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Archiv für die Kategorie 'Soziologie'

Was zeichnet eine lebenswerte Stadt aus?

Dienstag, 23. Juni 2009

Rolan Ostertag hielt am Montag, den 22. Juni, Im Hospitalhof in Stuttgart einen Vortrag mit dem Titel: Was zeichnet eine lebenswerte Stadt aus.

Pfarrer Müller begrüßte Roland Ostertag. In dem folgenden Vortrag wurden mit den Bemerkungen zur 1. und 2. Stadtzerstörung, womit die Auswirkungen des Wiederaufbaus in der City gemeint sind, einige kritische Fragen zur Stadtentwicklung seit 1945 gestellt. Angesichts neuerer Entwicklungen und der aktuellen Stadtplanung, darf, so Ostertag, danach gefragt werden, wie heute auf Stadtgängen die Seele der Stadt entdeckt werden kann.

Der Vortrag von Roland Ostertag (ca. 1 Stunde):

[audio:ostertag-hospitalhof.mp3]

Einige der Fotos, die bei diesem Vortrag gezeigt wurden:

Einkaufzentren sind kein Beitrag zu einer Stadtkultur

Dienstag, 19. Mai 2009

Es ist ein fataler Gedanke, dass Stuttgart an verschiedenen Stellen, wie hinter der neuen Bibliothek weitere Einkaufszentren bekommen soll. Ein Einkaufszentrum ist immer eine Art kleine Stadt für sich, es könnte überall in der Stadt und auch in jeder anderen Stadt stehen, weil es außer der Möglichkeit die passende Laufkundschaft anzulocken, keine Anbindung an seinen Standort benötigt, ja als Objekt sich geradezu gegen die Stadtumgebung abschirmt. Man könnte meinen, sein Zweck ist es, die Kunden möglichst lange an den sich drehenden Warenkarussells festzuhalten. Darüberhinaus schädigt ein Einkaufszentrum die Ladenstruktur in seiner unmittelbarer Umgebung. Je größer die Parkhäuser in einem Einkaufszentrum sind, um so mehr schottet es sich als Zelle gegenüber dem Stadtquartier ab, in das es hineingebaut worden ist. Die Cannstatter Marktstraße ist dafür ein gutes Beispiel. Das Cannstatter Carée übt auch auf die Läden der beschaulichen Innenstadt von Cannstatt eine Anziehungskraft aus, die mehr als fatal ist. Endzeitstimmung macht sich in der Marktstrasse bemerkbar. Läden haben geschlossen, die Strasse hat viel von ihrer Attraktivität verloren.

> Nachverdichtung in der Innenstadt nennt man das in der Innenstadt, wobei der Begriff auch etwas Überflüssiges meint. Die Kunden werden in den das aufgehübschte Hinterhofgebäude hinter den Königsbau gezogen. Möglichst nichts mehr von der Stadt und irgendwelchen kulturell wertvollen Ablenkungen spüren, damit der Kaufprozess nicht gestört wird, das scheint hier die Devise zu sein. Möglichst viele Blicksituationen auf die Läden erzeugen, das gehört auch dazu. In den > Königsbau Passagen kann man die oberen Etagen nur erklimmen oder verlassen, indem man immer wieder Runden drehen muss. Allmählich haben die Besucher das gelernt, und die oberen Etagen werden immer leerer: „Der Schlossplatz lädt heute zum Verweilen nach einer anstrengenden Shopping Tour ein,“ steht auf der Website von > www.stilwerk.de

Kaum einem der mir bekannten Einkaufszentren gelingt es wirklich, von seiner Umgebung angenommen zu werden. Ich erinnere mich an die ersten Tage des Einkaufspassage vis-à-vis des Saarbrücker Hauptbahnhofs. Letztes Jahr habe ich dort gesehen, dass mehr als die Hälfte der Läden leerstehen. Maximaler Warenumschlag, Verlagerung der Risiken auf die Ladenbetreiber, darum scheint es hier zu gehen.

