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Archiv für die Kategorie 'Stadtplanung'

Warum (will) / wollte ! man die Kulturmeile untertunneln?

Mittwoch, 25. Februar 2009

Ergänzt am 26.2.2009
Ergänzt am 1.3.2009
Ergänzt am 1.3.2009 – 2 –
Ergänzt am 1.3.2009 – 3 –

Noch hat niemand sich hier niemand in Form eines Kommentars für die Untertunnelung ausgesprochen. Vergleicht man das mit den Besucherzahlen auf dem Blog, entsteht der Eindruck, niemand liebe den Tunnel. 1.3.09

Auf dem Gang zum Rathaus, um die Ausstellung mit den Entwürfen für die Untertunnelung der Konrad-Adenauer-Straße, also der Kulturmeile zwischen Landtag, Oper auf der einen Seite und der Landesbibliothek und Staatsgalerie auf der anderen Seite, anzusehen, kam ich wieder mal am > Charlottenplatz vorbei. Ein Blick Richtung Hauptstätterstraße:

Hauptstaetterstraße

Wieviel Prozent der Autos brausen wohl die ganze Strecke dieser vierspurigen Stadtautobahn vom Neckartor bis zur Filderstraße durch? 50 % oder weniger? Jedenfalls werden die zweispurigen Auf- und Abfahrten sehr rege genutzt, man hat den Eindruck, kaum 30 oder 40 % fahren die ganze Strecke, vielleicht noch weniger. Und wieviele bloße Hin- und Herfahrer – Verkehrsteilnehmer, die gerne im rechten Winkel zur Stadtautobahnrisen würde – gibt es, die die Stadtautobahn gerne im Auto überqueren möchten, aber erst eine U-Turn-Möglichkeit finden müssen, um auf der anderen Seite wieder zurückfahren zu können? Für diese Auf- und Abfahrer wurden zusätzliche Spuren, Verzögerungs- (die heißen nur so, denn Sie werden auf diesen Spuren ja doch meistens überholt!) und Beschleunigungsspuren, Zu- und Auffahrten eingerichtet, damit sie den Verkehrsstrom nicht stören. Dennoch > 14 Spuren sind zuviel.

Der Blick in die Konrad-Adenauerstraße regt zu den gleichen Überlegungen an:

Konrad-Adenauer-Straße

Rechts im Bild, die beiden Spuren, die eines Tages in den Tunnel unter die Kulturmeile gelegt werden, links ein Teil des Verkehrs, der dann immer noch oben rollen wird, damit er weiterhin am Charlottenplatz nach Degerloch abbiegen kann. Leider haben die meisten Entwürfe, den verbleibenden Verkehr (sondern nur viele Bäume!) nicht dargestellt. Eine echt interessante Lösung konnte ich unter keinem der Entwürfe entdecken. Es geht vielleicht auch gar nicht, denn alle beteiligten Stadtplaner scheinen recht ratlos zu sein, was man denn mit dem freigewordenen Raum machen kann. Den meisten kommen Bäume im Sinne von Straßenmobilar in den Sinn, die hier im Fall der Konrad-Adenauer-Strasse zu echten Lückenbüßer werden, statt dazubeizutragen, zwei getrennte Stadtteile auf stadtarchitektonische Weise wieder gekonnt miteinander zu vereinen. Heute ist die Kulturmeile total verkorkst, und die aktuellen Planung lassen nichts Gutes erhoffen. Kultur läßt sich nicht mit einem Überweg zwischen Oper und Staatsgalerie schaffen.

> Kulturmeile. Wettbewerb in Stuttgart entschieden:
1. Preis, 35.000 Euro: Lützow 7 Garten- und Landschaftsarchitekten, Cornelia Müller, Jan Wehberg, Berlin, in Arbeitsgemeinschaft mit Auer + Weber + Assoziierte, Christof Teige, Stuttgart

Die Ausstellung mit den Arbeiten steht noch bis Freitag, 27. Februar 2009, im Rathaus Stuttgart, 3. OG.

