Verdrängen, der für ihn das große Thema bleibt. Seit 2003 ist er Vorsitzender des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“. In einer Entschließung im November fordert er auch, das Hotel Silber, Gestapo-Zentrale Württembergs von 1933 bis 1945, Inbegriff des Schreckens in Stuttgart, »diesen Ort als Zeugnis des NS-Gewaltregimes zu erhalten, in geeigneter Weise in den Gesamtkomplex einzufügen und zu einer Gedenkstätte und einem NS-Dokumentationszentrum über die von diesem Ort ausgegangenen Verbrechen in würdiger Form zu gestalten«. Danach las Joachim Gauck aus seinem kürzlich im Siedler-Verlag erschienenen Buch: > „Winter im Sommer / Frühling im Herbst“: > Leseprobe.

In Zusammenarbeit mit dem Architekturforum Baden-Württemberg

Außer Haus! Liederhalle – Schillersaal, Berliner Platz 1-3 , 70174 Stuttgart
Eintritt: Euro 9,- / 7,- / 4,50

> Stuttgarter Literaturhaus

Auf diesem Blog:

> Soll das Hotel Silber wirklich abgerissen werden? oder Wie geht die Stadt Stuttgart mit ihrer Geschichte um?
> Von der Missachtung des Denkmalschutzes unserer kulturellen Vergangenheit und Zukunft

Jetzt kann Weihnachten kommen.
Der Bratapfelbausatz ist schon da.

Montag, 20. Dezember 2010

Der Weihnachtsgruß auf diesem Blog: > Internationaler Chor, Stuttgart: Stille Nacht

Jedes Jahr vor Weihnachten freue ich mich auf das Päckchen von > Newmedia. Dieses mal kam ein Bratapfel, ein Kerngehäuseausstecher, die richtige Soße dazu, die passende Gewürzmischung und ein Backanleitung:

Mal gucken, wer mir den jetzt zubereiten wird.

Letztes , nein, das war schon vorletztes Jahr gab es von >Newmedia einen Weihnachtsmannbausatz, hm – malsatz: > Le Père Noël franco-allemand – Der deutsch-französische Weihnachtsmann

Herta Müller im Stuttgarter Literaturhaus

Freitag, 10. Dezember 2010

Donnerstag, 09.12.10, 19.00 Uhr
Es gibt vieles, was man nicht sagen, aber nichts, was man nicht singen kann
Herta Müller, Sanda Weigl, Konzert, Gespräch, Vernissage, Moderation: Ernest Wichner

> Hier erscheinen demnächst noch mehr Fotos.

Gemeinsam mit Sanda Weigl und ihrer New Yorker Musikgruppe präsentiert Herta Müller Lieder der rumänischen Sängerin Maria T?nase. Der Abend ist zugleich die Eröffnung der Ausstellung „Minze Minze flaumiran Schpektrum. Herta Müller und Oskar Pastior“, die der Zusammenarbeit von Oskar Pastior und Herta Müller gewidmet ist und die Ernest Wichner und Lutz Dittrich speziell für das Literaturhaus konzipiert haben.

Die Veranstaltung fand wegen des großen Andrangs im benachbarten Hegelsaal statt.

Die Ausstellung ist > Literaturhaus Stuttgart vor und nach den Abendveranstaltungen oder nach Anmeldung (Fon (0711) 22 02 17 3) sowie an den Sonntagen, 12.12.10 und 19.12.10 von 10 – 18 Uhr zu sehen.

Am 8.12.2010 gehen wir ins Stuttgarter Literaturhaus:
Die Zukunftsmodelle kleiner Verlage

Sonntag, 5. Dezember 2010

Podiumsdiskussion und Lesung
Junge deutschsprachige Literatur
Kookbocks, Supposé, Tropen

Literaturhaus Stuttgart:
Mittwoch, 08.12. 2010
Beginn: 20.00 Uhr

An diesem Abend diskutieren Über Zukunftsmodelle kleiner Verlage Daniela Seel, viel gerühmte Verlegerin von kookbooks (Motto: »Poesie als Lebensform«), Klaus Sander, Gründer des CD-Verlags supposé, der sich mit Originaltonaufnahmen aus Philosophie, Literatur, Theorie, Kunst und Wissenschaft einen Namen gemacht hat, und Michael Zöllner, der (gemeinsam mit Tom Kraushaar) den , > Tropen Verlag (von Jonathan Lethem über Skateboarding bis zu den Simpsons) gegründet hat. Tropen ist mittlerweile Imprint beim Stuttgarter Verlag > Klett-Cotta, dessen Geschäftsführung Zöllner und Kraushaar vor knapp drei Jahren übernommen haben. Das Gespräch moderiert die Berliner Literaturkritikerin Wiebke Porombka. Im Anschluss liest Daniela Seel Gedichte aus ihrem eigenen im Frühjahr 2011 erscheinenden Debütband.