Siehe auch: > Einkaufszentren: Die Hölle für den Bürger

Andrea Palladio, Die Vier Bücher zur Architektur
und Stuttgart 21

Dienstag, 27. Januar 2009

Wenn sich die Leser die Grafik ansehen, die die Lage des neuen teilweise eingebuddelten und um 90 Grad gedrehten hinterm Bonatzbau versteckten und in den Schloßpark eingefügten Hauptbahnhofs mit dem Geflecht der Zu- und Ab-Tunnelröhren unter den Stuttgarter Bergen anzeigt, werden manche von ihnen nur noch den Kopf schütteln. Ich kenne auch Befürworter, die wissen gar nicht, dass die Schienen künftig ungefähr so in etwa unter der heutigen Wandelhalle verlaufen sollen. Ein Schwabenstreich? Ein 33 Kilometer langes Tunnelnetz soll gebaut werden – obwohl viele überirdische > Stadtreparaturen viel wichtiger wären. Da kann es auch kaum beruhigend wirken, dass der Gesamtprojektleiter Hany Azer meint, man müsse erst mal eine Baugrube ausheben, dann werde sich das Meinungsbild ändern, so wird er heute in der Stuttgarter Zeitung zitiert. Nutzen – etwas schneller irgendwohin -, Annehmlichkeit oder gar Schönheit, die das Denken von Städteplanern auszeichnen könnte und sollte sind außer der Dauerhaftigkeit hinsichtlich der zu erwartenden Baustellen und auch der Kosten nicht so recht zu entdecken.

Der Tunnel und seine Problemzonen. Anhydrit? Hany Azer ist sich sicher: „Das kriegen wir in den Griff,“ zitiert ihn die SZ von heute. Man würde das ganze Projekt vielleicht anders beurteilen, wenn es ein echtes Gesamtkonzept für Stuttgart gäbe. In welche Beziehungen wird der neue Untergrundbahnhof zur unmittelbaren Innenstadt treten? Was steht im Vordergrund? Die Ankunft der Reisende in der Landeshauptstadt in einem Kopfbahnhof mit 16 Gleisen unter einer großzügigen Glashalle oder ihr unterirdisches schnelles Vorbeibrausen auf 8 Gleisen, die unterhalb der Rolltreppen und Aufzüge liegen ? Das Projekt ist den Bürgern bisher nie richtig erklärt worden. Man versucht, Tatsachen zu schaffen, um möglichst bald den Punkt zu erreichen, an dem man nicht mehr zurück kann? Woher wohl die Zuversicht stammt, dass alles gut werde, wenn die Bürger über die ersten Baustellen stolpern? Vielleicht habe ich auch hier und da Argumente der Befürworter übersehen oder nicht gefunden. Gucken wir uns doch zur Beruhigung Grundlagen der Architektur an:

A. PalladioHans-Karl Lücke, emeritierter Professor für Kunstgeschichte hat im marixverlag Andrea Palladios I quattri libri dell’architettura / Die vier Bücher über die Baukunst neu herausgegeben. Die Ausgabe vereint den Text der 1570 in Venedig erschienenen Ausgabe, die Zeichnungen mit der deutschen Übersetzung des Textes, die ebenfalls vom Herausgeber stammt.

Dieses Traktat über die Architektur enthält einige grundlegende Bemerkungen, die den so entschiedenen Befürwortern von Stuttgart 21 und dem damit verbundenen Umbau des Hauptbahnhofs in Erinnerung gerufen werden sollten.

Im Kapitel Eins des ersten Buchs „Was man bedenken sollte, bevor man sich ans Werk macht“ stehen Lehrsätze, die Palladio mit Bezug auf Vitruv, aber auch als Mahnung an künftige Architekten formuliert hat: „Drei Dinge müssen, wie Vitruv sagt, bei jedem Bau berücksichtigt werden, ohne die kein Bauwerk gelobt zu werden verdient, und zwar der Nutzen (utile) oder Annehmlichkeit (commodità), die Dauerhaftigkeit (perpetuità) und die Schönheit (belleza). Auch Anmut (grazia) sollte das Gebäude besitzen. Vielleicht ist s auch nur einfach der gesunde Menschenverstand, der sich gegen den Abriss der Seitenflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs sträubt. Aus 16 Gleisen werden viel weniger Gleise, man muss da untern auf die vorbeirauschenden Züge warten, anstatt vom Zug am Bahnsteig abgeholt zu werden. Die Züge bringen die Reisenden nicht mehr in die Stadt, sondern laden sie im Vorbeifahren im Tunnel aus. Das ist kein Ankommen mehr, der Reisende wird abgeliefert. Keiner der Grundsätze Vitruvs scheint bei der Planung von S 21 beachtet worden zu sein..