Die Kultur muss selbst die Oberhand gewinnen und die Planung übernehmen. Je mehr man darüber nachdenkt, um so mehr wird deutlich, dass der Versuch, die Kulturmeile aufzuhübschen, ein hoffnungsloses Unterfangen ist, besonders dann, wenn man einen Teil des Verkehrs unter der Erde verstecken will. Man versteckt ihn aber nur in situ, tatsächlich zieht eine solche Lösung noch mehr Verkehr an, weil suggeriert wird, hier rollt es sich bequem. Noch mehr Raser werden den Tunnel benutzen und oft gänzlich unbewusst Umwege zum eigentlichen Ziel in Kauf nehmen. So konsequent und radikal man über den Bahnhof und S21 nachdenkt, so halbwegs konsequent müsste man auch über die Stadtautobahn nachdenken, die Stuttgarts größtes Innenstadtübel ist. So wie man über den Abriss der Paulinenbrücke nachsinnt, die auch die Schließung und Abriss des Elefantenklos am Österreichischen Platz zur Folge haben müsste, so wäre wirklich auch eine Gesamtlösung für die Stadtautobahn notwendig. Alle meine Gesprächspartner sagen dann immer, wo soll denn der ganze Verkehr dann hin? Sich verteilen. Denn der Verkehr kommt nur in dieser Masse, weil die Stadtautobahn da ist. S. die Zahlen am Ende dieses Beitrags.

Eine Art Ansaugrohr für den Verkehr unter der Kulturmeile überzeugt nicht, weil oben immer noch so viele Autos rollen werden. Gibt es zuverlässige Untersuchungen über die Zusammensetzung der Verkehrsflüsse auf diesem Stadtautobahnabschnitt? Wieviel Prozent sind echte Durchfahrer, die auf der Stadtautobahn nicht abbiegen möchten? Müssen die wriklich durch Stuttgart brausen? Wieviel Prozent sind Abschnittsfahrer, die die Stadtautobahn nur nehmen, weil es vermeintlich vielleicht schneller geht, um an ein innerstädtisches Ziel zu gelangen, das gar nicht im Bereich der Stadtautobahn liegt? Zwischendurch ziehen wir schon mal 30 Prozent Hin-und Herfahrer ab, unten Ihnen die, die z. B. von Degerloch kommend beim Landtag vorfahren wollen, am Gebhard-Müller-Platz den U-Turn machen müssen.

> Städtebaulicher Ideen- und Realisierungswettbewerb Konrad-Adenauer-Straße Stuttgart www.competitionline.de

Warum traut man sich nicht an eine > Gesamtlösung für die Stadtautobahn heran?

> Vorrang für die Autos auf 10 Spuren
> Ulm Neue Mitte – Die Rückeroberung des Stadtraums oder was geschieht mit der Hauptstätter Straße in Stuttgart?

> Gehen wir weiter zum Gebhard-Müller-Platz heißt der Beitrag, der über die Gesamtlösung für die Stadtautobahn vom Neckartor bis zum Marienplatz/Der Stadtboden gehört allen berichtet, die Professor Roland Ostertag vorgeschlagen hat. Auch sein Entwurf sieht Bäume vor – aber keinen Tunnel. Und wo sollen die Autos bleiben? werde ich immer wieder gefragt? Also nochmal:

40 Prozent sind Hin-und Herfahrer (s.o.)
30 Prozent nutzen die Stadtautobahn, weil es sie gibt, ohne sie
      würden sie den Zielort ihrer Fahrt direkt ansteuern
30 Prozent sausen wirklich von der Filderstraße bis zum Neckartor auf der Stadtautobahn
      und gehören eigentlich nicht in die City
20 Prozent machen ohnehin Fahrten unter 3 oder 4 Km

120 % – das sind nur Schätzungen, aber diese Größe legt nahe, dass wir diese Stadtautobahn nicht brauchen und schon gar nicht den Tunnel, denn Tunnel brauchen Ein- und Ausfahrten, die für den Stadtboden gestaltungsmäßig verloren sind.

Wer braucht eigentlich wirklich die Stadtautobahn, und für wen wird der Tunnel für so viele Millionen gebaut?