> Literaturhaus Stuttgart, Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

Das Lexikon der sperrigen Wörter
Joachim Kalka liest Glemmerhaufen

Mittwoch, 10. November 2010

Haben sie schon Ihr Exemplar > Das Lexikon der sperrigen Wörter erworben? Und schon halb durch? Nein? Verpassen Sie dieses Lesevergnügen nicht. Nach dem Motto je kleiner das Buchformat, um so häufiger wird das Buch vorgestellt, hat das Stuttgarter Literaturhaus diesem Band zu Recht drei Abende gewidmet: am 26.10, am 2.11. : > Sperrige Wörter in fremden Sprachen und gestern > Sperrige Wörter – In deutschen Dialekten. Das Lexikon erinnert an Wörter, die man selten gebraucht, eben weil sie sperrig sind, aber an die man sich doch mal wieder erinnern sollte, weil man dann viel an und mit ihnen lernen kann. Es enthält aber auch viele Wörter, derer man sich selten bedient, die aber eine ganze Wort-und Bedeutungsgeschichte mitbringen. Oder lesen Sie einfach mal einen Eintrag vor. So wie Joachim Kalka gestern abend im Literaturhaus. Spontan als Video aufgenommen, daher wackelt es ein bisschen und der Ton, na, ja.

Matthias Bumiller ist der Autor des Eintrags Glemmerhaufen.

Durchgelesen: Das Lexikon der sperrigen Wörter

Dienstag, 2. November 2010

Als am 23. Oktober > Christophe Marchand-Kiss seinen Artikel > Encombrant aus dem dem jüngst in der Reihe Literatur der Akademie Schloß Solitude erschienenem > im Literaturhaus Stuttgart vorlas und als dabei das Vorwort der Brüder Grimm zu ihrem Wörterbuch – die Zettel, die wie Schneeflocken auf den Tisch herabrieseln – gelobt wurde, kam ich auf die Idee über meine > Zettelkästchen etwas zu schreiben.

Aus Anlaß ihres zwanzigjährigen Jubiläums hat die Akademie Schloss Solitude in Kooperation mit dem Literaturhaus Stuttgart 140 Autoren (Stipendiaten, Juroren, Mitarbeiter und Gäste der Akademie) gebeten, über ein »sperriges« Wort in ihrer Muttersprache zu schreiben und dabei eine Gattung ihrer Wahl zu nutzen: in Gestalt einer Definition, einer Geschichte oder eines Essays, als Prosa, dramatischer Text oder in Gedichtform. »Sperrige« Wörtern sind Wörter, die sich nicht leicht erklären lassen, die Widerstand leisten, die unverständlich, widersprüchlich oder unübersetzbar sind. Das Lexikon versammelt 193 Beiträge (Originalsprache und in deutscher Übersetzung ) in 13 Sprache. Die Schweizer Künstlerin Sandra Boeschenstein bereichert das Lexikon mit Zeichnungen zu 20 von ihr ausgewählten Begriffen.

Nun trage ich ich auch seit ein paar Tagen das > Lexikon der sperrigen Wörter mit mir herum. Und es ist das Allerbeste, was Sie auf ihre nächsten S-Bahn-Reisen mitnehmen können. Wenn wir jetzt in einem Café zusammensitzen würden, würde ich einfach mal bei A anfangen vorzulesen. So wie > Christophe Marchand-Kiss seine Eintrag Encombrant im Literaturhaus vorgelesen hat. Stattdessen schreibe ich hier einfach mal auf – in alphabetischer Reihenfolge – welche der Einträge bereits zu meinen Lieblingsartikeln geworden sind: Artiste/Künstler (Martin Page), Bilderflut (Jan Altmann), Bürgerbegehren (Ulrike Syha), Conation (George Tony Stoll), > Encombrant/Sperrig (Christophe Marchand-Kiss), Kreativität (Ivan Mijatovic), Kultur (Michale Hutter), Unendlich (Yang Lian), Newness/Neuheit (Pedro Dolabela Chagas), Picturesque/Pittoresk ( Jonathan Hill), Realism/Realismus (Dan Sociu), seltsam (Judith Fischer), Gedicht (Wang Jiaxin), Skurril (Kathinka Dittrich van Weringh), Unterirdisch (Fabian Goppelsröder) und Mein Venedig (Alexej Parin). Geschlechtsverkehr (Susanne Heimgartner und Carolyn Sittig) ist auch mit dabei. Nein Verzetteln (Anne Vollenbröker) tun wir uns hier nicht, alle Autoren bleiben bei der Wahrheit (Dirk Schulte), da bleibt kein Zweifel (Matthias Böttger).

