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Archiv für die Kategorie 'Stadtplanung'

Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (I)

Sonntag, 25. November 2007

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Bürgerbeteiligung in Hamburg

Montag, 12. November 2007

Klaus Eck hat auf seinem Blog gerade über > „ein schönes aktuelles Beispiel für die Bürgerbeteiligung der Zukunft“ berichtet.

Zwischen der Hafencity und Kleiner Grasbrook wird eine “belebte Brücke” über die Elbe geplant. Der Entwurf zu dieser Brücke der Architekten Hadi Teherani wird den Hamburger Bürgern von Behörde für Stadtplanung und Umwelt (BSU) ab dem 14. November zur Diskussion gestellt. > Bürgerdialog Living Bridge.

Ein Ausflug zur Neuen Mitte Ulm

Montag, 12. November 2007

Die fünf Beiträge, die ich eben auf diesem Blog über die > Neue Mitte Ulm veröffentlicht habe, gehören strikt genommen nicht direkt auf dieses Fotoblog. Bedenkt man aber, wie bereits ein Teil der Stuttgarter Stadtautobahn am Charlottenplatz überdeckelt worden ist, und wie man sich jetzt in dieser Stadt daran macht, die Fahrbahn zwischen dem Opernhaus und der Staatsglerie – genannt die > Kulturmeile für die Hälfte des Verkehrs zu untertunneln und gleichzeitg über andere Deckel nachzudenken, dann wird der Ausflug nach Ulm für alle Beteiligten zur Pflicht. Der Ausflug ist nicht nur wegen des beachtlichen architektonischen Ergebnisses wichtig, sondern vor allem auch wegen des > stadtgesellschaftlichen Diskurses, den die Bürger der Stadt Ulm mit großem Erfolg organisiert haben.

Der Zusammenhang zwischen dem Vortrag im > Stuttgarter Literaturhaus am 9. November 2007 des Ulmer Baubürgermeisters Alexander Wetzig und der Hauptstätter Straße in Stuttgart ist offensichtlich. Jeder einzelne Deckel über die Hauptstätter Straße und jeder neue Überweg zeigt, daß hier ein Gesamtkonzept fehlt, mit dem die klaffende Wunde im Stadtbild Stuttgarts geheilt werden könnte.

Bei der Diskussion nach dem Vortrag von Alexander Wetzig wurde zuerst gefragt, wo denn die Autos geblieben seien? Die haben sich verteilt, lautete die Antwort. Sie fahren jetzt zielgerechter und nicht mehr alle im Pulk zur nächsten Ampel oder zum nächsten Stau könnte man hinzufügen. Und je mehr Straßenraum da ist, um so mehr Autos können fahren. Ob 13 Spuren wie im Bereich zwischen der Leonhardskirche und dem Österreichischen Platz wirklich nötig sind, darf mit Fug und Recht gefragt werden.

Hier ein Blick auf die Neue Straße in Ulm vor der Neugestaltung. Eine autogerechte Stadt zum Durchbrausen. Eine Luftaufnahme der Haupstätter Straße in Stuttgart würde ganz ähnliche Verhältnisse zeigen: Eine mehrspurige Bahn, die die Stadt ohne wirklichen Grund allein nur zum Wohl der Autos und der Autofahrer durchschneidet. Die Ulmer Bürger sind zu beneiden, ihnen ist die > Rückeroberung ihres Stadtraumes vorzüglich gelungen.

Auf diesem Blog habe ich bereits über das Projekt für die Hauptstätter Straße berichtet:

> Von der Leonhardskirche zum Charlottenplatz
> Gehen wir weiter zum Gebhard-Müller-Platz
> Die Hauptstätter Strasse und das neue Mobilitätskonzept
> Die Bebauung der Hauptstätter Straße

Die Aufnahme der Neuen Straße in Ulm wird hier mit freundlicher Genehmigung der Stadt Ulm wiedergegegeben.

Ulm: Der Umbau der neuen Straße 2002-2007

Montag, 12. November 2007

Das Bebauungsplanverfahren wurde dann mit reger Bürgerbeteiligung eingeleitet. Auf der Neuen Straße wurde eine Freiluftausstellung eingerichtet, Broschüre und Flugblätter wurden verteilt.

