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Archiv für die Kategorie 'Stuttgart 21'

Der Stuttgarter Talkessel wird abgeriegelt

Samstag, 19. April 2014

Im Januar 2013 haben wir an die > Stuttgarter Riegelbebauung und Nachverdichtung mit einem Foto erinnert, das wir an der Ecke Wolframstraße / Heilbronner Straße im Oktober 2010 aufgenommen haben:

> Klimatische Aspekte bei der Stadtentwicklung von Stuttgart hieß die Überschrift des dazugehörigen Artikels. „Sicher, es ist ein beeindruckender Bau, ohne Zweifel gelungen. Es steht vielleicht nicht ganz richtig, müsste es aus Klimagründen und des Luftaustauschs nicht endlich um 90 Grad gedreht werden?“ Warum wurde damals dieses Hochhaus als Barriere für den Klimaaustausch gebaut? Damals dachten wir noch, wehret den Anfängen. Der Stuttgarter Talkessel hat seine topographischen Reize und seine klimatischen Probleme. Er ist dringend auf Luftkorridore zum Austausch von Luft angewiesen. Versperrt man den einzigen Zugang zum Talkessel mit einem Betonriegel, dann dürften selbst Laien ins Grübeln kommen, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Fährt man jetzt durch die Wolframstraße:

… und biegt auf die Heilbronner Straße ein, dann mag die Freude über die 200 Geschäfte, die hier bald in Konkurrenz zum Gerber am anderen Ende der City eröffnet werden, nicht so recht aufkommen. Es ist ja so, als ob die Betreiber der beiden Einkaufszentren sich wegen der Genehmigung ihrer Projekte an unterschiedliche Behörden der Stadt gewendet haben, die voneinander nichts wissen. Ansonsten kann man die großzügige Genehmigungspraxis nicht nachvollziehen. Aber biegen wir doch wirklich mal in die Heilbronner Straße Richtung Stadtmitte ein. Das von uns schon 2010 beklagte Hochhaus, verschwindet hinter dem Betonriegel, auf dem Wohnungen für über 1000 Bewohner gebaut werden:

Stadtplaner nennen solchen Taten Nachverdichtung:

Immerhin, der Blick auf den TV-Turm bleibt und das Europa-Viertel wächst weiter zu:

Auch von der Neuen Stadbibliothek ist noch ein bisschen was zu sehen:

Rund um den Stuttgarter Hauptbahnhof – März 2014

Sonntag, 23. März 2014

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Alle Fotos auf diesem Blog, soweit ncht ausdrückli
ch anders angemerkt © Heiner Wittmann.

Stuttgart muss (noch) schöner werden (I)

Donnerstag, 4. Juli 2013

Wenn S 21 fertig ist, d.h. wenn der Bahngleise im Untergrund verschwunden sind, wird der Zugang in die Stadt sicher auch renoviert worden sein, denn jetzt ist es gar nicht schön, was unsere Besucher beim Verlassen des Bahnhofs sehen:

Ein freier Platz vor dem Bahnhof, als Einladung, in die Stadt zu gehen, das wärs.

> Arnulf-Klett-Platz oder Plätze sind in Stuttgart oft Straßen oder warum hat Stuttgart keine Platzkultur?

Wo bleiben die Vorteile von S 21?

Dienstag, 5. Februar 2013

Im Bundesverkehrsministerium wird ein 15-seitiges Papier (DER SPIEGEL, 5.2.2013) verfasst, das bohrende Fragen zu Stuttgart 21 enthält, das aber gar nicht so recht die Meinung von Bundesminister Ramsauer darstellen soll? Erleben wir jetzt den Anfang vom Ende? Es scheint so, als wenn die Verantwortlichen schon Wege und Möglichkeiten suchen, um gesichtswahrend aus dem Projekt herauszukommen. Rückzugsgefechte scheinen das zu sein, ohne dass > „21 wirklich gute Gründe für S21“ (Aufgerufen am 5. Februar 2013, 23 h) noch genügend Fakten pro S21 liefern können.