Die Sammlung der Beiträge ist so anregend, und die Inhalte weisen weit über dieses Büchlein hinaus. Schon der Videofilm mit > Christophe Marchand-Kiss zeigt, was man in z.B. in der Schule mit kurzen eigenen Texten machen könnte: Laut lesen: Welcher Schüler hat in seiner Schullaufbahn denn mehr als 10 seiner eigenen Texte laut vorgelesen? Ein Buch ist doch dann richtig gut, wenn der Leser darüber hinausgehen gehen will, dazu angeleitet wird, die eigene Phantasie zu nutzen, um neue Horizonte zu entdecken. Das Buch und seiner Autoren schärfen die Sinne für manches Selbstverständliches. Natürlich fordern einige Beiträge zum Widerspruch heraus, sie sind zu kurz, oder zu lange, oder treffen vielleicht nicht den Punkt. Aber solche Beiträge braucht das Buch wie die Suppe das Salz. Und Ihre persönliche Auswahl? Wahrscheinlich wird die ganz anders. Aber wie gesagt, beim S-Bahnfahren schafft man je nach Reiselänge 5-8 Beiträge, das Vorbeifahren an einer Station miteingerechnet. Wenn Sie das Buch auswendig können ganz durchgelesen haben, werden Sie vielleicht anfangen, Ihre eigene Liste von sperrigen Wörtern aufzulegen. Meine Sperrigen Wörter: Strukturreform (man refomiert die Struktur und belässt es dabei, passt immer?), pour-soi Sartre), Überwerfungsbauwerk, (wo? was ist das?), (à suivre)

< Heute abend ins Literaturhaus! Wir sehen uns? Heute abend, Dienstag, 2. November 2010, um 20 h lesen > Yang Lian, Nora Iuga, Pauls Bankovskis, Paola Balzarro ihre Beiträge aus dem Lexikon der sperrigen Wörter und am Dienstag, 9.11. um 20 Uhr lesen > Anja Utler, Sabine Peters, Grazia Pergoletti, Tim Krohn ihre Beiträge.

Florian Höllerer, Jean-Baptiste Joly (Hrsg.)
> Lexikon der sperrigen Wörter
Akademie Schloss Solitude
* Hardcover
* 320 Seiten
* Preis: 24 Euro
* Sprache: 13 Sprachen, alle übersetzt ins Deutsche
* ISBN: 978-3-937158-54-9

Literaturhaus: Ernst Jünger – Kriegstagebuch 1914-1918

Samstag, 23. Oktober 2010

Am Montag, 25.10.10, 20.00 Uhr wird im Stuttgarter Literaturhaus Ernst Jüngers Kriegstagebuch 1914-1918, das in diesem Herbst bei > Klett-Cotta erscheinen ist, im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Julia Encke, Helmuth Kiesel und Michael Klett vorgestellt. Die Veranstaltung wird moderiert von Heike Gfrereis. Es liest: Rudolf Guckelsberger. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach und dem Verlag Klett-Cotta. Mit Unterstützung der Péter Horváth-Stiftung

Aus der Programmankündigung: „Anlass des Abends ist die Erstveröffentlichung von Ernst Jüngers Kriegstagebuch (Klett-Cotta, hrsg. von Helmuth Kiesel), ein einzigartiges literarisches und zeitgeschichtliches Dokument, das die Basis von Jüngers berühmtem Frontbericht In Stahlgewittern darstellt. 15 Tagebuchhefte liegen vor, die die Zeit von der ersten Fahrt an die Front am Jahreswechsel 1914/15 bis zu Jüngers letzten Verwundung im August 1918 umfassen: Persönliches steht neben Militärischem, Empfindsames neben Martialischem, Amouröses neben Barbarischem, Anrührendes neben Abstoßendem. Genauestens lässt sich mitverfolgen, wie die Erfahrungen des Krieges von Jünger psychisch verarbeitet und stufenweise literarisiert wurden.“

