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28. Stuttgarter Filmwinter 15.-18.1.2015

8. Januar 2015 von H. Wittmann

Welcome to the New Age
28. Stuttgarter Filmwinter – Festival for Expanded Media – Der Internationale Kurzfilmwettbewerb

filmwinter-500

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Einladung per Facebook:

Von 15. Januar um 19:00 bis 18. Januar um 23:00 – Theater Rampe / Kunstraum 34 / Kunstbezirk


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Siebenmal heißt es im Theater Rampe: Vorhang auf für den Internationalen Kurzfilmwettbewerb! 70 Filme sind insgesamt zu sehen: eine handverlesene Auswahl aus 1400 eingereichten Arbeiten. Die Juroren sind der finnische Filmemacher Mika Taanila, der Brite John Smith, die Regisseurin und Kuratorin der Berlinale Shorts Maike Mia Höhne sowie Sergio Fant, unter anderem Berater des Filmfestivals von Locarno. Alle vier sind auch mit eigenen Programmen am Filmwinter beteiligt: Taanila und Smith präsentieren ihre eigenen Arbeiten, Höhne und Fant jeweils ein Kurzfilmprogramm.
Preisstifter: Landeshauptstadt Stuttgart, Ritter Sport und die Klett Gruppe

Den Hauptpreis Norman stiftet die Landeshauptstadt Stuttgart. Der Team-Work-Award, gestiftet von Ritter Sport, wird für eine Film- oder Videoproduktion vergeben, die von einem Team realisiert wurde.

In der Kürze liegt die Würze: Mit einem zweiminütigen Werk bewerben sich Filmemacher unter 30 um den von der Klett Gruppe gestifteten 2 Minutes Short Film Award. Die Jury besteht aus Katharina Duve, Franz Wanner und Johan Rijpma. Duve und Rijpma liefern sich am Samstagnachmittag eine Short Film Battle. Wanner, 2005 Träger des Team-Work-Award, ist mit einem Kurzfilmprogramm und einem Video-Vortrag zum Projekt Gift – Gegengift, Krankheitsbilder einer Stadt über seine Heimatstadt Bad Tölz vertreten, zu dem parallel eine Fotoausstellung in der Gedok zu sehen ist. Die Jodkuren, die Tölz früher Auftrieb gegeben haben, ziehen heute nicht mehr. Wanner vermischt seine scharfsichtigen Beobachtungen aus der oberbayrischen Provinzstadt auch mit fiktiven Elementen.

Ausstellung Expanded Media

Arbeiten aus den Wettbewerben Medien im Raum und Network Culture sind im Kunstbezirk ausgestellt. Ein schönes Beispiel für Medien im Raum ist die Arbeit Simulacra von Karina Smigla-Bobinsky. Vier LCD-Monitore, zum Carrée montiert, hängen auf Augenhöhe strahlend weiß von der Decke herab. Erst beim Blick durch die Lupe werden Bilder erkennbar. Eine Augentäuschung? Ein technischer Trick? Zum Bereich Network Culture gehört die Arbeit Pic-me von Marc Lee. Sie bringt einen im Handumdrehen an Orte, von denen aus Benutzer der Handy-App Instagram Nachrichten senden. Was aber bedeutet es, wenn sich der Aufenthaltsort jederzeit lokalisieren lässt, wenn Unternehmen, Forschungsinstitute und Regierungen diese Daten sammeln?
Um den Begriff der Performance kreisen die Präsentationen der Juroren Pawel Janicki, Bojana Kunst und Daniel Kötter. Janicki, der in Breslau das WRO Laboratory leitet, stellt im Kunstraum 34 die interaktive Videoinstallation und Performance Silver Moon, Blue Planet, Blue Note vor, die mit Echtzeit-Einspeisungen von der International Space Station (ISS) arbeitet. In einem Vortrag in englischer Sprache beschäftigt sich Bojana Kunst, Professorin am Institut für angewandte Theaterwissenschaften in Gießen, mit aktuellen Aspekten der Performance. Daniel Kötter und Hannes Seidl haben für KREDIT Frankfurter Banker bei ihrer Arbeit und in ihrer Freizeit beobachtet. Bei der Vorführung des Films auf dem Festival Steirischer Herbst 2013 in Graz trat allerdings an die Stelle der Tonspur eine Komposition aus Sprechstimmen, Geräuschen und Chören. Im Theater Rampe zeigt Kötter den Film ohne Ton parallel mit einem Video der Aufführung in Graz. KREDIT ist der erste Teil der gemeinsamen Musiktheater-Trilogie Ökonomien des Handelns – KREDIT, RECHT, LIEBE, deren zweiter Teil RECHT am 23.1.2015 in Frankfurt uraufgeführt wird.