Heißt es doch in dem Faltblatt (Herausgeber: Bahnprojekt Stuttgart–Ulm e. V. Kommunikationsbüro, Oktober 2011, 5. Auflage) > „21 wirklich gute Gründe für S21“ (Aufgerufen am 5. Februar 2013, 23 h) : „Der Finanzierungsrahmen liegt bei 4,526 Mrd. Euro. Dieser umfasst Baukosten (3,216 Mrd. Euro), Planungskosten (550 Mio. Euro) und die Absicherung potentieller Risiken (760 Mio. Euro) über einen Nominalisierungsund Risikopuffer. Drei Wirtschaftsprüfer haben während der Faktenschlichtung im Herbst 2010 bestätigt, dass es keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass die in den Finanzierungsverträgen angesetzte Gesamtfinanzierung nicht ausreichend bemessen ist.“

Und die Volksabstimmung am 27.Novmber 2012 (> Die Wutbürger und die Macht der Medien. Thymian Bussemer, Die erregte Republik) beantwortete den Gesetzesentwurf zum Ausstieg mit Nein, aber unter dem Eindruck des Versprechens, dass die Kosten und die Termine nicht überschritten werden, zumindest ist das immer wieder von den Befürwortern versprochen worden. Im übrigen war bei der Volksabstimmung nicht nach der Qualität des neuen unterirdischen Bahnhofs gefragt worden. Ein Überschreiten der Baukosten ist ja nichts Verwerfliches, das ist bei Großbauprojekten dieser Art überhaupt nicht ungewöhnlich. Aber wenn die Projektverantwortlichen dies in den letzten 10-20 Jahren ganz einfach offen ausgeprochen hätten, wäre doch alles ok? Warum haben Sie die Einhaltung der Kosten zum entscheidenden Faktor des Projekts gemacht? War das das beste aller Argumente?

Noch ein letzter Blick auf die Stadtbibliothek

Mittwoch, 11. Juli 2012

Noch ein letzter Blick auf die neue > Stadtbibliothek am Mailänder Platz, bevor das Einkaufszentrum aus dem Boden wächst, und den Blick auf das schöne Gebäude und überhaupt auf die Stuttgarter Berge ringsherum versperrt.

> Ein neues Stadtquartier entsteht

> Neue Einkaufszentren in Stuttgart oder wie entwickelt sich die Innenstadt?

> Einkaufzentren sind kein Beitrag zu einer Stadtkultur – 16. Mai 2009

> Einkaufszentren: Die Hölle für den Bürger

Ein neues Stadtquartier entsteht

Donnerstag, 14. Juni 2012

Gucken wir mal vom Fernsehtum auf das neue Stadtquartier hinter dem Stuttgarter Hauptbahnhof: Die > neue Stadtbibliothek am Mailänder Platz steht schon. Die Pariser Höfe gegenüber wachsen und präsentieren sich schon als ein weiterer rechteckiger Bau, der jeden vorhandenen cm auf dem Baugelände richtig gut ausnutzt.

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Stuttgart hat keine Platzkultur. Und öffentliche Räume werden schnell mit gut eingepassten großen Gebäuden zugebaut. So wie das neue Stadtquartier bis jetzt aus dem Boden wächst, ist keine rechte Phantasie oder irgendetwas Besonderes erkennbar. Doch da gibt es was: Die Bohrungen auf dem Grundstück des künftigen > Einkaufszentrums habe schon begonnen. Statt echter Grünflächengewinn, wird eine Schoppingmall entstehen, in der man nicht mehr wissen muss, ob man in Herne, Gelsenkirchen oder sonstwo ist. So entsteht ein Netz aus Einkaufszentren, das die Stadtplaner fest im Griff hat. Auf der einen Seite das > Gerber („Hier wächst Stuttgart zusammen“) steht dort auf dem Bauzaun.

In der Stadtmitte gibt es auch ein Einkaufszentrum – wir sind immer noch auf dem Fernsehturm:

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Wie sagen die Königsbau-Passagen zum Königsbau, dessen Namen sie schon usurpiert haben? „Du kommst auch noch weg.“

Und dabei gibt so viel in der Innenstadt, wo Gutes gedeihen könnte. Zum Beispiel die Kronprinzstrasse, die jeden Tag demonstriert, was passiert, wenn Einkaufszentren in und an den Rändern der CIty vernunftwidrig wachsen:

Auf diesem Blog:

> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (IV)

> Neue Einkaufszentren in Stuttgart oder wie entwickelt sich die Innenstadt?