> Ein Gespräch mit Michael Klett über Jüngers Kriegstagebuch

Literaturhaus Stuttgart

„Was ist eigentlich los in Stuttgart?“

Donnerstag, 14. Oktober 2010

… fragte der Stuttgarter Verleger Michael Klett unter der Überschrift > „Fliegt hier bald alles in die Luft?“ in seinem Artikel, den die FAZ am 14. Oktoiber 2010 veröffentlicht hat: „Eine schlüssige Antwort kann ich nicht geben, das Projekt ist komplex, das Protestgeschehen kompliziert, die Stimmung diffus, die evidenten Vorzüge für Fern- und Durchreisende, die der neue Bahnhof besorgt, überhaupt eine signifikante Verbesserung der Mobilität stellen die Frager nur unvollkommen zufrieden,“ stellt er fest und berichtet von einem ausführlichen Spaziergang mit seinem Großvater Ernst Klett um 1950 durch die Stadt Stuttgart: „Hier vor dem Bahnhof erzählte er (i.e. Ernst Klett, w.) von der Verlegung der Hauptstation vor dreißig Jahren, also im Ersten Weltkrieg, vom Königsbau zum aktuellen Platz. Plötzlich begann er heftig zu räsonieren, man habe wie so oft in Schwaben wieder einmal zu kurz gegriffen, der Stuttgarter Bahnhof hätte gleich an den Neckar gehört, das wäre der große Wurf gewesen, und damit hätte man der Talenge Raum für die Entwicklung der Stadt gegeben.“ In der Tat gab es vor 200 Jahren einmal Überlegungen den Schwerpunkt der City an den Neckar zu verlagern. dann hätte sich dort später vielleicht ein Durchgangsbahnhof entwickeln können.“ Die Situation zwischen Befürwortern und Gegner ist ziemlich verfahren: „Gegenwärtig lassen sich markante Hilflosigkeiten im politischen Management ausmachen, und erst die große Demonstration am 30. September, die die Niederlegung der Platanen zum Anlass hatte, erwies sich als ein Schock, der alle Beteiligten zur Besinnung bringen könnte.“ Und Michael Klett erinnert an die Verantwortung der Beteiligten und besonders der Medien: „Parteien, die an außerparlamentarischem Aufruhr mitsteuern, aber auch die Medien tun gut daran, ein wachsendes Risiko ins Auge zu fassen, das in einer Anarchisierung allseits gerühmter demokratischer Errungenschaften, in einer Beschädigung der Zivilgesellschaft besteht.“

Zukunftsmusik in Stuttgart:
Abschlusskonzert am Sonntag, 10.10.2010

Samstag, 9. Oktober 2010

Aus der Programmankündigung:

Abschlusskonzert am 10.10., 19 Uhr

Zum Abschluss laden Kulturregion und Musik der Jahrhunderte ins Stuttgarter Theaterhaus, wo gleich drei Produktionen ganz eigene Perspektiven auf Gegenwart und Zukunft entwerfen. Daniel Kötter und Hannes Seidl haben in ihrem Freizeitspektakel die Tagesabläufe der Neuen Vocalsolisten untersucht und in ein Medientheater verwandelt, in dem Bild und Ton, Alltag und Arbeit, Freizeit und Spektakel ständig neue Verbindungen eingehen. Zwischen geräuschhaften Passagen sind die Neuen Vocalsolisten auch als Interpreten von Opernarien des 17. Jahrhunderts zu hören.

Beginn ist um 19 Uhr.

Rupert Huber hat für Solisten des SWR Vokalensembles und die Andreaskantorei Obertürkheim sowie Mitglieder des Waiblinger Vocalensembles ein arabisches Schriftzeichen vertont und setzt auf ursprüngliche musikalische Elemente um die Musik auf ihre Zukunft vorzubereiten.

Ein echtes Stück Science Fiction bietet schließlich Jenny Walshe gemeinsam mit dem Ensemble ascolta. Ihre neue Komposition wirft einen Blick ins Stuttgart des Jahres 2091 – ein Jahr, in dem Überreste der Popkultur des 20. Jahrhunderts mit einem Mal den Blick auf das zu eröffnen scheinen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Von wo dann die Züge fahren? Die Antwort gibt es am Sonntagabend gegen 21.15 Uhr.

Adresse: Theaterhaus, Siemensstraße 13, 70469 Stuttgart

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> Programm

Hannes Seidl / Daniel Kötter „Galerie“
Parcours durch das Gelände des Klett Areals

Mittwoch, 29. September 2010

Aus der Programmankündigung:

Hannes Seidl / Daniel Kötter „Galerie“

Parcours durch das Gelände des Klett Areals

Die Bilder des strukturellen Wandels sind geläufig: Leerstand, Brachlage, Verfall sind oft die Konsequenz der Veränderungen in der Lebens- und Arbeitswelt. Orte behalten dennoch ihre Geschichte, auch wenn das Leben bereits aus ihnen gewichen ist. Aber auch im Kleinen geschieht dies jeden Tag, nach Feierabend, wenn sich durchaus belebte Gebäude wie die des Klett Areals in eine Ansammlung toter Flure verwandeln.