Das Innenstadtforum Zukunft Neue Straße veranstaltete Podiumsdiskussionen und Fachgesprächskreise mit Architekten. Es kam zum Satzungsbeschluss, der die Einwände der Bürger berücksichtigte.

Während der Bauphase von 2002-2007 wurden Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt, eine Plattform und und eine Infobox über der Grabung und der Baustelle eingerichtet. Mittlerweile ist die Neue Mitte Ulm fertiggestellt:

Das Münstertor an der Ecke zum Münsterplatz, die Sparkasse des Architekten Braunfels und die Kunsthalle Weishaupt sind in kurzer zeit zum neuen Wahrzeichen von Ulm geworden.

Der Blick über den Hans-und Sophie-Scholl Platz.

Die Fotos auf dieser Seite werden mit freundlicher Genehmigung der Stadt Ulm wiedergegeben.
Der Ulmer Baubürgermeister Alexander Wetzig im hat u. a. diese Fotos bei seinem Vortrag im > Stuttgarter Literaturhaus am 9. November 2007 gezeigt.

Der Bau der Neuen Mitte Ulm
Stadtplanung als stadtgesellschaftlicher Diskurs

Montag, 12. November 2007

Nach dem Aus für den Tunnel unter der Neuen Straße begann in Ulm eine Phase der öffentlichen Diskussion über die Neugestaltung der mehrspurigen Straße.

Öffentliche Diskussionsrunden, Podiumsgespräche, Workshops: Die Stadt Ulm versuchte die Bürger bei allen Veranstaltungen einzubinden. Mit Recht ist heute die Stadt auf die Entwicklung dieses stadtgesellschaftlichen Diskurses stolz.

Nach dieser öffentlichen Diskussion lag 1993 ein erster Plan vor.

Plan für die Neue Strasse

Die Grafiken auf dieser Seite werden mit freundlicher Genehmigung der Stadt Ulm wiedergegeben.
Der Ulmer Baubürgermeister Alexander Wetzig im hat u. a. diese Grafiken bei seinem Vortrag im > Stuttgarter Literaturhaus am 9. November 2007 gezeigt.

Stadtplanung als Rückeroberung der Stadt

Montag, 12. November 2007

Mit dem Bau der Stadthauses auf dem Ulmer Münsterplatz und der damit verbundenen Neordnung des Platzes begann die Rückeroberung der Stadt durch ihre Bürger.

Das Fot zeigt auch schon die neugebaute Stadtbibliothek, die in der Altstadt ihre ganz eigenen Akzente setzt. Hier sit auch schon die Baustelle der Neuen Straße zu sehen. Doch greifen wir der Entwicklung nicht zu schnell voraus. Erst begann ein stadtgesellschaftlicher Prozeß, in dessen Verlauf die Argumente von allen Seiten getauscht und bewertet wurden. Das Ergebnis war ein Prozeß, den alle Bürger in Ulm als ihren Prozeß verstanden und gestalteten.

Das Foto auf dieser Seite wird mit freundlicher Genehmigung der Stadt Ulm wiedergegeben.
Der Ulmer Baubürgermeister Alexander Wetzig im hat u. a. dieses Foto bei seinem Vortrag im > Stuttgarter Literaturhaus am 9. November 2007 gezeigt.

Ulm 1990: Tunnelbau abgelehnt

Montag, 12. November 2007

Was soll oder kann mit der Neuen Straße in Ulm passieren?

Als die Pläne vom Tunnelbau unter der Neuen Straße auf dem Tisch lagen, kam es zum Protesten. Die Frage, ob ein Tunnel einer Stadt mehr Qualität verleihen kann kann, wurde heftigst diskutiert:

Nein zum Tunnel

Im Dezember 1990 kam es zu einem Bürgerentscheid, mit einer Wahlbeteiligung von 51,8 Prozent, bei der 81,5 Prozent das Tunnelprojekt ablehnten.