Welcome to the New Age! Das Rahmenprogramm

Welcome to the New Age! lautet das Motto des Rahmenprogramms. Ist die Zukunft noch, was sie einmal war? Der 28. Stuttgarter Filmwinter fragt nach den Auswirkungen der neuen Zeit auf Leben und künstlerische Praxis. Wohin führt die digitale Revolution? Lernen wir in Zukunft besser zu scheitern? Schon Karl Valentin hat prophezeit: „Heute ist die gute alte Zeit von morgen.“ Grenzüberschreitend bewegen wir uns durch den Irrgarten der Zeit und garantieren nur eines: Bewusstseinserweiterung.

Das Rahmenprogramm verteilt sich auf Theater Rampe und Kunstraum 34, wo unter anderem die Werkschauen der Juroren sowie kuratierte Filmprogramme zu sehen sind. Nach Wahn und Wirklichkeitsverzerrungen, hervorgerufen durch Sehnsüchte und digitale Bilder, fragt das von Nicole Rebmann vorgestellte Kurzfilmprogramm Beyond Your Mind. In der Film-Live-Performance Primaries appliziert Sami van Ingen Farben direkt auf das Filmmaterial. Zwei 35-Millimeter-Projektoren werfen das flackernde Bild an die Wand, zur Begleitung von Live-Musik von Petri Kuljuntausta und Henri Lindström.
In Jesus – der Film von Michael Brynntrup, 1986 entstanden, setzen sich 22 Künstler und Filmemacherinnen aus Ost und West in 35 Episoden mit der Passionsgeschichte auseinander. Getreu dem Motto: „Super 8 ist kein Format, sondern eine Lebensauffassung.“ Auf den Filmfestspielen von Venedig feierte außer Konkurrenz das Flüchtlingsdrama Io sto con la sposa (Auf der Seite der Braut) Premiere, das größte Crowdfunding-Projekt der italienischen Filmgeschichte. Auf dem Filmwinter ist der Film nun erstmals auch in Deutschland zu sehen. Ein syrisch-libanesischer Poet und ein italienischer Journalist treffen in Mailand fünf Flüchtlinge, die in Lampedusa an Land gegangen sind, und helfen ihnen, getarnt als Hochzeitsgesellschaft nach Stockholm zu gelangen. Einer der drei Regisseure, Daniele del Grande, der auch einen Blog zum Thema der Mittelmeer-Flüchtlinge herausgibt, wird zur Vorführung anwesend sein.
Unter dem Titel Emerging Artists präsentieren die AG Kurzfilm und german films ein Experimentalfilm- und Videokunst-Programm. Abends geht in der Rakete die Post ab, unter anderem mit dem Hamburger Elektronik-Duo Incite sowie der Amsterdamerin DJ Marcelle/ Another Nice Mess. Tanzrhythmen auf hohem Niveau.
Das Kinder- und Jugendprogramm

Für die jüngste Generation ist mit Vorführungen – erstmals auch für Schulklassen, Familienführungen durch die Ausstellung und spektakulären Workshops ebenfalls gesorgt. Wer würde gern einen eigenen Kurzfilm drehen? Milos Tomic und Vera Schöpfer können helfen. Oder gleich Super 8 und den Film mit Kaffee und Bier umweltfreundlich entwickeln? Dagie Brundert zeigt wie es geht. Krach-o-mat und Süßlicht kann man bei Jördis Drawe und Uwe Schüler zusammenlöten und –kleben.

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