Thomas Borgmann, > Kulturmeile droht an Finanzierung zu scheitern, Stuttgarter Zeitung, 20. Februar 2009.

Andrea Palladio, Die Vier Bücher zur Architektur
und Stuttgart 21

Dienstag, 27. Januar 2009

Wenn sich die Leser die Grafik ansehen, die die Lage des neuen teilweise eingebuddelten und um 90 Grad gedrehten hinterm Bonatzbau versteckten und in den Schloßpark eingefügten Hauptbahnhofs mit dem Geflecht der Zu- und Ab-Tunnelröhren unter den Stuttgarter Bergen anzeigt, werden manche von ihnen nur noch den Kopf schütteln. Ich kenne auch Befürworter, die wissen gar nicht, dass die Schienen künftig ungefähr so in etwa unter der heutigen Wandelhalle verlaufen sollen. Ein Schwabenstreich? Ein 33 Kilometer langes Tunnelnetz soll gebaut werden – obwohl viele überirdische > Stadtreparaturen viel wichtiger wären. Da kann es auch kaum beruhigend wirken, dass der Gesamtprojektleiter Hany Azer meint, man müsse erst mal eine Baugrube ausheben, dann werde sich das Meinungsbild ändern, so wird er heute in der Stuttgarter Zeitung zitiert. Nutzen – etwas schneller irgendwohin -, Annehmlichkeit oder gar Schönheit, die das Denken von Städteplanern auszeichnen könnte und sollte sind außer der Dauerhaftigkeit hinsichtlich der zu erwartenden Baustellen und auch der Kosten nicht so recht zu entdecken.

Der Tunnel und seine Problemzonen. Anhydrit? Hany Azer ist sich sicher: „Das kriegen wir in den Griff,“ zitiert ihn die SZ von heute. Man würde das ganze Projekt vielleicht anders beurteilen, wenn es ein echtes Gesamtkonzept für Stuttgart gäbe. In welche Beziehungen wird der neue Untergrundbahnhof zur unmittelbaren Innenstadt treten? Was steht im Vordergrund? Die Ankunft der Reisende in der Landeshauptstadt in einem Kopfbahnhof mit 16 Gleisen unter einer großzügigen Glashalle oder ihr unterirdisches schnelles Vorbeibrausen auf 8 Gleisen, die unterhalb der Rolltreppen und Aufzüge liegen ? Das Projekt ist den Bürgern bisher nie richtig erklärt worden. Man versucht, Tatsachen zu schaffen, um möglichst bald den Punkt zu erreichen, an dem man nicht mehr zurück kann? Woher wohl die Zuversicht stammt, dass alles gut werde, wenn die Bürger über die ersten Baustellen stolpern? Vielleicht habe ich auch hier und da Argumente der Befürworter übersehen oder nicht gefunden. Gucken wir uns doch zur Beruhigung Grundlagen der Architektur an:

A. PalladioHans-Karl Lücke, emeritierter Professor für Kunstgeschichte hat im marixverlag Andrea Palladios I quattri libri dell’architettura / Die vier Bücher über die Baukunst neu herausgegeben. Die Ausgabe vereint den Text der 1570 in Venedig erschienenen Ausgabe, die Zeichnungen mit der deutschen Übersetzung des Textes, die ebenfalls vom Herausgeber stammt.

Dieses Traktat über die Architektur enthält einige grundlegende Bemerkungen, die den so entschiedenen Befürwortern von Stuttgart 21 und dem damit verbundenen Umbau des Hauptbahnhofs in Erinnerung gerufen werden sollten.