Nein zum Tunnel

Die Fotos und Grafiken auf dieser Seite werden mit freundlicher Genehmigung der Stadt Ulm wiedergegeben.
Der Ulmer Baubürgermeister Alexander Wetzig im hat diese Grafiken bei seinem Vortrag im > Stuttgarter Literaturhaus am 9. November 2007 gezeigt.

Die Neue Straße in Ulm

Montag, 12. November 2007

Die Kriegszerstörungen waren in Ulm wie in vielen anderen Städten verheerend. Nur die hier schwarz markierten Gebäude waren nach den Luftangriffen übriggeblieben. Die gelb markierte Linie zeigt den Verlauf der Neue Straßen, die nach dem Krieg der Vision einer autogerechten Stadt gerecht werden sollte.

Mit diesem Foto konnte Alexander Wetzig im > Stuttgarter Literaturhaus am 9. November 2007 besonders gut die vielen noch offenen Lücken der Stadt demonstrieren:

Viele Plätze waren vollständig dem Verkehr untergeordnet. Die Stadt war durch eine mehrspurige Straße durchschnitten, die den Münsterbereich von der Altstadt trennte. Eine Heilung der Kriegswunden führte eigentlich nur zum Um- und Rückbau der Neuen Straße. Welche Lösung gab es für sie? Zuerst wurde ein Tunnel geplant.

Die Fotos auf dieser Seite werden mit freundlicher Genehmigung der Stadt Ulm wiedergegeben.
Der Ulmer Baubürgermeister Alexander Wetzig im hat diese Fotos bei seinem Vortrag im > Stuttgarter Literaturhaus am 9. November 2007 gezeigt.

Ulm Neue Mitte – Die Rückeroberung des Stadtraums
oder was geschieht mit der Hauptstätter Straße in Stuttgart?

Mittwoch, 7. November 2007

Am Freitag, 09.11.2007, 20.00 Uhr, wird Alexander Wetzig, Baubürgermeister der Stadt Ulm, im Stuttgarter Literaturhaus im Rahmen der Veranstaltungsreihe Architektur über die in den letzten Jahren geplante und vor wenigen Monaten realisierte „Neue Mitte“ der ehrwürdigen Reichsstadt Ulm berichten. Wie in vielen anderen Städten wurde auch in Ulm in den 50er und 60er Jahren Stadtplanung primär als Verkehrsplanung gesehen. Mitten durch die Altstadt, 100 m neben dem Münster wurde die sogenannte „Neue Straße“ 5-6-spurig durchgebrochen, die Stadt in zwei Teile getrennt. Schon sehr früh wurden Überlegungen angestellt, wie diese Schneise beseitigt werden kann. Inzwischen ist das Projekt „Neue Mitte“ der Stadt Ulm für viele Städte im In- und Ausland zum Vorbild geworden.

Ort: > Literaturhaus Stuttgart

In Zusammenarbeit mit dem Architekturforum Baden-Württemberg.
Moderation: Roland Ostertag
Eintritt frei.

Über die Veranstaltung werde ich wie gewohnt mit Fotos im Archiv auf der Website des > Literaturhauses Stuttgart berichten. Und auch auf diesem Blog.

Mir ist die Neue Straße aus meinen Ulmer Jahren nur zu gut vertraut. An die brausenden Autos mitten in der Stadt kann ich mich gut erinnern. Überall in Ulm gibt es eigentlich ganz normale Stadt-Straßen und dann zwischen dem Münster und der damals noch mehr verträumten Altstadt eine vier- oder sogar mehrspurige Schneise, die nie so recht zum Stadtbild paßte.

Ich möchte den Vortrag nicht vorwegnehmen, aber der Zusammenhang mit dem von Roland Ostertag und Gunter Kölz hier auf dem Blog schon vorgestelltem neuen Konzept für die Hauptstätter Straße ist offensichtlich. Warum wird für sie soviel Stadtraum verbraucht? Die vielen Auf- und Abfahrten, die diese Stadtautobahn benötigt, bewirkt, daß > Soviel Platz! verbraucht wird, wo vier Spuren ausreichen würden. Ulm ist wirklich eine Reise wert. Ich freue mich auf den nächsten Besuch.