Das Kapitel VII behandelt die „Beschaffenheit des Bodens, in dem die Fundamente liegen sollen“. Da denkt man doch gleich an die vielen Mineralquellen und die Tunnelbohrungen unter und durch die Stuttgarter Berge. Im Dritten Buch geht es im 2. Kapitel um die „Anlage der Straßen in der Stadt“, da fällt mir gleich wieder die Hauptstätter Straße ein, über die auf diesem Blog schon hinreichend geklagt worden ist. In den vielen anderen Kapitel über Säulen, Säle und Atrien geht es immer wieder um die Einheit der Bauwerke in sich, durch die deren Harmonie mit ihrer Umgebung definiert werden soll. Das Kapitel XVI im dritten Buch nennt ein wichtiges Thema für die Stadtentwicklung: „Von den Plätzen und den Gebäuden, die sie umgeben“ oder wie sprechen die Gebäude zu ihrer Umgebung? Betrachtet man die Anfänge von S 21, so ist davon kein Laut zu hören. Und was wird die neue Bibliothek des 21. Jahrhunderts zu ihrer Umgebung sagen? „Da bin ich…“ ? Oder die anderen Gebäude sagen: „Was willst Du hier?“ Das erste Kapitel des vierten Buches „Vom Platz, den man für den Bau eines Tempels wählen sollte“ enthält ebenfalls Wichtiges und Erhellendes zu diesem Thema.

Stuttgart hat aber keine richtige > Platzkultur. Diese beschränkt sich auf den Schlossplatz, den Karlsplatz und den Schillerplatz. Vom > Bahnhofsvorplatz hört man in Zusammenhang mit S 21 gar nichts oder nur das Brausen der vorbeirasenden Autos oder das Tuckern der Motoren, wenn wieder mal alles vorm Bahnhof steht.

Andrea Palladio
> Die Vier Bücher zur Architektur
Zweisprachig Italienisch-Deutsch, im Originalformat mit sämtlichen Tafeln. Herausgegegeben und neu übersetzt von neu Hans-K. Lücke.
480 S., gebunden mit Schutzumschlag, 31,2 x 23,5 cm
Die erste Auflage ist vergriffen.
Die zweite Auflage erscheint am 21.01.2009.

Konstantin Schwarz, > Perspektive für die Stadtentwicklung, Stuttgarter Nachrichten 20. Juli 2007 (*.pdf)

> Bahnprojekt Stuttgart–Ulm – „Das neue Herz Europas“

> kopfbahnhof-21.de/

241 Blogger

Freitag, 30. November 2007

… stehen schon auf der > Liste der Stuttgarter Blogger.

Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (III)

Sonntag, 25. November 2007

Das zweite Beispiel ist der > Platz Homme de Fer in Straßburg. Kaum sind die Straßenbahnen, die hier aus vier Richtungen kommen, vorbeigeglitten, übernehmen wieder die Passanten die Herrschaft über den Platz. Die Bahn ist hier nur Gast, sie wird geduldet, sie darf klingeln, man macht ihr für die Durchfahrt Platz.


Soziale Netzwerke der bekannten Art verführen die Menschen zu einer möglichst weitgehenden Preisgabe ihrer Identität, je mehr, um so bessere Kontaktchancen mit anderen werden direkt oder indirekt versprochen, damit immer mehr Felder ausgefüllt werden. Ich vermute, daß trotz der wohl oft zutreffenden Angaben in diesen Netzwerken dennoch eine Scheinwelt aufgebaut wird, die mit dem öffentlichen Leben nichts zu tun hat.

Zum öffentlichen Leben und Umgang miteinander gehört die Entdeckung des Anderen unter allen Formen der Wahrung des Respekts. Respekt vor der individuellen Integrität, Respekt vor persönlichen Einstellungen, so lauten die Spielregeln, wie Menschen sich untereinander begegnen. Das flüchtige Kennenlernen der Tausch der Visitenkarten, die folgende erneute Kontaktaufnahme, mit der das Entdecken des Anderen fortgesetzt werden kann, gibt es nicht mehr.

Nur städtischen Räumen, in denen die Passanten sich einander begegnen ohne die Einengung durch Barrieren aller Art – hier wird nicht über den Nutzen der verkehrstechnischen Vorschriften, die zu verbauten Plätzen führen diskutiert – kann eine Öffentlichkeit entstehen. Plätze, die ihre ursprüngliche Funktion der Begegnung verloren haben, haben auch für eine Stadtgesellschaft erstmal keinen Nutzen mehr.

Soziale Netzwerke, die nur augenscheinlich keine Barrieren haben, nehmen dem Kennenlernen als sozialen Prozeß viele Dimensionen, es ist wie ein Spicken in die Karten des gegenüber, wenn man zwischenzeitlich in einem Netzwerk Informationen über den Anderen gefunden hat. Die Dauer der Bekanntschaft ist um Wochen vorgespult worden, wie leichtfertig wird nur ein Abgleich mit den eigenen Interessen vorgenommen, interessante Facetten des Gegenübers werden in ihrer Individualität falsch gewichtet oder gar nicht erst erkannt.