Im Kapitel Eins des ersten Buchs „Was man bedenken sollte, bevor man sich ans Werk macht“ stehen Lehrsätze, die Palladio mit Bezug auf Vitruv, aber auch als Mahnung an künftige Architekten formuliert hat: „Drei Dinge müssen, wie Vitruv sagt, bei jedem Bau berücksichtigt werden, ohne die kein Bauwerk gelobt zu werden verdient, und zwar der Nutzen (utile) oder Annehmlichkeit (commodità), die Dauerhaftigkeit (perpetuità) und die Schönheit (belleza). Auch Anmut (grazia) sollte das Gebäude besitzen. Vielleicht ist s auch nur einfach der gesunde Menschenverstand, der sich gegen den Abriss der Seitenflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs sträubt. Aus 16 Gleisen werden viel weniger Gleise, man muss da untern auf die vorbeirauschenden Züge warten, anstatt vom Zug am Bahnsteig abgeholt zu werden. Die Züge bringen die Reisenden nicht mehr in die Stadt, sondern laden sie im Vorbeifahren im Tunnel aus. Das ist kein Ankommen mehr, der Reisende wird abgeliefert. Keiner der Grundsätze Vitruvs scheint bei der Planung von S 21 beachtet worden zu sein..

Das Kapitel VII behandelt die „Beschaffenheit des Bodens, in dem die Fundamente liegen sollen“. Da denkt man doch gleich an die vielen Mineralquellen und die Tunnelbohrungen unter und durch die Stuttgarter Berge. Im Dritten Buch geht es im 2. Kapitel um die „Anlage der Straßen in der Stadt“, da fällt mir gleich wieder die Hauptstätter Straße ein, über die auf diesem Blog schon hinreichend geklagt worden ist. In den vielen anderen Kapitel über Säulen, Säle und Atrien geht es immer wieder um die Einheit der Bauwerke in sich, durch die deren Harmonie mit ihrer Umgebung definiert werden soll. Das Kapitel XVI im dritten Buch nennt ein wichtiges Thema für die Stadtentwicklung: „Von den Plätzen und den Gebäuden, die sie umgeben“ oder wie sprechen die Gebäude zu ihrer Umgebung? Betrachtet man die Anfänge von S 21, so ist davon kein Laut zu hören. Und was wird die neue Bibliothek des 21. Jahrhunderts zu ihrer Umgebung sagen? „Da bin ich…“ ? Oder die anderen Gebäude sagen: „Was willst Du hier?“ Das erste Kapitel des vierten Buches „Vom Platz, den man für den Bau eines Tempels wählen sollte“ enthält ebenfalls Wichtiges und Erhellendes zu diesem Thema.

Stuttgart hat aber keine richtige > Platzkultur. Diese beschränkt sich auf den Schlossplatz, den Karlsplatz und den Schillerplatz. Vom > Bahnhofsvorplatz hört man in Zusammenhang mit S 21 gar nichts oder nur das Brausen der vorbeirasenden Autos oder das Tuckern der Motoren, wenn wieder mal alles vorm Bahnhof steht.

Andrea Palladio
> Die Vier Bücher zur Architektur
Zweisprachig Italienisch-Deutsch, im Originalformat mit sämtlichen Tafeln. Herausgegegeben und neu übersetzt von neu Hans-K. Lücke.
480 S., gebunden mit Schutzumschlag, 31,2 x 23,5 cm
Die erste Auflage ist vergriffen.
Die zweite Auflage erscheint am 21.01.2009.

Konstantin Schwarz, > Perspektive für die Stadtentwicklung, Stuttgarter Nachrichten 20. Juli 2007 (*.pdf)

> Bahnprojekt Stuttgart–Ulm – „Das neue Herz Europas“

> kopfbahnhof-21.de/

14 Spuren sind zuviel

Freitag, 28. November 2008

Ergänzung:

> www.masterplan-koeln.de/

> Regiebuch für ein schöneres Köln WDR

Beobachtet man den Verkehr auf Stuttgarts Stadtautobahn Hauptstätter Straße, dann fällt auf, dass ein großer Teil des Verkehrs aus Hinundherfahrern (ca. 40 %) besteht, die die Straße überqueren wollen, aber statt geradeaus zu fahren rechts abbiegen müssen, bis zur nächsten Abbiegemöglichkeit nach links fahren zu können und dann irgendwann wieder nach rechts abzubiegen. Der Traum von der autogerechten Stadt kann nur in zwei Richtungen geträumt oder gefahren werden.