Auf diesem Blog habe ich bereits über das Projekt für die Hauptstätter Straße berichtet:

> Von der Leonhardskirche zum Charlottenplatz

> Gehen wir weiter zum Gebhard-Müller-Platz

Jetzt wird genau das Gegenteil geplant. Sicherlich ist es nicht ganz exakt zu sagen, die
> Kulturmeile soll in den Tunnel, es ist auch nicht ganz exakt, wenn man behauptet, daß eine Hälfte von ihr in den Tunnel soll, wie auch immer, will aus Bad Cansstatt kommend am Charlottenplatz links abbiegen, muß man den Kulturmeilentunnel am Gebhard-Müller-Platz links liegen lassen und oberirdisch fahren. Für wen ist der Tunnel eigentlich? Für die Autos, die man eigentlich gar nicht in der Stadt haben möchte. Vergraben nützt aber nichts. Sie kommen an beiden Ende raus, um dann meist im Stau zu landen.

> Die Hauptstätter Strasse und das neue Mobilitätskonzept

> Die Bebauung der Hauptstätter Straße

Die Kulturmeile soll in den Tunnel

Samstag, 8. September 2007

In Stuttgart gibt es Überlegungen, die
> Konrad-Adenauer-Staße, die auch wegen ihrer Lage als Staße zwischen dem Opernhaus, der Staatsgalerie, dem Museum für Geschichte und der Musikhochschule als > Kulturmeile (Panoramafoto von Josh von Staudach) bezeichnet wird, in einenTunnel unter die Erde zu verbannen, oder neudeutsch zu überdeckeln.

Vielleicht hat man die Straße zwischen Oper und den heutigen Museen auch einfach nur falsch angelegt. Man muß fragen, wieso dort 8 Spuren nebeneinander liegen müssen, von denen 4 Spuren eigentlich nur der Zu- und Abführung des Verkehrs auf die stadtautobahnähnliche Schneise dienen, die heute schon streckenweise überdeckelt ist. Würde man die Untertunnelung rückgängig machen, bräuchte man die Zu- und Abfahrten nicht, würde also den > Stadtraum besser nutzen können: Über die Idee einer Rekonstruktion der Bebauung der > Hauptstätter Straße habe ich auf diesem Blog schon berichtet.

Man braucht die 8 Spuren der Konrad-Adenauer-Straße nicht, denn wenn sie alle gleichzeitg nebeneinander befahren werden, nennt das nicht mehr Verkehr sondern Stau. Je großzügiger Straßen konzipiert werden, umso mehr Verkehr ziehen sie an. Reduziert man den Straßenraum, müssen sich die Verkehrsmöglichkeiten nicht notwendigerweise auch reduzieren. Die aktuelle fatale und richtigerweise überholungsbedürftige Verkehrssituation entsteht durch den großen Raumbedarf für Tunnelauf- und -abfahrten, sowie für die Zubringerspuren.

Statt eine neue Bausünde zu begehen sollte man lieber darüber nachdenken, wie man den Österreichischen Platz von seinem Betonkorsett befreien könnte, das schon deshalb so häßlich ist, weil Fußgänger diesen Platz gar nicht überqueren können.

Die Verbannung der vielen Autos unter die Oberfläche, vielleicht unter eine Rasenfläche, noch viel teurer, als der jüngst vor der Statbibliothek errichtete Rasendeckel, läßt ihnen dort unten freien Lauf, damit sie beim Autauchen aus dem Tunnel gleich wieder in einen vielleicht noch größerem Stau zu stehen kommen. Urbanität hatte schon immer auch etwas mit einer Fortbewegung innerhalb der Stadt und damit von einem zum andern Ort zu tun. Mit dem Kulturmeilen-Tunnel füllt man das Sündenregister früherer Jahrzehnte weiter auf, das das Automobil bevorzugt und ihm eine teure Lösung baut und der Urbanität schadet. Wir müssen unsere Autos gar nicht verstecken, es sei denn, es ginge um die beiden Parkhäuser, in der Nähedes Leonhardsplatz, deren Inhalt sehr wohl unter die Erde gehört, weil das eine Gebäude mit seinem Glastreppenturm zu den häßlichsten auf dem besten Grund der Stadt zählt, und das anderen auch kene Zierde ist.