> Einkaufzentren sind kein Beitrag zu einer Stadtkultur

Parken am Stuttgarter Hauptbahnhof

Freitag, 18. Mai 2012

Nur wenn am Hauptbahnhof nichts los ist, kann man auf dem Parkplatz an der Nordseite eventuell einen Parkplatz finden. Zu allen anderen Zeiten ist das auf diesem Parkplatz unmöglich. Auf keinem anderen Parkplatz der Republik gibt es so viele Halte- und Parkverbotsschilder. Und beim Herausfahren lässt die Ampel nur zwei oder drei Autos durch. Und wenn man wirklich einen Platz bekommen hat, merken besonders Personen mit eingeschränkter Mobilität, wie lang der Weg in den Bahnhof geworden ist. Das Begleiten oder Abholen von Verwandten, Freunden und Geschäftspartnern am Bahnhof ist vielen sehr wichtig und gehört auch zum sozialen und urbanen Miteinander. Schade, das geht jetzt kaum noch. Die Parksituation am HBF muss dringend neu überdacht werden. Die aktuellen Zustände sind unzumutbar.

Neue Architektur in Stuttgart

Donnerstag, 12. April 2012

Das ganze Dilemma, zwischen Alt und Neu zeigt das zweite Foto im Buch > Architekturstadt Stuttgart, das Amber Sayah für die Stuttgarter Zeitung und der Belser Verlag herausgegeben hat: Vor dem Abriss des Nordflügels hält ein Demonstrant ein Schwarzweiß-Foto von Paul Bonatz, der bekümmert den Betrachter ansieht, empor; vielleicht ist das Foto auch nur eine Fotomontage. In Stuttgart sind schon öfters wichtige Bauten abgerissen worden, um Platz für neue architektonische Ideen zu schaffen. Das Kronprinzenpalais, das Kaufhaus Schocken, (hier: S. 131-134) das Steinhaus, die Ruine des Rathauses, die beiden Bahnhofsflügel zählen zu diesen Erinnerungen, die nur noch auf Fotos zu sehen sind. Stuttgart hat Probleme mit dem Denkmalschutz und seiner Vergangenheit und somit kein rechtes Verhältnis zu seiner Geschichte.

Würfelspiele, innen und außen lautet die Überschrift des Kapitels, das über die neue > Stadtbibliothek am Mailänder Platz berichtet. Die merkwürdige Distanz zum Buch, die in dieser Bibliothek seltsamerweise die Besucher so verzückt: „Der terrassierte Galeriesaal ist Architektur-Architektur…“ (S. 13), schafft einen Unterschied, zwischen den Büchern im Wilhelmspalais mit den traditionellen Regalreihen und jetzt der „Büchern und Besuchern eine prachtvolle Bühne bereitende Bibliothek“. (S. 13)

Das2009 fertiggstellte Haus der katholischen Kirche bekommt die Überschrift Promenadenmischung mit Mission. Dann das Schmuckstück am Schlossplatz: Schwabe mit reichem Innenleben heißt das Kapitel über das > Kunstmuseum mit der Stolpertreppe, das Rainer Hascher und Sebastian Jehle 2004 errichteten. Ein echtes Vorzeigeobjekt, auch wenn die Umgebung sich noch nicht so recht an den Bau gewöhnt hat. „Die Rückseite finde ich interessanter, weil sie in den Platz eingefügt ist. Ich finde ja immer noch, dass der ganze Bau zu nah am Schloßplatz steht. Treppen vor dem Haupteingang hätten einladender gewirkt,“ stand 2007 auf diesem Blog. Es stimmt übrigens, dass das Mobile von Calder mit der Kulisse des Kunstmuseums jetzt endlich so richtig zur Geltung kommt:

Ein Haus, das Stadt macht steht über dem Beitrag, der den Entwirf für die Erweiterung der Württembergischen Landesbibliothek beschreibt, der von Lederer + Ragnarsdóttir + Oei 2015 fertiggestellt werden soll. Ob man das richtig macht, ihn direkt an die Straße zu stellen? Hier wird ein bestehendes Gebäude erweitert, und man darf gespannt darauf sein, wie beide Alt und neu sich miteinander unterhalten werden. Ich finde die WLB innen immer noch sehr zweckmäßig.

Das Mercedes-Benz-Museum und das Porsche-Museum (1) sind eher überkandidelte Schaubauten für die Werbung, wobei das Museum für die Autos mit dem Stern etwas systematischer Autogeschichte zeigt, während das andere Museum noch mehr mit der großen Verschiedenheit seiner Räume überraschen will. Hier gilts dem Automuseum berichtet über das Museum der Sammlung Mahle, das 2009 errichtet wurde. Ein besonderer Stadtbaustein, die Galerie Abtart in Möhringen ist weniger bekannt. Sie wurde 2009 fertiggestellt.