Zählt man zu diesen geschätzten 40 % von Hinundherfahrern noch 20 %, die die Stadtautobahn aus Bequemlichkeit nutzen, die aber auch direkt zu ihrem Ziel in der Stadt fahren könnten, dann noch die 10 % Parkplatzsucher, dann noch die ca.15 %, die durch statt um Stuttgart fahren, wie der große Langholztransporter, den ich dort neulich gesehen habe, haben wir noch 15 % Verkehr, der weiterhin auf nur 4 Spuren dort rollen dürfte, wenn die Stadtautobahn endlich wieder zurückgebaut würde.

Ohne Stadtarchitekt zu sein, weiß man doch, dass das Hauptübel der Stadtautobahn darin besteht, Autos anzuziehen, statt zu ihrer Verteilung beizutragen. Der Stau an ihren beiden Enden im Berufsverkehr widerlegt das Gerede vom Sinn ihrer Existenz.

Immer wieder habe ich hier über dem Unnutz der 14 Spuren auf der > Hauptstätter Straße geschrieben, für die Professor Roland Ostertag schon letztes Jahr Pläne für eine Überbauung, für eine Reparatur dieser Kriesgswunde vorgelegt hat.

Jetzt hat der Architekt Albert Speer in Köln die Reparatur der Kölner Nord-Süd-Fahrt angeregt: Im Deutschlandfunk wird er mit diesen Worten zitiert: „Zum Teil hat die Nord-Süd-Fahrt acht oder neun Parallelspuren nebeneinander. Das sind Umfahrungen und Abbieger-Spuren und was weiß ich was: Dinge, die man alle nicht mehr braucht, die man heute auch so nicht mehr machen würde. Also, wir schlagen vor, die Nord-Süd-Fahrt zu einer normalen innerstädtischen, viel befahrenen Straße zu machen, aber nicht zu einer Autobahn, die quer durch Köln durchgeht.“

> Kölns Zukunft. Albert Speers „strategischer Masterplan“ für die Domstadt,
von Christine Heuer

Die Ulmer haben das auch geschafft: > Die neue Mitte Ulm.
DLF, 27.11.2008

Genauso wie es um das Gebiet und Projekt S21 nur wenige Überlegungen gibt, wie diese neue Stadtzentrum an die Stadt angeschlossen werden soll, so gibt es auch in bezug auf den unterirdischen oder tiefergelegten Hauptbahnhof keine publikumswirksamen Vorschläge, wie die neuen Ensembles sich an ihre Umgebung anpassen werden. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass die Entwicklungspläne für die Stuttgarter Innenstadt oder das Stadtgebiet entweder nicht vorhanden sind oder keinen Zusammenhang untereinander aufweisen. Denn würde es so etwas in Stuttgart geben, käme man nicht auf die Idee, die > Kulturmeile in einem Tunnel zu verstecken. Es ist richtig, so stimmt das nicht, nur die Straße mit einem Teil des Verkehrs soll in den Tunnel kommen. Was zuviel ist wird versteckt? S. o.: Also zuerst den unnötigen Verkehr abschaffen, dann Möglichkeiten schaffen, dass der Verkehr von vorneherein die richtigen Parkhäuser ansteuern kann und nicht Umwege in Kauf nehmen müssen.

Man kann neue Architekturprojekte prima prüfen, wenn man fragt, passen sie in ihre Umgebung, wie sprechen sie zu ihrer Umgebung? Fördern sie die Bezüge zu ihrer Umgebung? Gibt es Bedenken bei diesen beiden Fragen, sollte man die Projekte sofort überdenken. In bezug auf die Hauptstätter Straße ist die Stadtreparatur-Notwendigkeit mehr als offenkundig.

Der letzte Sommersamstag 2008

Samstag, 20. September 2008

Kunstmuseum

Das Kunstmuseum am Schloßplatz,

Rathausplatz

und der Rathausplatz mit dem Markt am Samstag.

Kunstmuseum

Links das Kunstmuseum, dahinter guckt das Stilwerk hervor, das zum Königsbau sagt, > Dich krieg ich auch noch weg.