Man könnte auch in einer Stadt wie Stuttgart aus dem Vorbeifahren an der Kulturmeile ein echtes Erlebnis bester Werbeart machen, anstatt hier die Straße unter die Erde zu legen. Wären wir in einer Stadt wie Ulm, würden die Pläne für die Bebauung der Kulturmeile bereits Gestalt annehmen. Möge doch der Gemeinderat sich vom dem so prächtig gelungenen Ulmer Beispiel der > Neuen Straße – Google Maps bietet noch alte Satellitenfotos an: > Ulm – Die neue Mitte – inspirieren lassen und die beiden getrennten Stadtteile durch Gebäude zu verbinden, anstatt durch einen Tunnelbau zu trennen. Sicher, Handlungsbedarf ist gegeben, die vielen Spuren zischen den Museen und dem Operhaus sind keine Lösung auf Dauer. Ein > Fußgängerüberweg wäre ein erster Anfang. Im übrigen würden private Investoren bestimmt auch in Stuttgart gerne dem Ulmer Modell nacheifern. Das würde das Stadtsäckel schonen.

Aber es stimmt möglicherweise, man muß sich jetzt beeilen, weil jedes Warten, stand am Freitag, 7. September 2007 in der Stuttgarter Zeitung, so denke man wohl im Rathaus, den Tunnelbau, für den z. Zt. 40 Mio. EUR veranschlagt werden, verteuern würde. So ein Argument sticht natürlich. Der neue Abgeordnetetentunnel würde dann auch vielleicht noch viel teurer werden und irgendwann würden sogar Befürworter anfangen zu fragen, ob der Tunnelbau wirklich notwendig ist. Kein Franzose käme auf die Idee, die Champs-Elysées unter die Erde zu legen, um sie besser überqueren zu können. Die Tunnellösung entfernt einen Teil der Urbanität, zu der gerade in einer Autostadt wie Stuttgart auch die Mobilität also auch die Autos gehören.

Was geschieht mit dem freigewordenen Raum über dem Tunnel? Uwe Bogen berichtete gestern über einen neuen Vorschlag: > Rolf Deyhle präsentiert eine neue Idee für die Kulturmeile, Stuttgarter Zeitung , 8. September 2007. (Es sit so schade, daß viel andere Artikel zu diesem Thema in der Stuttgarter Zeitung, die man online lesen möchte, etwas kosten, da kann die Zeitung an der Diskussion gar nicht so richtig teilnehmen…) Aber auch Rolf Eyhle denkt an eine Lösung, die den Verkehr von einer Rekonstruktion oder Neugestaltung der Kulturmeile trennt. Also doch lieber das Ulmer Beispiel nochmal genauer ansehen. Uwe Bogen schreibt übrigens auch: „Wenn der Tunnel unter der Konrad-Adenauer-Straße nicht bis 2012 gebaut wird, darin sind die Verantwortlichen von Stadt und Land einig, werde in den nächsten 20 Jahren nichts mehr daraus.“ Ist diese Aussage ein vernünftiger Grund für den Tunnelbau?