Aber in Stuttgart wird auch Altes renoviert: Die Modernisierung in Schwarz und Weiß ist mit dem Umbau der katholischen Kirche ist prachtvoll gelungen. Wieder ist der Beitrag vom Amber Sayha auch hier eine gelungene Aufforderung, sich diese Kirche einmal näher anzusehen. Zu Recht hat auch die ins Bild gesetzte Geschichte, die Errichtung der Gedenkstätte Zeichen der Erinnerung an den Bahngleisen, von denen die Stuttgarter Juden, SInt und Roma deportiert wurden, seinen Platz in diesem Buch. Warum wird aber nicht gesagt, dass Professor Ostertag den Verein „Zeichen der Erinnerung“ gegründet hat? Und mit Unterstützung des Vereins die Gedenkstätte gegen die Stadt durchgesetzt hat?

Das Weißenhofmuseum, das Baur-Areal, die Wohnanlage Weimarstrasse, das Wohnstift Augustinum, das Haus in der Seestrasse, das Wohnhaus Barth und das Hospiz St. Martin dokumentieren die Architektur im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, alle sind es gelungene Bauten, die eindrucksvoll beschrieben werden, die aber weit auseinanderstehen und zum Stadtbild in Stuttgart nur indirekt beitragen.

In der Tradition bester Ingenieurbaukunst heißt das Kapitel über die Neue Messe Stuttgart, in der mir wieder die besonders langen Wege in auffallen, die an den enormen Landschaftsverbruach dieses Projekts erinnern. Sie ist ja sicher auch auf Zuwachs ausgelegt. Das > Z-Up ist ein sehr gelungener Energiekick für die Heilbronner Straße, die ihn auch dringend nötig hat, den die Straße aber nciht so recht geniesßen oder verkraften kann, zu wenig passt der Bau zwischen die bisherige Bebauung. Auf der der anderen Seite wird sie von einer hohen vom ehemaligen Güterbahnhof getrennt. In diesem Viertel hat man eine Chance verpasst, das neue Stadtquartier zu seiner Umgebung sprechen zu lassen. Rund um den Mailänder-Platz entsteht eine schöne Insellösung.

Ein Hauch von Expressionismus zeigt die neue Domsingschule (2006). Kennen Sie das Gebäude? Gut, dass es dieses Buch gibt. Ein richtiger Bau und Architekturentdeckungsführer durch Stuttgart. Lesen wir weiter. Große Sorgfalt für kleine Leute verrät die Kindertagesstätte in Obertürkheim, wie auch das Katholische Kinderhaus St. Hedwig: Vor der Nase wachsen Walnüsse.

Danach kommt kommt der zweite Teil: Stadterkundungen mit Arno Lederer: Ein Gang über den Stuttgarter Marktplatz. Keine Spur von urbanem Boulevard heißt der Beitrag über die hässliche und unnütze Stadtautobahn, die die Stadt immer noch zweiteilt. Viel mehr Meile als Kultur.

Warum wird in diesem Beitrag nicht an die bekannten Pläne von Professor Ostertag erinnert, der eine Lösung für die Hauptstätter Strasse, sogar für die ganze Straße vom Marienplatz bis zum Neckartor, vorgelegt hat? Als wir am letzten Samstag in der Ausstellung zur Stadtentwicklung von Roland Ostertag > Stuttgart woher- wohin waren, sagte mein französischer Freund anerkennend, ohne Professor Ostertag würde in dieser Stadt noch viel mehr abgerissen werden:

> 14 Spuren sind zuviel

> Die Hauptstätter Strasse und das neue Mobilitätskonzept
> Die Bebauung der Hauptstätter Straße
> Stadtreparatur in Stuttgart (II): Die Hauptstätter Straße
> Alles zum Thema > Hauptstätter Straße auf diesem Blog

Leider wird die > Paulinenbrücke zwischen zwei Neubauten eingezwängt. Auf den Bauzäunen steht: Stuttgart wächst zusammen, das ist wohl eher spöttisch gemeint, das ginge nur, wenn die > Paulinenbrücke abgerissen worden wäre. Schade, das hat man verpasst, also werden die neuen Gebäude auf sich reduziert und nicht miteinandersprechen, weil zwischen ihnen die Autos hin- und herbrausen, und die Fußgänger weiterhin unerwünscht sind. Sind Sie schon mal auf der Parkfläche unter der Paulinenbrücke gewesen? Das ist auch Stuttgart. Es wird Zeit, das die Fußgänger die Stadt endlich zurückerobern.