Markthalle

Einkaufen in der Markthalle.

Schillerplatz

Noch nen Blumenstrauß für Daheim.

Gebhard-Müller-Platz

Über den > Gebhard-Müller-Platz habe ich hier schon einiges geschrieben. Die Stuttgarter Stadtautobahn ist ein echter Fall für eine wichtige, dringende und lohenswerte > Stadtreparatur.

Gebhard-Müller-Platz

Vorrang für die Autos auf 10 Spuren

Mittwoch, 2. Juli 2008

Hauptstätter Straße

Ein Blick vom Charlottenplatz aus Richtung > Hauptstätter Straße. Wieviele Spuren kann man dort zählen? 11? Was für einen Sinn machen die Verzögerungs-, Beschleunigungs- und Einfädelungsspuren, wenn man doch eigentlich nur 50 km/h fahren darf? Die ganze Stadtautobahn ist eine einzige Bausünde.

Außerdem, will man mit dem Auto von der > Marktstrasse zum Leonhardsplatz gelangen, kann man sich mit wenig Phantasie vorstellen, wieviele zusätzliche Kilometer zu fahren sind, um die Hauptstätterstraße zu überwinden, indem man auf ihr hin-und herfahren muß, um zu den Wendestellen zu gelangen. Wahrscheinlich ist das auch in Stuttgart so, daß ein bestimmter Prozentsatz der Autofahrten Kurzfahrten sind. Also wieviel Prozent der zurückgelegten Kilometer auf der Stadtautobahn werden von denjenigen gefahren, die sie nur von West nach Ost überwinden wollen, was deren Erbauer nicht vorgesehen haben?

Zur Erinnerung: Ingmar Höhmann berichtete am 16. April 2008 in der FAZ unter der Überschrift über das längst fällige – wenn auch erst langsam einsetzende Umdenken hinsichtlich der Verkehrsplanung in Köln, auch in Düsseldorf und Freiburg: > Ein Ärgernis namens Verkehr.

Die Ulmer haben es geschafft, ihre Neue Straße zurückzubauen, bzw. zu überbauen und den freigewordenen Stadtraum den Bürgern zurückzugeben: > Ulm Neue Mitte – Die Rückeroberung des Stadtraums oder was geschieht mit der Hauptstätter Straße in Stuttgart?. Das geschah aber erst, nachdem die Ulmer Bürger sich erfolgreich gegen die Untertunnelung gewehrt haben. Also nochmal an Ulm erinnern: > Ulm 1990: Tunnelbau abgelehnt. Es nützt nichts, ca. 40 % der Autos unter der Kulturmeile zu verstecken, man braucht zur Tunnelnutzung Rampen, und außerdem zieht ein Tunnel wegen des vermeintlich schnelleren Vorankommens noch mehr Autos an, die den Stau an beiden Ende der Stadtautobahn vergrößern werden.

Die Neue Stadtplanung

Mittwoch, 16. April 2008

Aus gegebenem Anlaß:

Ingmar Höhmann berichtet am 16. April 2008 in der FAZ unter der Überschrift über das längst fällige – wenn auch erst langsam einsetzende Umdenken hinsichtlich der Verkehrsplanung in Köln, auch in Düsseldorf und Freiburg: > Ein Ärgernis namens Verkehr. Ein sehr gelungener Artikel, der alle Kernprobleme nennt und die wichtigsten Perspektiven für die Renovierung unserer Innenstädte aufzeigt. Schön, wenn Stuttgart gelobt wird. Aber eben nur als „autofreundliche Stadt“, die sogar die Stadtbahn dem Verkehr unterordnet. Die Fußgänger also die Stuttgarter selbst kommen bei solchen Betrachtungen gar nicht vor. Es wird dringend Zeit, darüber auch öffentlich nachzudenken.