Doch was geschieht tatsächlich, wenn der letzte das Licht ausgemacht hat? Hannes Seidl und Daniel Kötter untersuchen in ihren gemeinsamen Arbeiten bereits seit längerem die spezifische Geschichte von Räumen. Durch die Entkoppelung der Wahrnehmung, durch die strukturelle Trennung von Bild und Ton schaffen der Komponist und der Videokünstler gewohnte Umgebungen, die unvermittelt ihre Rückseite preisgeben. Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Klett Unternehmensgruppe erarbeiten sie einen Parcours, der ins Labyrinth der eigenen Wahrnehmung führt.

Konzept, Video, Komposition: Hannes Seidl und Daniel Kötter
Mitwirkende: Mitarbeiter der Klett Unternehmensgruppe

Anfahrt: S1-S6, Haltestelle Feuersee

Kartenvorbestellung erforderlich an der Theaterhauskasse unter 0711 40 20 720

Achtung! Nur Reservierung für bestimmte Uhrzeiten möglich: Dienstag, 5. Oktober bis Donnerstag, 7. Oktober, 17 Uhr, 17.30 Uhr, 18 Uhr, 18.30 Uhr, 19 Uhr, 19.30 Uhr. Abholung und Bezahlung der Karten an der Abendkasse am Veranstaltungsort.

Eintritt 10 €/ermäßigt 7 €

> Programm

Ein Festival innovativer Musik in der KulturRegion Stuttgart – 1. bis 10. Oktober 2010

Mittwoch, 29. September 2010

(Programmtext:) Vermutlich war – entgegen Karl Valentins Behauptung – die Zukunft auch früher nicht besser. Aber Zukunftsoptionen schienen früher stabiler und kalkulierbarer zu sein als in unserem von Globalisierung dominierten Jahrtausendbeginn. „Innovation“ steht nicht nur für begehrte High-Tech-Produkte, sondern für die Herausforderung, ständig auf Neuerungen am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft, in den Medien zu reagieren.

Der > Kartenvorverkauf hat begonnen.

Das Festival „Zukunftsmusik“ verortet diese Auseinandersetzung auf der künstlerischen Ebene. Die Veranstalter KulturRegion Stuttgart und Musik der Jahrhunderte entführen die Menschen der Region vom 1. bis 10. Oktober in neue musikalische Welten. Sie haben zwölf junge Komponisten aus sieben verschiedenen Ländern eingeladen, ein musikalisches oder interdisziplinäres Projekt für eine von zwölf Festival-Städten zu erfinden, Besonderheiten dieses Ortes in ihre Werke einzubeziehen und auf brennende Themen wie Strukturwandel, Umverteilung, Arbeitswelt und Migration Bezug zu nehmen.

In Leonberg wird dabei philippinisch gekocht, in Ostfildern philosophiert, in Ditzingen wird verblüffend umverteilt. Göppingen feiert seine Staufer mit einer Prozession, in Esslingen demonstrieren Roboter gegen sozialen Kahlschlag, in Stuttgart wird das Klett Areal zur Geisterstadt. Ganz Waiblingen zelebriert laut tönend ein „e“. In Rechberghausen werden die Geheimnisse obskurer Orte untersucht und in Ludwigsburg das Innenleben der Bürger. In Backnang lauscht man den Geschichten der Weitgereisten. Schwäbisch Gmünd schickt Musiker ins Gefängnis und der Badmintonclub Remseck verweigert sämtliche Spielregeln.

Angesiedelt zwischen Musiktheater, Happening, Performance, Konzert oder Installation entsteht ein Festival, das das kreative Potenzial zahlreicher Menschen einbezieht. Ein Dialog zwischen zeitgenössischer Kunst und Gesellschaft – voller Überraschungen und Rätsel, voller Abenteuer und Spielwitz.

Und wie klingt die Zukunftsmusik? Vielstimmig (mit bis zu 450 Mitwirkenden!), entschlossen, risikofreudig, brüchig, poetisch, rätselhaft – und auf jeden Fall sehr verheißungsvoll!

Werke von Annesley Black, Werner Cee, Alan Hilario, Gordon Kampe, Johannes Kreidler, Maximilian Marcoll, Sergej Newski, Christoph Ogiermann, Paolo Perezzani, Hannes Seidl/Daniel Kötter, Niklas Seidl, Mario Verandi.

Ein Festival der KulturRegion Stuttgart und der Musik der Jahrhunderte

> Programm