Die zweite These lautet also, in Annäherung an Richard Sennett (Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität, engl. The Fall of Public Man, Frankfurt/M. 1983), daß die sozialen Netzwerke keinesfalls sozial sind, sondern zum Niedergang der Öffentlichkeit gerade durch die Vorspiegelung der Öffentlichkeit erheblich und entscheidend beitragen. Je mehr gemeinsame Identität festgestellt oder entwickelt wird, je gleicher alle werden, so möchte man hinzufügen, so unmöglicher wird die Verfolgung gemeinsamer Interessen, erklärt Sennett (S. 295). Das ist nicht unbedingt so paradox, wie es klingt. Nur die Unterschiede lassen die Neugier entstehen und führen zum Entdecken von Neuem.

> Stadtplanung und soziale Netzwerke (IV)

> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (I)
> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (II)
> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (III)
weiter mit : > Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (IV)

Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (II)

Sonntag, 25. November 2007

Eine Soziologie des Internets fehlt noch, und meine Bemerkungen in Session mit Robert Basic auf dem > Barcamp in Mannheim waren ein Versuch, das Thema Soziale Netzwerke mal auf eine andere Art zu öffnen.

Die These:
Kuscheln, anbeamen, Freundschaften vorschlagen, Kontakte knüpfen und Herzchen verteilen, dies alles führt zu dokumentierten Beziehungen spiegelt eine persönliche Kultur vor, die mit einer Öffentlichkeit oder öffentlichen sozialen Beziehungen nichts zu tun haben, weil die elektronische Kontaktaufnahme flüchtig ist, jederzeit einen Rückzug bietet und nur wenig Maß an Verantwortung für die neue Beziehung erfordert. – Warum wird ein Kontaktwunsch geäußert? Will man seine eigene Liste der der Bekannten auffüllen, will man selbst bekannter werden? Wie viele Kontakte verkraftet man? Einem Kontaktwunsch nicht zu entsprechen ist ganz einfach, dem Gegenüber wird das nicht mitgeteilt. Wir erlauben bei dieser Art von Spielchen, daß eine dritte Instanz, unser Verhältnis, das noch gar keines ist, regelt. Das ist nur ein kleiner Teilaspekt in einem ganzen Netzwerk, wo nicht nur mein Kontakt, sondern der Betreiber des Netzwerks und sogar die Netzwerk-Gemeinschaft in die Gestaltungsmöglichkeiten meiner Kontaktverhältnisse eingreift. Überlegt man wie viele Arten von Regeln die Foren bestimmen, erscheint der persönliche Gestaltbarkeit einer Kontaktanbahnung merkwürdig stark eingeengt.

Nehme ich den Gegenüber nur aufgrund seiner von ihm angezeigten Qualitäten wahr? Ist nicht eine Person gerade deshalb so interessant, weil sie in einer bestimmten Situation so wunderbar individuell und unverwechselbar, einmalig reagiert, etwas das ihr Profil nie wiedergeben wird. Die Menschen stellen ihr Profil ins Netz und werden dabei seltsam anonym. Kein Profil in sozialen Netzwerken erlaubt eine Gewichtung der persönlichen Interessen in einem Profil. Ist auch nicht nötig, das Profil gibt für alle die gleiche Form, schließlich will sich jeder Besucher gerne usability-gerecht auf jeder Seite gleich gut zurechtfinden. Was dabei herauskommt ist eine Uniformisierung, deren Folgen noch im Dunkeln liegen.

WilhelmsplatzVielleicht kann man sich diesem Problem auf dem Umweg über die Stadtarchitektur oder -planung annähern. Betrachten wir nacheinander zwei Plätze, die den Raum für öffentliches Leben bilden sollen. Der Wihelmsplatz (I) in Stuttgart-Bad-Cannstatt (> Eine Ortsbesichtigung) ist das erste Beispiel. Hier ist es gründlich mißlungen, einen öffentlichen Raum für die Begegnung von Menschen zu schaffen. Offenkundig engen eine Vielzahl von Vorschriften jeder Art die Wege der Menschen auf einen engen Raum ein, während die anderen Verkehrsteilnehmer ihre eigenen Verkehrsräume erhalten haben.

WilhelmsplatzWilhelmsplatz
WilhelmsplatzWilhelmsplatz

Die Fußgänger werden auf diesem Platz nur insoweit geduldet, wie sie ihn zwischen den Laufgittern schnell zu überqueren bereit sind. Es ist kein Platz zum Verweilen. Als Zentrum eines Ortsteils hat er seine Funktion verloren.