Eine gute Gelegenheit an die Denkschrift zu erinnern, mit der Roland Ostertag und Gunter Kölz kürzlich die Renovierung der Haupstätter Straße vorgeschlagen haben. > Literaturhaus Stuttgart, 15. Juni 2007 Ihre Vorschläge habe ich auch diesem Blog dokumentiert:

> Die Hauptstätter Strasse und das neue Mobilitätskonzept mit Übersichtsplan
> Die Bebauung der Hauptstätter Straße
> Von der Leonhardskirche zum Charlottenplatz
> Gehen wir weiter zum Gebhard-Müller-Platz

Es muß auch gefragt werden: > Kommt in Stuttgart die Kulturmeile wirklich in den Tunnel? Wie war das noch in Ulm? > Ulm 1990: Tunnelbau abgelehnt Die Kölner haben auch verstanden, daß ein Tunnel für die Nord-Süd städteplanerischer Unfug ist. Und was entstand dann? Die NEUE MITTE ULM als ein wunderbares Vorbild für alle anderen Städte, deren Zentren durch unsinnige Verkehrsplanung nach dem Krieg zerstört worden sind:

> Der Bau der Neuen Mitte Ulm: Stadtplanung als stadtgesellschaftlicher Diskurs

Ein Ausflug zur Neuen Mitte Ulm
> Ulm: Der Umbau der neuen Straße 2002-2007
> Die Neue Straße in Ulm

Die Neugestaltung des Stuttgarter Hauptbahnhofs

Samstag, 12. April 2008

Betrachtet man das Münchner Fiasko mit der > Magnetschwebebahn DER SPIEGEL, 28. März 2008, die > Kostenexplosion beim Kölner U-Bahnbau, WDR, und bei der > Düsseldorfer Wehrhahnlinie (www.duesseldorf.de) sowie die > Ergebnisse der Studie der Beratungsfirma KCW (Frankfurter Rundschau) bezüglich der Folgen der Bahn-Reform fällt es schwer, den Beteuerungen, die Drehung und Tieferlegung des > Stuttgarter Hauptbahnhofs im Rahmen von Stuttgart 21 seien bestens kalkuliert und werde im errechneten Rahmen bleiben, zu glauben. Die > Planung mit Stand vom 23. Juni 2006 berücksichtigt viele Details des Bahnhofs läßt aber das Umfeld des neuen Bahnhofs ganz außer Acht. Ob die Verkehrsanbindung mit der Trennung des Hauptbahnhofs von der Innenstadt durch den > Arnulf-Klett-Platz so bleiben wird?

Vielleicht habe ich in der Flut der Informationen über die Neugestaltung des Hauptbahnhofs etwas übersehen, aber eine stadtarchitektonisch sinnvoll durchdachte Neugestaltung oder Integration des Hauptbahnhofs in sein Stadtviertel ist mir bisher nicht aufgefallen. Und dabei wäre ein Nachdenken über Alternativen beim Stand der Dinge doch gerechtfertigt.

War der vierspurige Ausbau des Arnulf-Klett-Platzes wirklich notwendig?

Könnte man den Verkehr nicht vorher so verteilen, daß er sein Ziel erreicht? Wieviele der vorbeibrausende Autofahrer wollen wirklich ihre Liebsten zum Bahnhof bringen oder abholen? Ein Platz vor dem Bahnhof ohne störende Kette, ein Platz der einlädt, die Stadt zu betreten, ein Platz der die Besucher in die Stadt hineinzieht, das wärs doch! Ein PLatz, so wie in > Straßburg.

P.S. Mittlerweile gibt es neuen Beitrag über den > Hauptbahnhof in Straßburg auf dem Frankreich Blog.

Kommt die Kulturmeile wirklich in den Tunnel?