Wo die Strassenhasser ihres Amtes walten ist der Artikel über das Bosch-Areal und die Liederhalle überschrieben. Von allen Überschriften in diesem Buch, ist sie am wenigstens gelungen. Hier fehlen übrigens Fotos vom geretteten Boschareal. Das > Literaturhaus ist nicht erwähnt und der Name von Roland Ostertag fehlt auch. Die Begehung und die Besprechung oder oberflächliche Kommentierung im Plauderton des Berliner Platzes vergisst auch den Namen von Roland Ostertag und ist im übrigen unnötig kritisch ausgefallen, während alle anderen Beiträge viel wohlwollender klingen. Bedenkt man sein Engagement für diese Stadt, ist das schon seltsam: > Was zeichnet eine lebenswerte Stadt aus?

Die Logik der Beziehungslosigkeit führt uns auf das S-21-Gelände. > kann man erfolgreich einen Stadtteil auf einem Reißbrett entwerfen?. Das ist immer schwer und das so gelobte Filetstück zwischen Heilbronner Straße und dem Schloßpark wird ein neuer Stadtteil für sich allein ohne Bezug zu den umliegenden Stadtquartieren entstehen. Bis jetzt fehlt noch der Charakter des Stadtteils. Es ist nicht sicher, ob die zeitweilig erscheinenden Besucher reichen werden, dieses Quartier mit Leben zu erfüllen. Hier macht es sich bemerkbar, dass Stuttgart kein richtiges Stadtentwicklungskonzept hat: > Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (IV).

Und dann folgt das Kapitel mit den Debatten, das die Diskussion um den > Stuttgarter Hauptbahnhof dokumentiert. Im Abschnitt Visionen äußern sich Fran Pesch, Arno Lederer, Stefan Behnisch, Tobias Wulf, Jürg Aldinger und Tobias Walliser zu den Zukunftsperspektiven für die Stadt Stuttgart. Pflichtlektüre für alle, die in dieser Stadt wohnen und sie besuchen. Aber auch viele Anreize für deutlichen Widerspruch. Aber auch die Visionen dieser Autoren täuschen nicht darüberhinweg, dass dieser Stadt ein Gesamtkonzept für die Stadtentwicklung fehlt. Hier und da wird gebaut. Es entstehen > riesige Einkaufsszentren und > die Innenstadt verkümmert: > Einkaufzentren sind kein Beitrag zu einer Stadtkultur. Hier wird zur Zeit mit dem Gerber und dem Einkaufszentrum am Mailänder Platz alles falsch gemacht und die Bürger können nur noch zusehen

Das Buch ist schön gemacht und es lädt ein nach Stuttgart zu kommen. Allerdings sind die ersten Kapitel (S. 1-98) Berichte über Einzelbauten, die in jeder andern Stadt auch stehen könnten. Es gibt keine Zusammenhänge zwischen ihnen, allenfalls nur thematischer Art. Aber auch in ihrer Summe präsentieren sie keine Vision der Stadt. Es ist richtig, die schönen neuen Bauten beweisen die architektonische Aufbruchstimmung in dieser Stadt, die aber ihre dringendsten aufgaben noch immer nicht erledigt hat:

> Warum wird die Kronprinzenstraße keine echte Fußgängerzone?

… und die > Hauptstädter Straße wird wohl mit ihren vielen unnützen Hin- und Herfahrten noch lange das ungelöste städtebauliche Problem Nr. 1 in dieser Stadt bleiben.

Amber Sayah
> Architekturstadt Stuttgart
Bauten – Debatten – Visionen
26,4 x 24,5 cm (LxB), 160 Seiten
130 Abbildungen
Fester Einband
ISBN: 978-3-7630-2616-6
Preis: € 29,95


H.W., Construire l’imprévisible. Une brève esthétique de l’architecture,
in: Recherches en esthétiques, Revue du C.E.R.E.A.P., Nr. 15, Novembre 2009, S. 73-80.
> www.france-blog.info/kultur/limprevisible-une-petite-esthetique-de-larchitecture

Alle Fotos: (c) Heiner Wittmann

Die Baustelle (3)

Freitag, 16. März 2012

Die Baustelle (2)

Montag, 27. Februar 2012

S21 – Die Baustelle (1)

Sonntag, 19. Februar 2012