Ein Ausflug mit der Bahn nach Metz

Mittwoch, 15. August 2007

Am Montag bin ich nach Metz gereist, um dort zwei Tage lang die Stadt zu erkunden. Beim ersten Schritt aus dem Bahnhof stand dieser hier folgende Beitrag mir buchstäblich vor Augen. Nachdem ich letzte Woche über den > Arnulf-Klett-Platz in Stuttgart geschrieben habe, kann jetzt der Bahnhofsvorplatz des Bahnhofs in Metz als wunderbares Beispiel einer gelungenen Platzgestaltung dem Straßenplatz vor dem Hauptbahnhof in Stuttgart gegenübergestellt werden. Der Platz in Metz besteht im wesentlichen aus einem Halbkreis, der mit Betonplatten belegt ist. Wie bereits angedeutet, der Reisende kommt beim Heraustreten in der Stadt an, er wird auf einem Platz empfangen und muß sich nicht gleich vor den sich unmittelbar am Bahnhofseingang sich drängelnden Autos in Acht nehmen, oder in die U-Bahn flüchten. Es ist ein Vergnügen in Metz anzukommen: Das meinte ich in meinem letzten Beitrag, wenn es darum geht, das Ankommen in der Stadt zu inszenieren. Was wohl die Reisenden in Stuttgart einst entdecken werden oder zuerst sehen werden, wenn sie die Lichtkuppel verlassen? Ob dann immer noch auf dem Arnulf-Klett-Platz die Autors entlangbrausen werden? Das Wichtigste, wenn man irgendwo erscheint, ist doch immer der erste Eindruck. Und jetzt fällt der Blick nur auf die Absperrkette zwischen den 6 Spuren.Zur Zeit ist in Metz der alljährliche Blumenteppich zu bewundern, weshalb man diesen Platz jetzt nur auf einem Weg durchqueren kann. Die auf den Platz zufahrenden Autos, die aus der Stadt kommen, werden links und rechts am Platz vorbei gelenkt. Nur eine gepflasterete kleine Verbindungsstraße, die für die Fußgänger wie für die dort zugelassenen Busse und Sonderfahrzeuge mit kleinen Stelen gekennzeichnet ist, verbindet die beiden genannten Straßen.

Jetzt hier nochmal der Blick von links nach rechts. Ohne Zweifel verleiht der Blumenteppich, den man auch von einem nachmittags geöffneten Balkon an der Frontseite des Bahnhofs aus bewundern kann, dem Vorplatz ein besonders charmantes Erscheinungsbild. Aber auch ohne die Blumen kann man verstehen, wie gut die Neugestaltung dieses Platzes gelungen ist. Vor dem Bahnhof gabe es bis vor zwei Jahren eine vierspurige Straße, meinte mein Stadtführer. Geht doch, dachte ich mir – Und die vielen Einwände! In Stuttgart gibt es viel mehr Verkehr. Eben weil ja die eigentlich nicht notwendige Straße über den Arnulf-Klett-Platz führt. Und man weiß vor dem Ankommen nie so recht, wo man die Lieben absetzen kann. Wird diese Frage gelöst, sind 40 Prozent des Verkehrs bereits geordnet.

Ein renovierter Kopfbahnhof mit einem top gestalteten Vorplatz wäre die allerbeste Visitenkarte für Stuttgart, um mehr Besucher in die Stadt zu holen. Auch heute wird Stuttgart 21 wieder in der Stuttgarter-Zeitng beschrieben. Aber auch jetzt können bestimmt nicht alle Befürworter ohne Nachgucken erklären, wo denn eines Tage der > Straßburger Platz sein wird. Wird man in 12 Jahren immer noch aus dem Bahnhofseingang unter dem Turm heraustreten und vor dem sechspurigen Arnulf-Klett-Platz stehen? Aber vielleicht ist dann ja noch Geld für einen ampelgeregelten Überweg übrig. Oder Stuttgart entwickelt doch noch eine Platzkultur und kümmert sich weniger um die schnell durchreisenden Fahrgäste, sondern macht sie zu Besuchern, die gerne in unsere Stadt kommen. Ich freue mich auf den nächsten Besuch in Metz mit der Bahn. In Stuttgart wird räumlich gesehen die Anbindung der Bahn an die Stadt entzerrt. Das heißt sie bekommt einen eigenen heute utopisch anmutenden Raum. Utopie als Wort in seiner ursprünglichen Bedeutung, einen Ort, den es eigentlich gar nicht gibt, ein Raum folglich auch ohne Bezug zu seinem Umfeld, weder zum Stadtpark, noch zu S 21 noch zur City, am wenigsten vielleicht zu den Menschen. Die Unterwelt des Straßburger Platzes wird nur sich selber genügen.