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Gedenkveranstaltung „Deportation in den Tod“ am Sonntag 21. August 2022 um 16 Uhr

16. August 2022 von H. Wittmann

Nun liegen die Gedenkveranstaltungen am 21.08.2022 – 80 Jahre Deportation nach Theresienstadt am 22.08.1942 – schon fast 4 Wochen zurück und jetzt lädt Andreas Keller, die > Dokumentation der Veranstaltung um 16 Uhr am “Zeichen der Erinnerung” auf der Website “Zeichen der Erinnerung” anzuschauen (Video auf YouTube), die Beiträge nachzulesen.

Einladung zur Gedenkveranstaltung „Deportation in den Tod“ am Sonntag 21. August 2022 um 16 Uhr für die im August 1942 von Stuttgart ins KZ Theresienstadt deportierten und ermordeten Jüdinnen und Juden

(Quelle: Redaktion des „bloch-akademie-newsletters“) Am 22. August 1942 wurden über 1.000 Jüdinnen und Juden aus Württemberg, Hohenzollern und anderen Landesteilen vom Sammellager auf dem Stuttgarter Killesberg zum Inneren Nordbahnhof verbracht. Von dort aus wurden sie nach Theresienstadt deportiert. Der Verein Zeichen der Erinnerung e. V. in Kooperation mit zahlreichen weiteren Partnern lädt anlässlich des 80. Jahrestags der Deportation zur Gedenkveranstaltung ein.

Deportation: Zur letzten großen Deportation aus Stuttgart wurden – wie zuvor Ende November 1941 und im April 1942 – Jüdinnen und Juden aus ganz Württemberg, Hohenzollern und anderen Landesteilen auf Anordnung der Gestapo auf den Killesberg verbracht. Viele von ihnen waren zuvor in jüdische Landgemeinden oder in Zwangsaltenheime umgesiedelt worden.


Auf unserem Blog:

> Zeichen der Erinnerung: Die Gedenkstunde am 1. Dezember 2011

> Zeichen der Erinnerung – 28. Januar 2009

> Gedenken an die Deportation vor 75 Jahren von Sinti und Roma aus Stuttgart, aus Baden-Württemberg – 7. März 2018


Sammellager Killesberg: Das Reichssicherheitshauptamt und die regionalen Gestapobehörden agierten mit drakonischer Härte für ein „judenfreies“ Deutschland. Der Stuttgarter Gestapochef Friedrich Mußgay hatte in seinem Erlass angeordnet, dass alle kranken und gebrechlichen Menschen ohne jede Ausnahme deportiert werden müssten und die lokalen Behörden rechtzeitig Krankentransporte nach Stuttgart zu organisieren hätten. In den Tagen vor der Deportation flohen Menschen, die zur Deportation bestimmt waren, in den Tod. Auf dem Killesberg mussten die Deportierten sich strikten Kontrollen unterziehen, wurden all ihrer Besitztümer beraubt und unter unmenschlichen Bedingungen in der „Ehrenhalle des Reichsnährstandes“ (1938 für die Reichsgartenschau errichtet) interniert. Acht Menschen starben im Sammellager, zwölf wurden sterbend zurückgelassen.

Am Morgen des 22. August 1942: mussten die Jüdinnen und Juden vom Killesberg an der Brenzkirche vorbei, durch den Eckartshaldenweg, an der katholischen Kirche St. Georg vorbei, durch den Pragfriedhof zum Inneren Nordbahnhof bei der Evangelischen Martinskirche gehen. Kranke, nicht mehr gehfähige Menschen und Familien mit kleinen Kindern wurden mit LKWs bzw. Bussen vom Killesberg zum Inneren Nordbahnhof verbracht. Von dort wurden alle mit der Reichsbahn in Begleitung von Gestapobeamten und Schutzpolizei nach Theresienstadt deportiert. Die Zugreise dauerte zwei Tage. Viele überlebten die ersten Tage und Wochen in Theresienstadt nicht. Fast alle anderen wurden in den Folgemonaten dort oder in Treblinka, Maly Trostinez und Auschwitz ermordet. Nur 48 der 1078 deportierten Jüdinnen und Juden überlebten.

Am 21. August 2022 – 80 Jahre danach wollen wir mit vielen Bürgerinnen und Bürgern aus dem ganzen Land an alle Deportierten erinnern. Seinerzeit wurden die Menschen aus 58 Orten nach Stuttgart verbracht. Vor der Hauptveranstaltung am „Zeichen der Erinnerung“ laden wir zu einem stillen Gedenken auf dem Killesberg (Gedenkstein) ein.

Forschungen der letzten Jahre
haben ergeben, dass auf der „Wand der Namen“ in der 2006 eingeweihten Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ etwa 440 Namen fehlen. Sie werden im Frühsommer 2022 aufgetragen und sollen dann am 21. August 2022 der Öffentlichkeit übergeben werden.

Internet: www.zeichen-der-erinnerung.org

Programm der Gedenkveranstaltung

Zur Gedenkveranstaltung wird Garry Fabian, der als Kind in Theresienstadt war, von Australien nach Stuttgart kommen. Das Gespräch mit ihm und jungen Menschen steht im Zentrum. Um dieses gruppieren sich biografische Texte von deportierten Jüdinnen und Juden – gelesen von Jugendguides des Gedenkstättenverbundes Gäu Neckar Alb Ansprachen und Grußworte von Michael Kashi, Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg, Vertretern der christlichen Kirchen und aus der Politik. Text von Eberhard Jäckel „Die einen und die anderen“ (Rudolf Guckelsberger), Musik von J. S. Bach und Mieczyslaw Weinberg für Violine allein (Linus Roth), Begrüßung, Einführung und Moderation Andreas Keller, Zeichen der Erinnerung e.V., Kantor Nathan Goldman von der Jüdischen Gemeinde Stuttgart beschließt das Gedenken mit einem Gebet, danach Gang durch die Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“.

Unterstützerinnen und Unterstützer: Die Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg, die Landeshauptstadt Stuttgart, der Landesbischof der Evang. Landeskirche in Württemberg, der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg.

Kooperationspartner:
Zeichen der Erinnerung e.V. mit Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V. (ACK) , Die AnStifter, Evangelische Kirchengemeinde Stuttgart-Nord, Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart, Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb e.V., Geschichtswerkstatt Stuttgart Nord, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ), Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Initiative Gedenkort Killesberg, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V., Internationale Christliche Botschaft Jerusalem – ICEJ Dt. Zweig e.V., Katholische Kirche Stuttgart Mitte, Kulturgemeinschaft Stuttgart, Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG), Landeszentrale für politische Bildung (LpB), Lernort Geschichte, sjr Stadtjugendring Stuttgart, SKS Russ Stuttgart, Stiftung Geißstraße 7, Stuttgarter Stolperstein-Initiativen, Türkische Gemeinde Baden-Württemberg, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN BdA), Organisation, Zeichen der Erinnerung e.V.

Ort der Gedenkveranstaltung

Gedenkstätte »Zeichen der Erinnerung« Stuttgart / Innerer Nordbahnhof / Otto-Umfrid-Straße. Am Inneren Nordbahnhof (Otto Umfrid-Straße) gibt es keine Parkmöglichkeiten. Wir empfehlen dringend die Anreise mit der U12 Haltestelle Mittnachtstraße (möglich auch U 5, 6, 7, 15 H Pragfriedhof, S-Bahn H Nordbahnhof.) (Aus der Ankündigung des Veranstaltungsnetzwerkes)

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