Sonntag, 30. Dezember 2007

Unter der Überschrift > Mehrheit für Untertunnelung steht berichtetet Thomas Borgmann am 19.12.2007 in der Stuttgarter Zeitung über die Zustimmung die bevorstehende Zustimmung des Gemeinderats zu dem 70-Millionen Projekt.
Mittlerweile hat der Gemeinderat das Projekt beschlossen. Kaum ist der Haushalt ausgeglichen, greift die Stadt tief in die Tasche: > Stadt investiert 600 Millionen Euro in neue Projekte (SZ, 21.12.2007)

Die Kulturmeile

Zählen wir mal die Fahrbahnspuren. 10 oder 11? In der Tat ein unüberwindbares Hindernis für Fußgänger, die gerne von der Staatsbibliothek zur Oper hinüberschlendern würden. Man braucht die vielen Bahnen, Einfädelungsspuren, Abbiegespuren auch nur, um in der autogerechten Stadt den Verkehr aus dem Tunnel bzw. in den Tunnel zu führen, um den dort laufenden oder stehenden Verkehr möglichst wenig zu stören. Gut, daß da keine Fußgänger unterwegs sind, die sind ja auch gar nicht vorgesehen.

Kommen die mittleren vier Spuren in den Tunnel, dann muß man ganz bestimmt künftig am > Gebhardt-Müller-Platz höllisch aufpassen, nicht im Tunnel zu weiterzufahren, damit man einige hundert Meter später am Charlottenplatz nach Degerloch abbiegen kann. Genauso kommt man auf der Fahrt von Degerloch hinunter, um dann Richtung Bad Cannstatt zu fahren nur in den Genuß auf dem neuen Deckel zu fahren. Vielleicht die Hälfte des heute zwischen Oper und Staatsgalerie rollenden Verkehrs muß also weiterhin oben fahren. Bis jetzt scheint man sich noch unschlüssig zu sein, ob die Fahrbahnen zu viert in der Mitte verlaufen sollen, oder ob zwischen ihnen ein Grünstreifen eingerichtet werden soll. Schon diese Überlegung scheint anzudeuten, daß ein ausgewogenes städtebauliches Konzept gar nicht vorhanden ist, sondern daß sich der Gemeinderat vom vollen Stadtsäckel und von dem vermeintlichen Zeitdruck wegen S 21 verführen läßt, die Kulturmeile schnell in den Tunnel zu legen, ohne daß darüber eine stadtgesellschaftliche Diskussion wie > die Ulmer Bürger es vorgemacht haben, stattgefunden hat. Durch das Eingraben von Fahrbahnen in der Stadt löst man keine Verkehrsprobleme. Im Tunnel gehts nur etwas schneller dem Stau an beiden Ende entgegen. Und das Projekt zeigt, daß die Stadt für die Sanierung der Kriegswunden kein Gespür hat. > Die Hauptstätter Strasse und das neue Mobilitätskonzept bekommt als Konzept für eine Diskussion keine Chance. Aber vielleicht habe ich das ein oder andere Argument zugunsten der Kulturmeile übersehen, dann wird es sicher hier als Kommentar nachgetragen werden.

Auf diesem Blog: > Die Kulturmeile soll in den Tunnel

Mich würde auch interessieren, wieviel Prozent des rollenden Verkehrs in der Stadt tagsüber Strecken von mehr als 4-5 km zurücklegt? Ist der Anteil wirklich so groß, daß die Untertunnelung und die dann im weiteren Verlauf bis Österreichischen Platz zu erwartenden Überdeckelungen wirklich notwendig sind? Oder provoziert man durch die vielen Deckel und immer längeren Tunnelfahrten einschließlich der großzügig stadtraumfressenden Auf- und Abfahrten nicht einfach mehr Verkehr hinsichtlich der zurückgelegten Strecke? Wieviele eigentlich überflüssige Kilometer werden auf dieser Stadtautobahn zurückgelegt, damit die Fahrzeuge die Auf und Abfahrten und Abbiegestraßen nach rechts und links in das Stadtgebiet reichen können? Aber da es die Stadtautobahn nun mal gibt, kann man nicht einfach so mal abbiegen. Als Folge verwaisen die Nebenstraßen, hier die Straße neben dem Geschichtsmuseum, die dann für die Fußgänger zur Rutschbahn und für die Autos zum Parkplatz wird. Leerer, nicht oder schlecht genutzter Stadtraum, wie an so vielen anderen Stellen beiderseits der Stadtautobahn.

Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (IV)

Sonntag, 25. November 2007

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Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (III)

Sonntag, 25. November 2007

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Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (II)

Sonntag, 25. November 2007

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