WilhelmsplatzWilhelmsplatz

In ähnlicher Weise funktionieren die sozialen Netzwerke wie Facebook u.a. im Internet. Trotz einer immer größeren Fülle von Funktionen, die für die Selbstdarstellung eine Vielzahl von Möglichkeiten anbieten, ist das Schema der Kontaktaufnahme durch die Gestalter dieser Netzwerke weitgehend vorgeschrieben, eben so wie auf einem Platz, auf dem die Menschen in vorbestimmten Bahnen sich bewegen müssen. Was einem auf diesem Platz einfällt? Wie werden die Passanten diesen Stadtraum wieder für sich zurückerobern können?

Gute Frage, gerade an so einem Wochenende, an dem die Ulmer Bürger das Museum Weishaupt in > Ulms Neuer Mitte, > Drei neue Gebäude, eingeweiht haben.

Hans-und-Sophie-Scholl-Platz

Foto (c) Stadt Ulm. Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Ulm.

Das neue Museum liegt direkt an dem Hans-und-Sophie-Scholl-Platz, mit dem die Ulmer in sehr beeindruckender Weise die Kriegswunden der Stadt, an die die Neue Straße noch bis vor kurzem erinnerte, zwischen Münster und Altstadt endlich wieder geschlossen haben.

Abgesehen von dem offensichtlichen Nutzen, die soziale Netzwerke unbestreitbar bieten, darf dennoch, die Funktion und der Aufbau dieser Angebote kritisch hinterfragt werden.

Zum zweiten Beispiel: > La Place de l’Homme de fer in Straßburg

> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (I)
> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (II)
weiter mit:
> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (III)

> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (IV)

Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (I)

Sonntag, 25. November 2007
Diese Artikel sind das Manuskript eines Vortrags 2007 auf einem Barcamp in Mannheim:
> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (I)
> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (II)
> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (III)
> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (IV)

Ende Oktober 2007 hatte Robert Basic, damals noch Autor des später von ihm verkauften Blogs www.basicthinking.de gefragt, ob wir auf dem > Barcamp in Mannheim, das Anfang November 2007 stattgefunden hat, wieder wie in auf dem > Barcamp in München eine Session zusammen machen werden. In München ging es um „Bloggen, Praxis und Theorie“ (> mein Barcamp-Highlight). Aber bei dem erwähnten Gespräch meinte ich, wir werden nicht wieder das gleiche Thema vortragen, sondern z. B. über Soziale Netzwerke. Gut, meinte Robert, aber wie Sozial sind die eigentlich? – Prima, das ist das Thema.

Kurzfassung: Die folgenden vier Beiträge untersuchen die Bedeutung, Tragweite oder das Potential sozialer Netzwerke. Wir veranschaulichen unsere Überlegungen mit einem Blick auf die Stadtplanung. Sehen wir uns den Wilhelmsplatz in Stuttgart-Bad-Cannstatt an. Hier wird allen Verkehrsteilnehmer vorgeschrieben, welchen Raum sie benutzen dürfen. Der Wilhelmsplatz funktioniert wie ein soziales Netzwerk im Internet, mit seinen zahlreichen Funktionen, – für die man im Internet sich anmelden und sogar bezahlen muss, wenn man alle Funktionen nutzen möchte. Oder gehen wir über die Place Homme de Fer in Straßburg. Hier ist der ganze Platz allen Verkehrsteilnehmern offen – nur die Straßenbahnen sind aus technischen Gründen auf ihre Schienenwege angewiesen – die Place Homme de Fer ist wie das richtige Leben, keine vorgeschriebenen Räume wie auf dem Wilhemsplatz, sondern nur solche Einschränkungen wie im richtigen Leben, so dass keiner zu Schaden komme.

Soziale Netzwerke sind Internet-Plattformen, wie > www.xing.com, > www.schuelervz.net/, > www.studivz.net, > www.facebook.com oder > www.myspace.com, um nur mal die bekanntesten Angebote dieser Art zu nennen, die sich im Internet unter dem Oberbegriff Web 2.0, das Mitmach-Netz, entwickelt haben.

Am Samstag haben wir in Mannheim die Session Wie sozial sind soziale Netzwerke? gehalten. Und da wir in einem Raum waren, in dem trotz des ansonsten so perfekten Empfangs durch die Mannheimer Hochschule, der Beamer sich nicht mit meinem Laptop verstehen wollte, zeige ich jetzt in den hier folgenden in drei Beiträgen die Fotos, mit denen ich den Zusammenhang von Stadtplanung und Sozialen Netzen im Web 2.0 erläutern wollte.

Weiter mit: > Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (II)
> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (III)
> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (IV)